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Hubschraubergestützte Messungen
- In einem Notfall lässt sich mit Messungen von radioaktiven Stoffen aus einem Hubschrauber heraus die Ablagerung radioaktiver Stoffe am Boden schnell, flexibel und sowohl punktuell als auch großräumig ermitteln.
- Da Messungen aus dem Hubschrauber heraus sehr anspruchsvoll sind, werden regelmäßig Messübungen durchgeführt.
- An den BfS-Standorten München und Berlin werden vier flugtaugliche Messsysteme jederzeit einsatzbereit vorgehalten.
Hubschrauber vom Typ Eurocopter EC 135 T2i bei einer internationalen Messübung kurz vor dem Start
Messungen von radioaktiven Stoffen aus einem Hubschrauber heraus (Aero-Gammaspektrometrie) haben in einem Notfall - etwa bei einem Unfall in einem Kernkraftwerk - gegenüber anderen Messmethoden entscheidende Vorteile: Mit ihnen lässt sich die Ablagerung radioaktiver Stoffe am Boden schnell, flexibel und sowohl punktuell als auch großräumig ermitteln. Dabei müssen hochkontaminierte Gebiete nicht betreten werden.
Im beziehungsweise auf dem Boden sowie in der Luft vorhandene künstliche und natürliche radioaktive Stoffe können ebenso wie möglicherweise in Gebäuden befindliche radioaktive Quellen nachgewiesen und quantifiziert werden.
Flugtaugliche Messsysteme
An den Standorten München und Berlin werden vier flugtaugliche Messsysteme jederzeit einsatzbereit vorgehalten. Für die Messflüge werden Hubschrauber der Bundespolizei oder Hubschrauber des Katastrophenschutzes vom Typ EC 135 mit speziellen Einrichtungen zum Aufspüren gammastrahlender Radionuklide ausgerüstet.
Sie sind im Notfall eine wichtige Ergänzung zu den vom BfS betriebenen 1.700 ortsfesten Sonden, die kontinuierlich die Gamma-Ortsdosisleistung (ODL) messen und die Daten an ein zentrales System – das "Integrierte Mess- und Informationssystem" (IMIS) übermitteln.
So läuft ein Messflug ab
Geflogen wird grundsätzlich im Team: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BfS begleiten Piloten und Flugzeugtechniker der Bundespolizei.
- Die Bundespolizei führt die Messflüge durch und ist für die exakte Positionierung der Hubschrauber in den zu untersuchenden Gebieten verantwortlich.
- Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BfS stellen als Operatoren die Funktionalität der Messtechnik sicher. Sie nehmen die Messdaten auf und werten diese unmittelbar nach den Messflügen aus. Während eines Messfluges können sie jederzeit die Parameter der Detektoren kontrollieren und so bereits während des Messfluges radiologische Auffälligkeiten erkennen und im Datensatz markieren. Die Messwerte dieser markierten Positionen werden automatisch vom Programm protokolliert.
Unmittelbar nach der Landung werden die aufgezeichneten Datensätze vor Ort überprüft und die Messdaten ausgewertet, indem zum Beispiel die berechneten Werte der Gamma-Ortsdosisleistung auf einer Landkarte dargestellt werden. Auffällige Werte können so schnell erkannt und die Informationen zügig an die zuständigen Behörden weitergeben werden.
Regelmäßige Messübungen
Da Messungen aus dem Hubschrauber heraus sehr anspruchsvoll sind, werden regelmäßig nationale Messübungen in verschiedenen Bundesländern Deutschlands oder auch internationale Messübungen und Messkampagnen durchgeführt.
Hier wird die Zusammenarbeit zwischen den Einsatzkräften der Bundespolizei und dem wissenschaftlich-technischen Personal des BfS trainiert und ständig verbessert. Daneben dienen die Messübungen der Optimierung der im BfS entwickelten Mess- und Auswerteverfahren.
Beispiele für nationale Messübungen
Messübung 2018 in Mecklenburg-VorpommernEinklappen / Ausklappen
Fachleute des BfS und der Bundespolizei übten vom 5. bis 9. November 2018 in Mecklenburg-Vorpommern die Messung von Radioaktivität vom Hubschrauber aus.
Fachleute des BfS und der Bundespolizei trainierten vom 5. bis 9. November 2018 in Mecklenburg-Vorpommern die Messung von Radioaktivität vom Hubschrauber aus.
