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Radionuklid-Labore des BfS
Labore zur Analyse von Radionukliden in verschiedenen Medien
- Das BfS ist mit hochspezialisierten Laboren in der Lage, Radionuklide in praktisch allen Medien wie etwa Wasser, Boden, Luft und Lebensmitteln zu bestimmen.
- Abhängig vom Radionuklid, dessen Gehalt in dem zu untersuchenden Medium und der Art des Mediums werden unterschiedliche Analyse- und Messverfahren eingesetzt.
- Die Hälfte der Radionuklid-Labore sind gleichzeitig Leitstellen für die Überwachung der Umweltradioaktivität.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ist mit hochspezialisierten Laboren in der Lage, Radionuklide in praktisch allen Medien wie etwa Wasser, Boden, Luft und Lebensmitteln zu bestimmen.
Das Aufgabenspektrum reicht von der Kontrolle der Eigenüberwachung radioaktiver Emissionen über den Luft- und Wasserpfad aus Kernkraftwerken über die Überwachung radioaktiver Stoffe in der Umwelt bis hin zur Spurenanalyse radioaktiver Stoffe in der Atmosphäre für die Überwachung des Kernwaffenteststoppabkommens.
Analyse- und Messverfahren
Abhängig von
- dem jeweiligen Radionuklid,
- dessen Gehalt in dem zu untersuchenden Medium und
- der Art des Mediums
werden unterschiedliche Analyse- und Messverfahren eingesetzt.
Gammastrahlung
Gammastrahlung
Am einfachsten sind Radionuklide zu messen, die bei ihrem Zerfall Gammastrahlung aussenden (Gammastrahler). Gammastrahlung durchdringt das Probenmaterial und das Messgefäß und wird durch das Messgerät, meist spezielle Halbleiterdetektoren (Reinstgermanium-Detektoren), erfasst.
Alpha- und Betastrahlung
Alpha- und Betastrahlung
Radionuklide, die bei ihrem Zerfall nur Alphastrahlung oder Betastrahlung aussenden (reine Alphastrahler oder Betastrahler), können nicht so einfach wie Gammastrahler gemessen werden. Ihre Strahlung wird zum größten Teil oder sogar vollständig durch das Probenmaterial selbst oder die Gefäßwände abgeschirmt. Hier ist vor der eigentlichen Messung eine radiochemische Aufarbeitung der Probe erforderlich. Dabei werden die zu messenden Radionuklide mit aufwändigen Verfahren vom Probenmaterial und anderen - die Messung störenden - Radionukliden abgetrennt.
Geeignete Messgeräte sind
- Proportionalzähler und Flüssigkeitszintillationszähler für Alpha- und Betastrahler sowie
- spezielle Halbleiterdetektoren (Siliziumdetektoren) für Alphastrahler.
Weiterentwicklung der Analyse- und Messverfahren
Die radiochemischen Verfahren zur Bestimmung von Alpha- und Betastrahlern werden im BfS laufend weiterentwickelt. Von besonderer Bedeutung sind hierbei Schnellmethoden. Ziel ist es,
- in regionalen oder überregionalen Notfällen, bei denen Radionuklide in die Umwelt freigesetzt werden, und
- in Fällen der Nuklearspezifischen Gefahrenabwehr
die radioaktive Kontamination der Umwelt und von Lebensmitteln möglichst rasch zu erfassen, um gezielt wirksame Gegenmaßnahmen zum Schutz des Menschen ergreifen zu können.
BfS-Radionuklid-Labore: Leitstellen für die Überwachung der Umweltradioaktivität
Die Hälfte der Radionuklid-Labore sind gleichzeitig Leitstellen für die Überwachung der Umweltradioaktivität. Die Aufgaben der Leitstellen umfassen neben Messaufgaben auch
- die Entwicklung und Festlegung von Probenentnahme-, Analyse-, Mess- und Berechnungsverfahren sowie
- die Durchführung von Vergleichsmessungen und Vergleichsanalysen (Ringversuche).
Akkreditierte Labore
Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung haben im BfS einen hohen Stellenwert. Alle Labore nehmen regelmäßig an nationalen und internationalen Vergleichsanalysen und -messungen (Ringversuchen) teil oder bieten in ihrer Funktion als Leitstelle selbst Vergleichsanalysen und -messungen an.
Maßstab für die Labore ist ein Qualitätsstandard, der der Norm DIN EN ISO/IEC 17025 entspricht. Ein Teil der Labore ist bereits nach dieser Norm akkreditiert oder strebt die Akkreditierung an. Damit stellen die Labore unter Beweis, dass sie ein effizientes Qualitätsmanagementsystem unterhalten und über die fachliche und technische Kompetenz verfügen, belastbare Mess- und Analyseergebnisse zu liefern.
Stand: 13.07.2023