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Medizinische Strahlenanwendungen während der Stillzeit
- Aus medizinischen Gründen kann sich die Notwendigkeit ergeben, dass sich stillende Mütter einer diagnostischen oder therapeutischen Strahlenanwendung unterziehen müssen.
- In den meisten Fällen ist damit kein erhöhtes Strahlenrisiko für den Säugling verbunden.
- Stillende Mütter sollten mit ihrem behandelnden Arzt bzw. ihrer behandelnden Ärztin darüber sprechen, ob bzw. welche Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz des Kindes getroffen werden müssen.
Was ist bei Strahlenanwendungen in der Stillzeit zu beachten?
Quelle: Анастасия_Стягайло/Stock.adobe.com
Was ist in der Stillzeit zu beachten, wenn Untersuchungen oder Therapien anstehen, bei denen Strahlung eingesetzt wird? Auch wenn in den meisten Fällen damit kein erhöhtes Strahlenrisiko für den Säugling verbunden ist, gibt es einige Aspekte, die bei Röntgenuntersuchungen, aber auch bei nuklearmedizinischen Anwendungen und bei Strahlentherapie für stillende Mütter im Hinblick auf den Strahlenschutz des Säuglings wichtig sind.
Wird es aus medizinischen Gründen notwendig, dass sich stillende Mütter einer diagnostischen oder therapeutischen Strahlenanwendung unterziehen müssen, sollten sie mit ihrem behandelnden Arzt bzw. ihrer behandelnden Ärztin darüber sprechen, ob bzw. welche Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz des Kindes getroffen werden sollten.
Röntgenuntersuchungen (inklusive Mammografie und Computertomografie) in der Stillzeit
Vor und nach Röntgenuntersuchungen müssen Stillende in der Regel keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen treffen, weil die Muttermilch durch die Untersuchung nicht verändert wird.
Bei Röntgenverfahren, bei denen Kontrastmittel (wie z. B. nicht-radioaktives Jod) verabreicht werden, nimmt das Kind maximal 0,1‰ des verabreichten Kontrastmittels beim Stillen auf. Obwohl diese Menge weit unterhalb bedenklicher Mengen liegt, können Mütter das Stillen für ca. 12 – 24 Stunden nach der Kontrastmittelgabe aussetzen, falls sie sich Sorgen machen. Um Problemen beim Stillen vorzubeugen empfiehlt es sich, die Milch in diesem Zeitraum regelmäßig abzupumpen. Diese kann unbedenklich entsorgt werden.
Vor mammografischen Aufnahmen ist es ratsam, zu stillen oder die Muttermilch abzupumpen, da die Milch in der Brust die Bildqualität verschlechtern kann. Das Entleeren der Brust direkt vor der Untersuchung erleichtert die Diagnostik.
Nuklearmedizinische Anwendungen in der Stillzeit
Bei einer nuklearmedizinischen Untersuchung oder Therapie werden radioaktive Stoffe in Form von Radiopharmaka verabreicht, die ionisierende Strahlung abstrahlen. Diese Strahlung wird medizinisch genutzt, um unter anderem Stoffwechselvorgänge im Körper sichtbar zu machen, Entzündungen zu behandeln oder Tumore zu zerstören.
Nuklearmedizinische Untersuchungen und Therapien werden bei stillenden Müttern relativ selten durchgeführt, weil viele Radiopharmaka sich in der Muttermilch anreichern und das Kind durch die aufgenommene Muttermilch einer Strahlung ausgesetzt werden kann. Ist eine nuklearmedizinische Untersuchung oder Therapie jedoch in der Stillzeit nötig, sollte je nach Art des Radiopharmakons entweder das Stillen unterbrochen oder in seltenen Fällen beendet werden.
Selbst dann kann das Kind durch den engen Kontakt zur Mutter einer gewissen Strahlung ausgesetzt werden. Trägt oder hält die Mutter das Kind im Arm, können die radioaktiven Stoffe im Körper der Mutter zu einer äußeren Strahlenexposition des Kindes führen. Dies gilt natürlich auch für andere Bezugspersonen als die Mutter. Diese äußere Strahlenexposition ist meist jedoch sehr gering. Trotzdem sollte auch hier die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt einschätzen, ob und für welchen Zeitraum ein längerer Körperkontakt zum Kind zu vermeiden ist.