Gemessen wurde über dem Gelände der EWN Entsorgungswerk für Nuklearanlagen GmbH bei Lubmin sowie über einem etwa 500 Quadratkilometer großen Gebiet zwischen Demmin, Anklam und Neubrandenburg.
Im Ergebnis der Messungen wurden keine auffälligen Werte in den Messgebieten gefunden. Lediglich in zwei kleineren Bereichen bei Lubmin konnten die Radionuklide Cobalt-60 und Iridium-192 nachgewiesen werden. In beiden Fällen handelt es sich um einen genehmigten Umgang mit radioaktiven Stoffen, für den entsprechende amtliche Sicherheitsauflagen gelten.
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Messübung 2018 in BrandenburgEinklappen / Ausklappen
In einer gemeinsamen Übung trainierten Experten des BfS und der Bundespolizei am 29. November 2018 über dem Stadtgebiet von Oranienburg (Brandenburg) die Messung von Radioaktivität vom Hubschrauber aus.
In einer gemeinsamen Übung trainierten Experten des BfS und der Bundespolizei am 29. November 2018 über dem Stadtgebiet von Oranienburg (Brandenburg) die Messung von Radioaktivität vom Hubschrauber aus.
Die Übung zeigte, dass die Aero-Gammaspektrometrie schnell einen groben Überblick über die radiologische Lage in einem Stadtgebiet liefern kann. Ein Messteam kartierte innerhalb von 3 Flugstunden rund 24 Quadratkilometer und wies radiologische Besonderheiten in zwei Bereichen nach.
Übungsgebiet Oranienburg
Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs waren in Oranienburg zwei Betriebe angesiedelt, in denen natürlich vorkommende radioaktive Materialien zu Produktions- und Forschungszwecken verarbeitet wurden. Durch großflächige Bombardierungen des Stadtgebiets von Oranienburg im März 1945 und die Zerstörung der Produktionsanlagen gelangten Rückstände der radioaktiven Materialien in die Umwelt. Sie können durch die Messung von Gamma-Strahlung nachgewiesen werden.
Messungen des Brandenburger Landesamts für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit auf Verdachtsflächen der beiden Betriebe seit 1991 zeigen, dass die Gamma-Ortsdosisleistung hier deutlich höher ist als in dieser Region üblich. Seit den 1990er Jahren bewerten die zuständigen Behörden Brandenburgs die auffälligen Gebiete aus radiologischer Sicht und leiten entsprechende Sanierungsmaßnahmen ein.
Mit einem im Hubschrauber installierten Messsystem kartierte das BfS in Oranienburg bereits im Juli 1997 die Umweltradioaktivität und lokalisierte dabei vier Gebiete mit erhöhter Radioaktivität. Von diesen vier Gebieten mit erhöhter Radioaktivität ließe sich in der Messübung 2018 nur noch zwei nachweisen; in ihnen ist die vom Hubschrauber aus messbare Gamma-Ortsdosisleistung gegenüber der durchschnittlich in Deutschland vorkommenden Gamma-Ortsdosisleistung nur leicht erhöht. Die Sanierungsmaßnahmen der Brandenburger Behörden zeigen Wirkung.
Messungen aus der Luft und am Boden können zu unterschiedlichen Ergebnissen führen
Wie unterscheiden sich Messergebnisse vom Boden und aus der Luft?
Die Messwerte der Brandenburger Behörden vom Boden und die Messwerte des BfS aus der Luft sind unterschiedlich zu interpretieren: Bei Messungen von Hubschraubern aus knapp 100 Metern Höhe ist die Bodenfläche, die zum Messergebnis beiträgt, deutlich größer als bei Messungen am Boden.
Die räumliche Auflösung der hubschraubergestützten Messungen ist dadurch geringer, und kleinsträumige Kontaminationen, die mithilfe von gezielten Messungen am Boden nachweisbar wären, können nicht abgebildet werden.
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Messübung 2016 in Bayern - Oberfranken / OberpfalzEinklappen / Ausklappen
Darstellung von Ergebnissen der Messflüge (Gamma-Ortsdosisleistung ODL, in Nanosiervert pro Stunde)
Das BfS und die Bundespolizei übten vom 20. bis 22. September 2016 bei Bayreuth in einer Aero-Gammaspektrometrie-Messübung die Bestimmung von am Boden abgelagerten radioaktiven Stoffen von Hubschraubern aus.
