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Radon-Messungen an Arbeitsplätzen leicht gemacht

BfS-Broschüre unterstützt Arbeitgeber*innen in Radon-Vorsorgegebieten

Ausgabejahr 2020
Datum 25.11.2020

Radon-Schutz an Arbeitsplätzen (Reihe "Strahlenschutz Konkret") Radon-Schutz an Arbeitsplätzen (Reihe "Strahlenschutz Konkret")"StrahlenschutzKonkret: Radon-Schutz am Arbeitsplatz" – eine Broschüre für Arbeitgeber*innen in Radon-Vorsorgegebieten

Bis Ende 2020 werden die Bundesländer sogenannte Radon-Vorsorgegebiete ausweisen. Dort werden erhöhte Anforderungen an den Schutz vor dem radioaktiven Gas Radon gelten.

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in diesen Vorsorgegebieten müssen zügig handeln: Wer Arbeitsplätze in Keller oder Erdgeschoss hat, hat ab der Ausweisung des Vorsorgegebiets sechs Monate Zeit, um mit Radon-Messungen in diesen Räumen zu beginnen.

In einer neuen Broschüre speziell für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber erläutert das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), worauf bei den Messungen zu achten ist und welche Schritte darauf folgen können.

Radon erhöht Lungenkrebsrisko

Radon kommt in unterschiedlichen Mengen überall in Deutschland im Boden vor – nicht nur in Radon-Vorsorgegebieten. Über Undichtigkeiten im Keller- oder Bodenbereich kann das radioaktive Gas in Gebäude gelangen. Erhöhte Radon-Mengen in der Innenraumluft erhöhen das Lungenkrebsrisiko der Menschen, die sich über längere Zeit in den betroffenen Räumen aufhalten.

Paulini: Schutz vor Radon ernst nehmen

"Berufstätige verbringen meist viel Zeit am Arbeitsplatz. Deswegen appelliere ich an alle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, den Schutz vor Radon für ihre Beschäftigten genauso ernst zu nehmen wie den Schutz vor anderen Innenraumschadstoffen", sagte BfS-Präsidentin Inge Paulini anlässlich der Veröffentlichung der Broschüre "StrahlenschutzKonkret: Radon-Schutz an Arbeitsplätzen".

"In Radon-Vorsorgegebieten sind erhöhte Radon-Werte in Gebäuden wahrscheinlicher als in anderen Regionen. Hier ist der Handlungsbedarf am größten, und Radon-Messungen sind Pflicht", sagte Paulini weiter. "Erhöhte Radon-Werte sind aber auch außerhalb von Radon-Vorsorgegebieten möglich. Auch hier sollten Betriebe Verantwortung übernehmen und freiwillig Radon messen."

Illustration eines Radonmessgeräts Zeichnung RadonmessgerätZeichnung eines Radonmessgeräts

Radon-Messungen ermitteln Durchschnittswert

Radon-Messungen sind einfach und verhältnismäßig kostengünstig. Radon-Messungen an Arbeitsplätzen müssen zwölf Monate dauern, weil die Radon-Konzentration im Jahresverlauf schwankt. Die Strahlenschutzverordnung verlangt daher eine zwölfmonatige Messung, damit ein Durchschnittswert für das ganze Jahr ermittelt werden kann.

Die Messgeräte müssen von einem vom BfS anerkannten Anbieter bezogen werden. Eine Liste dieser anerkannten Stellen ist auf den Internetseiten des BfS zu finden.

Wird der Referenzwert überschritten, muss gehandelt werden

Werden im Jahresmittel Radon-Werte oberhalb des Referenzwertes von 300 Becquerel pro Kubikmeter Innenraumluft an einem Arbeitsplatz festgestellt, greift ein abgestuftes Verfahren zum Schutz der dort Beschäftigten:

Innerhalb von zwölf Monaten müssen Maßnahmen durchgeführt werden, um die Radon-Werte zu senken. Einfach, aber oft wirksam, sind beispielsweise eine bessere Belüftung oder eine Abdichtung von Leitungsdurchführungen.

Wirksamkeit von Maßnahmen wird mit Messungen kontrolliert

Zeigt eine daran anschließende erneute zwölfmonatige Kontroll-Messung, dass der Referenzwert an einzelnen Arbeitsplätzen weiterhin überschritten wird, greift die nächste Stufe und der Blickwinkel ändert sich: Nun wird nicht mehr die Radon-Konzentration in dem betroffenen Raum in den Blick genommen, sondern die dadurch entstehende Strahlendosis der Menschen, die dort arbeiten.

Arbeitsplatz bei Landesbehörde anmelden

Die betroffenen Arbeitsplätze müssen bei der für den Strahlenschutz am Arbeitsplatz zuständigen Landesbehörde angemeldet werden. Außerdem wird die durch Radon verursachte Strahlendosis der Beschäftigten abgeschätzt.

Zusätzlich müssen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber weitere Maßnahmen einleiten, um die Belastung durch Radon für die einzelnen Personen so gering wie unter den gegebenen Umständen möglich zu halten. Eine vergleichsweise einfache Möglichkeit dafür ist beispielsweise, die Arbeitszeit in betroffenen Räumen zu verkürzen und – wo möglich – auf andere Räume auszuweichen.

Manchmal ist beruflicher Strahlenschutz notwendig

In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass die Strahlendosis des Personals dauerhaft überwacht werden muss. Dann gelten die Regelungen des beruflichen Strahlenschutzes, und die Beschäftigen werden im Strahlenschutzregister beim BfS registriert.

Service: Radon-Informationen des BfS auf einen Blick

Informationen für Arbeitgeber

Pressekontakt

Stand: 25.11.2020

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