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Radioaktive Stoffe in Nahrungsmitteln
- Alle Nahrungsmittel enthalten natürlich vorkommende radioaktive Stoffe (Radionuklide).
- Es bestehen aus Sicht des Strahlenschutzes keine Bedenken, sie in üblichen Mengen zu verzehren.
- Auch künstliche Radionuklide sind in regional unterschiedlichen Anteilen in Nahrungsmitteln zu finden.
Alle Nahrungsmittel enthalten natürlich vorkommende radioaktive Stoffe.
Nahrungsmittel enthalten immer auch radioaktive Stoffe. Fachleute sprechen von Radionukliden. Diese Stoffe können einen natürlichen Ursprung haben oder künstlich durch Menschen erzeugt sein.
Nehmen Pflanzen und Tiere radioaktive Stoffe auf, gelangen die Radionuklide über die Nahrungskette in die Nahrungsmittel, die wir zu uns nehmen.
Natürlich vorkommende radioaktive Stoffe sind in unserer Umwelt überall vorhanden.
Auch künstliche Radionuklide wie etwa Cäsium-137 können in Deutschland in einigen Nahrungsmitteln in regional unterschiedlichen Mengen enthalten sein. Dies ist eine Folge oberirdischer Kernwaffentests, und des Reaktorunfalls von Tschornobyl (russ.: Tschernobyl). Es betrifft vor allem Nahrungsmittel, die aus dem Wald stammen, wie Wildpilze und Fleisch von Wildschweinen.
Welche natürlichen radioaktiven Stoffe kommen in Nahrungsmitteln vor?Einklappen / Ausklappen
Natürliche radioaktive Stoffe in unserer Umwelt sind überall anzutreffen – zum Beispiel im Gestein der Erdkruste, in Böden und Gewässern und in der Atmosphäre.
In Nahrungsmitteln tragen hauptsächlich Kalium-40 sowie Kohlenstoff-14, Rubidium-87, Uran-238, Uran-234, Radium-226, Radium-228, Blei-210, Polonium-210 sowie Thorium-230, Thorium-232 und Thorium-228 auf unbedenklichem Niveau zur Strahlendosis des Menschen bei.
Welche künstlichen radioaktiven Stoffe kommen in Nahrungsmitteln vor?Einklappen / Ausklappen
In Europa führten insbesondere der Reaktorunfall von Tschornobyl (russ. Tschernobyl) 1986 sowie oberirdische Kernwaffentests bis 1980 dazu, dass künstlich erzeugte radioaktive Substanzen sich mit Wind und Wetter über weite Teile Europas verteilten.
In Nahrungsmitteln aus Deutschland spielt heute insbesondere Cäsium-137 in regional unterschiedlicher Ausprägung noch eine Rolle. Vor allem Nahrungsmittel aus dem Wald, wie etwa Pilze oder Wildschweine, können in einigen Regionen erhöhte Cäsium-137-Gehalte aufweisen. Die spezifischen Aktivitäten (also das Verhältnis der Aktivität eines Radionuklids zur Masse des Materials, in dem das Radionuklid verteilt ist) in landwirtschaftlichen Erzeugnissen sind durchweg gering.
Wie nehmen Pflanzen und Tiere Radionuklide auf?
Pflanzen und Tiere nehmen mit den Nährstoffen, die sie zum Leben benötigen, auch radioaktive Substanzen auf.
Radionuklide haben zum Teil ähnliche chemische Eigenschaften wie Nährstoffe. Pflanzen nehmen deshalb mit den Nährstoffen, die sie zum Leben benötigen, auch radioaktive Substanzen auf. Tiere nehmen Radionuklide mit ihrer Nahrung und Wasser auf.
Wie hoch die spezifischen Aktivitäten (also das Verhältnis der Aktivität eines Radionuklids zur Masse des Materials, in dem das Radionuklid verteilt ist) in pflanzlichen Nahrungsmitteln sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel davon,
- wie hoch der Gehalt radioaktiver Stoffe im genutzten Boden und Wasser ist, und
- wie verfügbar Radionuklide, Nährstoffe und übrige Stoffe in Boden und Wasser sind.
Pflanzliche Lebensmittel können unter anderem sowohl aus dem Boden als auch über Ablagerung aus der Luft radioaktiv kontaminiert werden. Ein weiterer Kontaminationspfad ist zum Beispiel die Beregnung.
Tiere können Radioaktivität aus Wasser und Pflanzen aufnehmen – und aus anderen Tieren, wenn sie diese fressen. In welchem Maße sie Radioaktivität aufnehmen, hängt in erster Linie davon ab,
- welche radioaktiven Stoffe in welchen Mengen in ihrer Nahrung vorkommen,
- wie viel dieser Nahrung gefressen wird, und
- wie gut diese radioaktiven Stoffe in die verzehrbaren Teile der betroffenen Tiere eingebaut werden.
Kontamination aus dem Boden (Wurzelaufnahme/Absorption)Einklappen / Ausklappen
Pflanzen nehmen über ihr Wurzelsystem mit den Nährstoffen, die sie zum Wachstum benötigen, auch radioaktive Substanzen auf, die im Boden enthalten sind. Mit dem lebensnotwendigen Wasser nehmen Pflanzen zudem darin gelöste radioaktive Stoffe auf.