Wenn das Stillen vorübergehend unterbrochen werden muss, sollte die Muttermilch während der Stillpause regelmäßig abgepumpt werden. So wird sichergestellt, dass das Stillen nach der erforderlichen Pause fortgesetzt werden kann. Durch das Abpumpen wird auch die Ausscheidung des Radiopharmakons aus der Brust unterstützt und die Brustdrüsen werden einer geringeren Strahlung ausgesetzt. Die abgepumpte Milch kann unbedenklich entsorgt werden.
Empfehlungen bei nuklearmedizinischer Untersuchung oder Therapie in der Stillzeit
Die Internationale Strahlenschutzkommission (International Commission on Radiological Protection, ICRP) sowie die Internationale Atomenergie-Organisation (International Atomic Energy Agency, IAEA) haben Empfehlungen zur möglichen Unterbrechung des Stillens für die am häufigsten verwendeten Radiopharmaka veröffentlicht.
Da die Empfehlungen sich je nach Radiopharmakon unterscheiden, sollten Stillende zunächst mit ihrem behandelnden Arzt bzw. ihrer behandelnden Ärztin dieses Thema besprechen und sich umfassend aufklären lassen. Das gilt insbesondere im Fall einer nuklearmedizinischen Therapie, bei der relativ hohe Aktivitäten injiziert werden.
Vermehrtes Trinken und eine häufige Blasenentleerung helfen in jedem Fall, die Ausscheidung des Radiopharmakons aus dem Körper der Mutter zu beschleunigen.
Strahlentherapie in der Stillzeit
Jede strahlentherapeutische Behandlung stellt in der Durchführungsart und im Umfang eine Einzelfallentscheidung dar. Daher sollten Stillende mit ihrer behandelnden Ärztin oder ihrem behandelnden Arzt über dieses Thema sprechen und sich umfassend aufklären lassen. Es gibt verschiedene Formen der Strahlentherapie (zum Beispiel Teletherapie mit Photonen, Brachytherapie, intraoperative Strahlentherapie, Partikeltherapie), die sich in ihrem eventuellen Risiko für stillende Mütter und ihre Säuglinge unterscheiden.
Die häufigste Form der Strahlentherapie ist die Teletherapie mit Photonen. Diese stellt in beinahe allen Fällen kein Problem für stillende Mütter und ihre Säuglinge dar. Es gibt wenige Fälle, wie beispielsweise eine Brachytherapie mit Implantaten in der Nähe der Brust, bei der unter Umständen das Stillen ausgesetzt werden sollte. Es gibt auch Fälle einer Teletherapie mit besonders hochenergetischen Photonen, Protonen oder Schwerionen, die zu einer kurzzeitigen Bildung von radioaktiven Stoffen im Körper führen und deshalb gesondert betrachtet werden müssen.
Die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt erstellt gemeinsam mit einer Medizinphysikerin oder einem Medizinphysiker einen individuellen Bestrahlungsplan der auch Faktoren wie das Stillen berücksichtigt. So kann es zum Beispiel bei der Teletherapie mit Photonen unter Umständen möglich sein, eine niedrigere Bestrahlungsenergie zu wählen, um die kurzzeitige Bildung von radioaktiven Stoffen zu vermeiden, so dass keine radioaktiven Stoffe im Körper gebildet werden. Grundsätzlich gilt: Je näher die Strahlentherapie an der Brust stattfindet, desto mehr Aufmerksamkeit sollte dem Thema geschenkt werden.
Ansprechpartner*innen
Ansprechpartner*innen zum Thema Stillen während einer Strahlen- oder nuklearmedizinischen Behandlung können neben den behandelnden Ärzt*innen auch Frauenärzt*innen sein. Sie können Tipps zum Abpumpen geben und entsprechende Verordnungen erstellen, aber auch einschätzen, ob bei einer kräftezehrenden Behandlung eventuell das Stillen reduziert oder beendet werden sollte, um die Stillende nicht zu sehr zu belasten. Sie informieren auch über gute Alternativen.
Stand: 05.09.2023