Radium
Radium ist ein chemisches Element mit ausschließlich radioaktiven Isotopen.
Die natürlich vorkommenden Isotope entstehen beim radioaktiven Zerfall von Uran (U-235, U-238) und Thorium (Th-232), die in allen Böden und Gesteinen vorhanden sind. Natürlich vorkommende Radium-Isotope, die zu einer signifikanten Strahlendosis des Menschen beitragen können, sind
- Radium-224 (physikalische Halbwertszeit 3,66 Tage; Alpha-Strahler),
- Radium-226 (physikalische Halbwertszeit 1600 Jahre; Alpha-Strahler) und
- Radium-228 (physikalische Halbwertszeit 5,75 Jahre; Beta-Strahler).
Unter den Folgenukliden dieser Radium-Isotope sind wiederum Alpha-Strahler.
Radium ist dem Mineralstoff Kalzium chemisch ähnlich. Radium, das mit Lebensmitteln in den menschlichen Körper gelangt, wird zum größten Teil unmittelbar wieder ausgeschieden. Nur ein kleiner Anteil wird über den Magen-Darm-Trakt in den Körper aufgenommen, wo zunächst etwa ein Viertel bis ein Drittel in Knochen gespeichert und dann langsam aus dem Knochen wieder freigesetzt wird. Bei kurzlebigen Radium-Isotopen verringert sich die Aktivität im menschlichen Körper entsprechend der physikalischen Halbwertszeit rasch durch radioaktiven Zerfall.
Für medizinische Zwecke wird Radium-223 (physikalische Halbwertszeit 11,4 Tage; Alpha-Strahler) künstlich erzeugt. Dieses Radium-Isotop wird zur Behandlung von Knochenmetastasen eingesetzt.