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Radon im Freien in Deutschland

  • Radon vermischt sich im Freien schnell mit der Umgebungsluft.
  • In Atemhöhe (1,50 Meter über dem Boden) tritt Radon in Deutschland in geringen Konzentrationen von in der Regel 3 bis 31 Becquerel pro Kubikmeter Luft auf, wie Messungen an 173 Messstationen ergaben.
  • Im Norden Deutschlands ist die Konzentration geringer als im Süden.
  • Das BfS hat Karten zur regionalen Verteilung von Radon im Freien (in Atemhöhe) erstellt.

Gelangt Radon aus Böden und Gesteinen ins Freie, vermischt es sich sehr schnell mit der Außenluft und tritt üblicherweise in geringen Konzentrationen auf. Das Einatmen von Radon im Freien führt zu einer relativ geringen Strahlenbelastung. Als Teil der natürlichen Strahlenbelastung ist sie unvermeidlich.

Abschätzung anhand repräsentativer Messdaten

Von 2003 bis 2006 hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) die Radon-Konzentration im Freien in einem gitterförmig angelegten Raster von rund 50 Kilometern über das gesamte Bundesgebiet ermittelt.

An 173 repräsentativen Messpunkten haben so genannte Festkörperspurdetektoren in 1,5 Meter Höhe über einen Zeitraum von 3 Jahren die Radon-Konzentration in der Außenluft gemessen. Der Deutsche Wetterdienst hat das BfS dabei unterstützt.

Das Ergebnis der Messungen: In Atemhöhe (1,5 Meter über dem Boden) tritt Radon in geringen Konzentrationen von in der Regel 3 bis 31 Becquerel pro Kubikmeter Luft auf. Der Mittelwert in Deutschland liegt bei 9 Becquerel pro Kubikmeter Luft im Jahr.

Die in der Karte farbig gekennzeichnete räumliche Verteilung der Radon-Konzentration in Deutschland wurde aus den Mittelwerten der jeweiligen regionalen Ergebnisse des Messzeitraumes von 3 Jahren abgeschätzt.

Radon-Situation vor Ort kann nur durch Messungen geklärt werden

Die Karte zeigt einen Anstieg der Radon-Konzentration in der bodennahen Luft von Nord nach Süd. Der Grund dafür: Wieviel Radon in Atemhöhe ("bodennahe Luft") vorkommt, ist abhängig von

  • der Geologie: Radon entsteht beim Zerfall des in allen Böden und Gesteinen in unterschiedlichem Maße vorhandenen Uran und Radium-226. Der Gehalt von Uran und Radium-226 im Boden ist im Mittel im Süden höher ist als im Norden.
  • der Witterung: Im Norden senken radonarme Luftmassen aus dem Nord- und Ostsee-Gebiet die Radon-Konzentrationen in der bodennahen Luft; zudem wird die Luft wegen der tendenziell höheren Windgeschwindigkeiten in Küstennähe stärker durchmischt.

Die Werte der Radon-Konzentration in der bodennahen Luft helfen unter anderem bei der Bewertung der Radon-Konzentration in Gebäuden und bei der Unterscheidung des geologisch bedingten (natürlichen) gegenüber dem durch menschlichen Einfluss (z.B. durch Bergbau) verursachten Beitrags von Radon zur Strahlenbelastung des Menschen.

Stand: 18.09.2023

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