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Spotlight on EMF Research

Jeden Monat werden weit über 100 wissenschaftliche Artikel in begutachteten internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht, die einen Bezug zu elektromagnetischen Feldern (EMF) und deren möglichen gesundheitsrelevanten Wirkungen haben. Mit "Spotlight on EMF Research" werden einzelne aktuelle Artikel vorgestellt, vom BfS in den bestehenden Kenntnisstand eingeordnet und in ihrer Relevanz für den Strahlenschutz bewertet.

Foto des Teams hinter "Spotlight on EMF Research" Das Team hinter "Spotlight on EMF Research"Das Spotlight-Team

Was "Spotlight on EMF Research" Ihnen bietet:

  • Bewertung von wissenschaftlichen Publikationen, nachzulesen als PDF im DORIS
  • Literaturhinweise zu weiterführenden Publikationen
  • Eine Liste neuer Publikationen alle drei Monate

Zur besseren Orientierung teilen wir die Texte für Sie in Kategorien ein. Alle weiteren Details erläutern wir hier:

Welche Themen und Publikationen behandelt "Spotlight on EMF Research"?Einklappen / Ausklappen

"Spotlight on EMF Research" stellt aktuelle Publikationen (Originalartikel oder Reviews) zu allen Frequenzbereichen (0–300 GHz) aus den Fachdisziplinen Epidemiologie, Biologie, Dosimetrie/Exposition und Biophysik vor. Wir, die Expert*innen des Kompetenzzentrums Elektromagnetische Felder (KEMF) im BfS, wollen mit "Spotlight on EMF Research" Entscheidungsträger*innen, Wissenschaftler*innen und der interessierten Fachöffentlichkeit helfen, Ergebnisse wissenschaftlicher Publikationen besser zu verstehen und deren Bedeutung für den Strahlenschutz einzuordnen. Die Texte richten sich – auch sprachlich – an ein Fachpublikum und andere speziell Interessierte.

Die einzelnen "Spotlight on EMF Research"-Beiträge stellen jedoch keine Risikobewertung dar, da diese stets auf der Gesamtheit der verfügbaren Erkenntnisse und nicht nur auf einzelnen Publikationen beruht.

Kontinuierlich durchsuchen wir folgende Datenbanken nach relevanten, neu publizierten Artikeln: EMF-Portal, PubMed, Web of Science, Scopus. Dabei konzentrieren wir uns auf besonders interessante oder repräsentative Publikationen. Diese wählen wir aus

  • wegen der hohen Qualität und Aussagekraft der wissenschaftlichen Arbeit,
  • wegen der geringen Aussagekraft und dem gleichzeitig großen Potenzial, missverstanden zu werden,
  • weil die Ergebnisse unerwartet sind,
  • weil die Thematik öffentliches Interesse erweckt oder
  • weil das Thema in direktem Zusammenhang zu einem BfS-Forschungsschwerpunkt steht.

Der wissenschaftliche Diskurs ist auf Publikationen angewiesen und wir erkennen jede Publikation als Beitrag zu diesem Diskurs an. Wir wissen aus erster Hand, wie aufwendig es ist, die eigenen wissenschaftlichen Arbeiten zu publizieren, und empfinden große Wertschätzung für alle wissenschaftlichen Beiträge, selbst wenn wir manchmal den Aussagen oder Einschätzungen der Autor*innen nicht folgen.

Was enthält "Spotlight on EMF Research"?Einklappen / Ausklappen

Jedes Spotlight - so nennen wir die einzelnen Beiträge - enthält eine kurze Hintergrundinformation zur Fragestellung der Publikation aus Sicht des BfS, die Ergebnisse und Diskussion aus Sicht der Autor*innen und schließlich eine Einschätzung und Kommentierung durch das BfS. Neue Spotlights werden mit einer kurzen Vorschau hier auf der BfS-Website angekündigt; zur PDF-Datei in unserem Online-Repositorium DORIS wird jeweils verlinkt.

Alle Spotlights werden kategorisiert, sodass Sie alle von uns bearbeiteten Publikationen zu einem Thema leicht finden können. Klicken Sie einfach auf die unten verlinkten Kategorien, wobei wir hier die gebräuchlichsten (deutschen und englischen) Begriffe verwenden.

Wir kategorisieren nach der Frequenz der Exposition:

und nach der Art der Studie:

Zusätzlich finden Sie noch Literaturhinweise zu aus unserer Sicht weiteren interessanten Publikationen, auf die unsere Kriterien zutreffen. Dies sind zum Beispiel veröffentlichte Kommentare, Berichte und Stellungnahmen von anderen Behörden oder Gremien oder eigene Publikationen. Zu diesen Publikationen gibt es lediglich einen kurzen Hinweistext mit Link zur Originalarbeit.