Die Region um Bayreuth bietet besonders gute Bedingungen für Trainingsflüge, da es hier natürliche Uran- und Thorium-Vorkommen gibt, die von der Luft aus nachweisbar sind. Zudem lässt sich untersuchen, ob das dort 1986 durch den Reaktorunfall in Tschornobyl (russ.: Tschernobyl) abgelagerte Cäsium-137 heute noch vom Hubschrauber aus nachgewiesen werden kann.
Die aus den Messungen berechneten Ortsdosisleistungen (ODL) lagen überwiegend im Rahmen der für Deutschland typischen Werte von etwa 100 bis 200 Nanosievert pro Stunde. Einzig eine lokale Erhöhung von 320 Nanosievert pro Stunde wurde in einem Steinbruch westlich von Tröstau-Leupoldsdorf bestimmt. Diese Erhöhung wird durch dort freigelegte kalium- und uranhaltige Mineralien verursacht. Bereits in den 1950er bis 1970er Jahren in radiologischen Untersuchungen aufgefundene Strahlungsanomalien wurden durch die aero-gammaspektrometrischen Untersuchungen 2016 bestätigt.
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Messübung 2014 in Sachsen und ThüringenEinklappen / Ausklappen
Bei der Messübung 2014 eingesetzte Hubschrauber
Im Rahmen einer gemeinsamen Aero-Gammaspektrometrie-Messübung überfolgen BfS und Bundespolizei (BPOL) vom 6. bis 9. Oktober 2014 in Sachsen und Thüringen Gebiete bei Zwickau, Lengenfeld, Schneeberg, Freital, Johanngeorgenstadt und Seelingstädt.
Die Gebiete wurden größtenteils bereits bei vorangegangenen Messübungen radiologisch kartiert – etwa 2003 durch Messungen bei Lengenfeld und Freital sowie 2003 und 2010 bei Zwickau, Johanngeorgenstadt und Seelingstädt. Als zusätzliches Messgebiet wurde 2014 das Betriebsgelände des Forschungsstandortes Rossendorf ausgewählt.
Besonderheiten der Messgebiete
Messgebiet in Johanngeorgenstadt (Wismut-Altstandort)
In allen Messgebieten außer Rossendorf befinden sich Hinterlassenschaften und Altlasten der Urangewinnung. Die im Besitz der Wismut GmbH befindlichen Standorte wurden beziehungsweise werden derzeit in Verantwortung der Wismut GmbH saniert. Sogenannte Wismut-Altstandorte, die sich nicht im Besitz der Wismut GmbH befinden, werden in Sachsen im Rahmen eines Bund-Land-Abkommens rekultiviert.
Über den nicht sanierten Hinterlassenschaften und Altlasten der Urangewinnung (in erster Linie Halden und Absetzbecken) lässt sich im Vergleich zur Umgebung eine erhöhte Gamma-Ortsdosisleistung (ODL) nachweisen, die auf die natürlichen radioaktiven Rückstände aus der Uranproduktion zurückzuführen ist. Über sanierten Flächen ist diese Erhöhung weitestgehend nicht mehr vorhanden.
In allen Messgebieten lag die durchschnittliche Gamma-Ortsdosisleistung im Bereich der in Deutschland üblichen natürlichen Radioaktivität. Kleinräumige Auffälligkeiten sind auf Rückstände aus der Urangewinnung zurückzuführen.
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Besteht in einem Einsatzfall Gefahr für Besatzung und Messteam?
Während eines Messfluges wird kontinuierlich die Gamma-Ortsdosisleistung im Hubschrauber gemessen und die akkumulierte Dosis der Besatzung protokolliert. Übersteigt die Gamma-Ortsdosisleistung einen Wert von 25 Mikrosievert pro Stunde, wird der Einsatz abgebrochen, und es werden alternative Strategien ermittelt, um die Strahlenbelastung des Personals zu verringern. Solche Strategien könnten zum Beispiel sein,
- möglicherweise kontaminierte Gebiete nicht direkt zu überfliegen,
- eine größere Flughöhe zu wählen oder
- sich aus größerer Entfernung an radiologisch auffällige Gebiete anzunähern.
Stand: 17.01.2025