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50 Jahre Messung der Umgebungsstrahlung
Festveranstaltung in Berlin
Festakt 50 Jahre ODL-Messungen
Quelle: bundesfoto/Laurin Schmid
Aus Sorge vor einem Nuklearwaffenangriff begann Deutschland Anfang der 70er Jahre damit, ein neues, flächendeckendes Netzwerk zur Messung von Radioaktivität aufzubauen. Das erste dieser Messgeräte wurde 1974 im bayerischen Holzkirchen im Landkreis Miesbach aufgestellt. Heute, 50 Jahre später, sorgen in ganz Deutschland 1.700 Sonden dafür, dass ein möglicher Anstieg von Radioaktivität nicht unbemerkt bleiben würde. Damit leisten sie als Frühwarnsystem einen wesentlichen Beitrag zum Bevölkerungsschutz.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) würdigte das 50-jährige Bestehen des Messnetzes mit einem Festakt und einer Fachveranstaltung am 19. und 20. März in Berlin. Über 150 Vertreter*innen von BfS und Bundesumweltministerium sowie anderen staatlichen und nicht-staatlichen Institutionen kamen in Berlin zusammen, um einen Blick in die Geschichte des Messnetzes zu werfen und um über aktuelle Herausforderungen zu diskutieren.
Paulini: "Bevölkerungsschutz ist ein Dauergeschäft"
BfS-Präsidentin Dr. Inge Paulini
Quelle: bundesfoto/Laurin Schmid
Die Präsidentin des BfS, Inge Paulini, sagte zu Beginn der Veranstaltung: "Ich bin ganz sicher, dass wir dieses ODL-Messnetz noch viele Jahrzehnte brauchen werden."
Zugleich betonte sie, dass es dafür auch die entsprechende Ausstattung und politische Unterstützung benötige: "Bevölkerungsschutz ist ein Dauergeschäft."
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Jan-Niclas Gesenhues, verwies darauf, dass der russische Angriffskrieg auf die Ukraine einmal mehr das Gefahrenpotenzial der Atomkraft verdeutlicht habe. Der radiologische Notfallschutz müsse auf ganz verschiedene Szenarien vorbereitet sein, auch auf Terroranschläge mit "schmutzigen" Bomben oder gar den Einsatz atomarer Waffen.
Viele der Redner*innen auf der Veranstaltung forderten, dass Zivilschutz und radiologischer Notfallschutz in Gesellschaft und Politik künftig stärker verankert werden sollten. Das Bewusstsein und das Wissen der Bürgerinnen und Bürger, wie sie selbst sich schützen könnten, spiele hier eine Rolle. Im Zivilschutz sei die Zeitenwende noch nicht voll angekommen, sagte der Grünen-Bundestagsabgeordnete Leon Eckert. Er könne sich einmal im Jahr eine Notfallschutz-Pflichtübung für die Bevölkerung vorstellen, etwa am Bevölkerungsschutztag.
Paulini betonte, effektiver Bevölkerungsschutz brauche intensive Zusammenarbeit, hervorragende Daten und offene Kommunikation. In Bezug auf das Messnetz stellte sie in Aussicht, dass dieses technisch weiterentwickelt und breiter aufgestellt werden soll. "Das Messnetz soll widerstandsfähiger gegen Einflüsse von außen gemacht werden, zu denen beispielsweise Stromausfälle oder Cyberangriffe zählen. Auch soll die Zahl der Sonden in den Ballungsräumen erhöht werden."
Daten der Messsondern im Internet abrufbar
Die Vorgeschichte des Netzes reicht weit zurück: Seit der Frühphase des Kalten Krieges zwischen Ost und West nach dem 2. Weltkrieg hatte die Bundesrepublik Deutschland Warnämter aufgebaut, die unter anderem mit Sirenen und Bunkern ausgestattet waren.
Der Grundstein für das neue, sogenannte ODL-Messnetz wurde dann im "Weißbuch Zivilschutz " von 1972 gelegt. Im Abstand von 12 bis 15 Kilometern sollten sogenannte ABC-Messstellen errichtet werden, die die "von radioaktivem Fallout ausgehende Strahlung" ermitteln sollten, wie es im "Weißbuch" hieß. Erfasst wird die Ortsdosisleistung, kurz ODL, der Gammastrahlung.
Unterschiedliche Sondengenerationen
Quelle: bundesfoto/Laurin Schmid
50 Jahre nach Aufstellung der ersten Sonde ist das aktuelle Messnetz nicht mehr dasselbe wie zu Beginn. So mussten in den Anfangsjahren alle Messsonden telefonisch angewählt werden, um die Daten abzufragen. Bei einer Abfragezeit von ein bis zwei Minuten pro Sonde konnte das durchaus sieben bis acht Stunden dauern – und das für jeden der zehn Knotenpunkte, also für jedes Warnamt.
Heute sind die Daten öffentlich und können von allen Interessierten in Echtzeit im Internet abgerufen werden. Inzwischen ist die siebte Sondengeneration im Einsatz. Seit 1997 wird das Messnetz vom BfS betrieben.
Vorbereitung, Vernetzung und neue technische Hilfsmittel
In den vergangenen 50 Jahren verzeichneten die Sonden des Messnetzes nur ein einziges Mal tatsächlich durch einen Notfall erhöhte Werte: Nach dem Reaktorunglück von Tschornobyl (russ.: Tschernobyl) 1986 meldeten die zehn neuesten Sonden der damals zweiten Generation eine erhöhte Radioaktivität.
Exponate aus den Warnämtern
Quelle: bundesfoto/Laurin Schmid
Mit dem Reaktorunglück von Tschornobyl und dem Ende des Kalten Krieges verlagerte sich der Zweck des Messnetzes: Aus einem reinen Notfallsystem wurde nun ein System zur ständigen Überwachung sowohl der künstlichen als auch der natürlichen Umweltradioaktivität. Heute, spätestens mit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, ist beides relevant.
Um aktuelle Herausforderungen für den Notfallschutz und das Messnetz ging es am zweiten Tag der Jubiläumsveranstaltung in Berlin: wie man sich auf einen Notfall vorbereitet, wie verschiedene Akteure und Akteurinnen miteinander vernetzt werden können und welche neuen technischen Hilfsmittel eingesetzt werden können. Neben BfS und Bundesumweltministerium gaben auch Vertreter*innen von Bundeswehr, Rotem Kreuz sowie aus den Ländern, dem Nachbarland Schweiz und anderen Einrichtungen Einblicke in ihre Arbeit.
Stand: 19.03.2024