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Radon: Weiterer Beleg für Risiko bei relativ niedriger Exposition

Zeichnung von Radon in der Lunge Radon und GesundheitRadon im menschlichen Körper

Radon erhöht das Lungenkrebsrisiko. Dies wurde zuerst durch die Auswertung von Gesundheitsdaten von Uran-Bergarbeitern, die zum Teil sehr hohen Radon-Konzentrationen ausgesetzt waren, wissenschaftlich belegt. Doch auch bei vergleichsweise geringen Radon-Konzentrationen, wie sie heutzutage an manchen Arbeitsplätzen und teilweise in Wohnungen auftreten können, steigt das Lungenkrebsrisiko linear mit Höhe der Gesamtexposition.

Das ist ein Teilergebnis der PUMA-Studie (Pooled Uranium Miners Analysis), in der unter Beteiligung von Wissenschaftler*innen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) die Daten von sieben Uran-Bergarbeiterstudien aus den USA, Frankreich, Kanada, Tschechien und Deutschland gemeinsam ausgewertet werden. Die Auswertung, die in "Environmental Health Perspectives" veröffentlicht wurde, bestätigt die Ergebnisse früherer Untersuchungen, die sich auf eine deutlich kleinere Datenbasis stützen.

Lungenkrebsrisiko hängt nicht nur von der Höhe der Exposition ab

Neben der Höhe der Gesamt-Radon-Exposition beeinflussen zwei weitere Faktoren das Lungenkrebsrisiko:

  • Unabhängig davon, zu welchem Zeitpunkt die Bergarbeiter dem Radon ausgesetzt waren, sinkt mit höherem Alter das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.
  • Liegt die Exposition länger als 15 Jahre zurück, nimmt das Lungenkrebs-Risiko tendenziell wieder ab.

Auch hier untermauert die Auswertung der PUMA-Studie, dass die Zusammenhänge zwischen Radon und Lungenkrebs, die bei hohen Radon-Expositionen beobachtet wurden, auch für vergleichsweise geringe Expositionen gelten.

Erkenntnisse für heutigen Strahlenschutz relevant

In die Auswertung flossen Daten von knapp 58.000 männlichen Bergarbeitern ein, die ihre Tätigkeit im Uranbergbau 1960 oder später begonnen hatten. Während in den Anfangsjahren des Uranbergbaus kaum Strahlenschutzmaßnahmen ergriffen wurden, waren sie in den 1960er Jahren bereits so etabliert, dass die Bergarbeiter nur noch vergleichsweise geringen Radon-Konzentrationen ausgesetzt waren. Damit sind die Erkenntnisse aus der Studie auch für den heutigen Strahlenschutz an Arbeitsplätzen und für den Schutz der Bevölkerung vor Radon relevant.

Die PUMA-Studie

Die PUMA-Studie fasst die Daten von weltweit fast 125.000 Bergarbeitern zusammen, die zwischen 1942 und 1996 im Uran-Bergbau tätig waren. Als größte Einzelstudie trägt die Wismut Uranbergarbeiter-Studie fast die Hälfte des gesamten Datenumfangs bei. Die Wismut-Studie ist eine vom BfS durchgeführte Kohortenstudie zu 64.000 ehemaligen Beschäftigten des Uranerzbergbaus der Wismut in Thüringen und Sachsen.

Die PUMA-Studie wird auch weitere Erkenntnisse zu der Frage liefern, ob Radon andere Erkrankungen als Lungenkrebs verursachen kann.

Stand: 07.06.2022

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