Kontamination aus der Luft (Ablagerung/Deposition)Einklappen / Ausklappen
Auch über die Luft können pflanzliche Nahrungsmittel radioaktiv kontaminiert werden. Zum Beispiel gelangt Radon-222 aus Böden und Gesteinen in die Atmosphäre und zerfällt in seine radioaktiven Folgeprodukte, die sich an Schwebstoffe anlagern. Diese können sich auf Blattoberflächen ablagern und teilweise in die Blätter aufgenommen werden. Eine weitere Rolle bei der Ablagerung/Deposition auf oberirdische Pflanzenteile können genehmigte Ableitungen radioaktiver Stoffe mit der Luft, die Beregnung landwirtschaftlicher Kulturen sowie vom Boden aufgewirbelter Staub spielen.
Nach dem Reaktorunfall von Tschornobyl (russ. Tschernobyl) und den oberirdischen Kernwaffentests wurden in Deutschland künstliche Radionuklide aus der Atmosphäre auf Lebens- und Futtermitteln abgelagert.
Die spezifische Aktivität in der Nahrung kann durch die lebensmitteltechnologische Verarbeitung der Nahrungsmittel und die Zubereitung im Haushalt verändert werden - zum Beispiel durch Entfernen von Hüllblättern, Waschen und Kochen.
Enthalten Nahrungsmittel unterschiedlich viele radioaktive Stoffe?
In die menschliche Nahrungskette gelangen radioaktive Stoffe über Pflanzen und Tiere. Diese Organismen reichern die Radionuklide in unterschiedlichem Maße an. In der Regel sinkt die spezifische Aktivität im Verlauf der Nahrungskette.
Der Gehalt radioaktiver Stoffe in unseren Lebensmitteln unterscheidet sich innerhalb der verschiedenen pflanzlichen und tierischen Produkte, bewegt sich aber in der Regel auf niedrigem, unbedenklichem Niveau.
Pflanzliche NahrungsmittelEinklappen / Ausklappen
Pflanzliche Lebensmittel
Quelle: marilyn barbone/Stock.adobe.com
Je nach Pflanzenart und dem jeweiligen Entwicklungs- und Ernährungszustand der Pflanzen bei der Ernte sind die Mineralstoffe in den Pflanzenteilen unterschiedlich verteilt. Diese Verteilungen beeinflussen die spezifischen Aktivitäten in pflanzlichen Nahrungsmitteln. Beispiele sind:
- Die spezifischen Aktivitäten von Radium-226 und Radium-228 sind in Getreidekörnern höher als in Gemüse oder Obst.
- Langlebige Folgeprodukte des Radon-222, die Radionuklide Blei-210 und Polonium-210, können infolge von Ablagerungen auf Blattoberflächen insbesondere im Blattgemüse in höheren spezifischen Aktivitäten vorkommen.
- Die spezifischen Aktivitäten von Kalium-40 liegen zwischen 50 Becquerel pro Kilogramm Frischmasse im Obst und 380 Becquerel pro Kilogramm Frischmasse in reifen Erbsen oder Bohnen. In Speisepilzen variiert der Gehalt von Kalium-40 zwischen gut 10 und mehreren 100 Becquerel pro Kilogramm Frischmasse.
- Bestimmte Pflanzen oder deren Teile, wie etwa Paranüsse und manche Pilzarten (zum Beispiel der Semmelstoppelpilz) können bestimmte Radionuklide in hohem Maße anreichern.
Tierische NahrungsmittelEinklappen / Ausklappen
Tierische Lebensmittel
Quelle: Elena Schweitzer/Stock.adobe.com
- Auch in Fischen und Meeresfrüchten (unter anderem im weichen Gewebe von Muscheln, Garnelen, Hummern und Shrimps) können sich natürliche Radionuklide anreichern, vor allem Blei-210 und Polonium-210.
- Die spezifische Aktivität von Kalium-40 liegt in Produkten tierischer Herkunft zwischen etwa 50 Becquerel pro Liter in Kuhmilch und etwa 100 Becquerel pro Kilogramm Frischmasse in Muskelfleisch, Lebern und Nieren von Rindern. Milchpulver und Wurstdauerwaren enthalten aufgrund ihrer Herstellungsprozesse höhere Aktivitäten (mehr als 180 Becquerel pro Kilogramm Frischmasse).
- Innereien, vor allem Lebern und Nieren, weisen im Vergleich zum Muskelfleisch höhere Gehalte natürlicher Radionuklide auf, denn diese Organe filtern beim Stoffwechsel die Schadstoffe heraus und reichern diese an.
- Hohe Gehalte von Cäsium-137 (einige 1.000 Becquerel pro Kilogramm und mehr) können im Fleisch von Wildschweinen in einigen Regionen Deutschlands gemessen werden. Für Cäsium-137 in Nahrungsmitteln gilt jedoch ein Grenzwert von 600 Becquerel pro Kilogramm, das heißt, höher kontaminierte Nahrungsmittel dürfen nicht verkauft werden.
Alle Nahrungsmittel enthalten natürlich vorkommende radioaktive Stoffe. Es bestehen aus Sicht des Strahlenschutzes keine Bedenken, sie in üblichen Mengen zu essen oder zu trinken.
Das Gleiche gilt für Nahrungsmittel aus Deutschland, die infolge des Reaktorunfalls von Tschornobyl heute noch mit Cäsium-137 belastet sind.
Stand: 14.02.2025