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BfS-Messstellen zur Überwachung radioaktiver Stoffe akkreditiert

Inkorporationsüberwachung des Bundesamtes für Strahlenschutz erfüllt hohe Qualitätsstandards

Rundes Gebäude, davor Rasen und Weg mit Laternen Ganzkörperzähler-GebäudeDas Ganzkörperzähler-Gebäude am Standort Berlin

Geprüft und für gut befunden: Die Inkorporationsmessstellen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) haben die Akkreditierung nach DIN EN ISO/IEC 17025:2018 erhalten. Bei den speziellen Messungen geht es um einen Nachweis von radioaktiven Stoffen, die in den Körper gelangt sein können, und eine Dosisbestimmung.

"Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ist die Leitstelle für die Qualitätssicherung beim Nachweis von radioaktiven Stoffen im menschlichen Körper. Deshalb ist es für uns von entscheidender Bedeutung, mit unseren eigenen Messstellen technisch und organisatorisch auf höchstem Niveau zu arbeiten", betont BfS-Präsidentin Inge Paulini. "Mit der Akkreditierung entspricht das BfS allen Anforderungen an Inkorporationsmessstellen und gewährleistet ein qualitätsgesichertes Angebot für beruflich strahlenexponierte Menschen."

Rund 1450 Messungen pro Jahr

Beim Umgang mit offenen radioaktiven Stoffen können sogenannte Radionuklide über die Atemwege, die Haut, den Verdauungstrakt oder über Wunden in den Körper gelangen – mit anderen Worten "inkorporiert werden". Dort führen sie zu einer inneren Strahlenexposition. Mit Hilfe der Inkorporationsüberwachung kann überprüft werden, ob bestimmte Dosisgrenzwerte eingehalten wurden – etwa bei Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in Kernkraftwerken oder aus dem pharmazeutisch-medizinischen Bereich.

Insgesamt gibt es in Deutschland 24 Inkorporationsmessstellen, die neben dem BfS von Forschungszentren, Universitäten, Kliniken, Behörden oder der Industrie betrieben werden.

Für die Überwachung werden am BfS zwei Verfahren eingesetzt: Sogenannte In-vivo-Messungen können Aktivität direkt im menschlichen Körper messen. Sogenannte In-vitro-Verfahren werden genutzt, um die Konzentration von Aktivität in Ausscheidungen zu untersuchen. Den Inkorporationsmessstellen des BfS stehen dafür zwei Ganzkörperzähler, ein radioanalytisches Labor und ein Teilkörperzähler zur Verfügung.

Jährlich führen die BfS-Messtellen rund 1400 In-vivo-Messungen und etwa 50 In-vitro Messungen durch.

Frau justiert Ganzkörperzähler über untersuchter Person Ganzkörperzähler im EinsatzGanzkörperzähler im Einsatz

Aufgaben in Forschung, Politikberatung und im Notfall

Am BfS angesiedelt ist auch die Leitstelle Inkorporationsüberwachung. Sie ist zuständig für die Qualitätssicherung von Überwachungsverfahren aller Inkorporationsmessstellen in Deutschland. Die Vereinheitlichung international etablierter Analyse-, Mess- und Interpretationsverfahren ist ein weiteres Tätigkeitsfeld. Neben der Forschung zählen zudem Politikberatung und Berichterstattung etwa für den Bundestag oder das Bundesumweltministerium (BMUV) zum Aufgabenbereich. Die Leitstelle Inkorporationsüberwachung ist auch in die radiologische Notfallvorsorge integriert: Sie koordiniert in einem Notfall die verfügbaren Kapazitäten der Messtellen.

Die DIN EN ISO/IEC 17025 ist der weltweit gültige Standard für die Akkreditierung von Mess- und Kalibrierlaboren. Die Norm enthält Vorgaben zu allen Verfahren und Arbeitsabläufen eines Labors, von der Probennahme bis zur Dokumentation und Übermittlung von Ergebnissen. Die Labore des BfS werden sowohl internen als auch externen Audits unterzogen. Auch die Teilnahme an Ringversuchen zählt zu den Aktivitäten im Rahmen der Qualitätssicherung. Alle Maßnahmen werden sowohl für den Standort München-Neuherberg als auch Berlin-Karlshorst in Jahresberichten dokumentiert.

Stand: 02.05.2023

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