Je nach Verlag und Publikationsmodell können wissenschaftliche Zeitschriftenartikel kostenfrei gelesen werden oder nicht. Wenn ein Artikel nicht frei verfügbar ist, können Sie sich zum Beispiel an die nächste Universitäts- oder Stadtbibliothek wenden. Dort haben Sie auch Zugang zu den teilweise kostenpflichtigen Literaturdatenbanken. In vielen Fällen ist die noch nicht begutachtete Vorversion von Artikeln auf sogenannten Preprint-Servern verfügbar, zum Beispiel Arxiv für Physik und Biorxiv für Biologie.

Wann erscheinen die einzelnen Spotlights und wie erreichen Sie uns?Einklappen / Ausklappen

Die Spotlights werden fortlaufend hier bzw. in DORIS veröffentlicht. Alle drei Monate wird eine Übersicht aller wissenschaftlichen Publikationen erstellt, aus denen die Spotlights ausgewählt wurden. Diese Übersicht (im PDF-Format) ist ebenfalls nach den oben genannten Kategorien sortiert und ermöglicht die Suche nach aktuellen, nicht besprochenen Publikationen. Wenn Sie die regelmäßige Übersicht als E-Mail erhalten wollen, schreiben Sie uns eine E-Mail an spotlight@bfs.de.

Ihre Meinung ist uns wichtig! Sie kann uns helfen, unser Angebot zu verbessern, sowohl was die behandelten Themen und die Auswahl der Publikationen angeht, als auch mit Blick auf die Verständlichkeit der Texte.

Bitte schicken Sie uns Ihre Meinung an: spotlight@bfs.de

Je konkreter Ihr Feedback ist, desto hilfreicher ist es für uns. Wenn Sie sich auf ein bestimmtes Spotlight beziehen, geben Sie bitte den Titel und die Nummer an.

Das Team hinter "Spotlight on EMF Research"Einklappen / Ausklappen

Jeder „Spotlight on EMF Research“-Beitrag wird von einem erfahrenen interdisziplinären Team von Strahlenschutzspezialistinnen und -spezialisten des BfS verfasst. Er wird von mindestens zwei Fachleuten erarbeitet und anschließend von mindestens einer dritten Person überprüft. Derzeit besteht das Team aus den folgenden Personen (in alphabetischer Reihenfolge):

Das Team hinter "Spotlight on EMF Research"
NameExpertise und Aufgaben
Dr. Alexander AstaninPhysik, Methoden des maschinellen Lernens, Exposition und Dosimetrie
Dr. Dan BaakenEpidemiologie, Beobachtungsstudien
Dr. Dimitri BelenkiBiologie, Molekulare Medizin, Biostatistik, Redaktion
Dr. Andreas DeserPhysik, biophysikalische Wirkmechanismen, Exposition und Dosimetrie
Dirk GeschwentnerElektrotechnik, Exposition und Dosimetrie
Dr. Jens KuhnePhysik, Exposition und Dosimetrie, Redaktion
Dr. Alexander LeymannPhysik, biophysikalische Wirkmechanismen, Redaktion
Dr. Felix MeyerBiologie, Tier- und Zellstudien
Dr. habil. Blanka PophofBiologie, Zoologie, Humanbiologie, Verhalten, Physiologie
Dr. Janine SchmidtBiologie, Tier- und Zellstudien
Evelyn WeiserLiteraturrecherche, Redaktion
Dr. Heide Wilsdorf-KöhlerEpidemiologie, Beobachtungsstudien
Dr. Martin ZangElektrotechnik, Exposition und Dosimetrie

Spotlights und Literaturhinweise

Literaturhinweis: "The thermal sensation threshold and its reliability induced by the exposure to 28 GHz millimeter-wave" von Yuasa et al. in Frontiers in Neuroscience (2024)

Neue Mobilfunktechnologien werden vermutlich auch den Frequenzbereich der sogenannten Millimeterwellen erschließen. Das sind Frequenzen über oder in der Nähe von 30 GHz. Bei welcher Intensität und Temperaturerhöhung würden wir die thermischen Effekte dieser Wellen auf unserer Haut spüren? Yuasa et al. berichten, dass die thermische Schwelle für die Wahrnehmung ca. 1°C beträgt und dass die höchsten EMF-Intensitäten zwischen etwa 250 und 400 mW/cm2 einfallender Leistungsdichte am schnellsten und am zuverlässigsten erkannt wurden.

Spotlight on "Biological effects of electromagnetic fields on insects: a systematic review and meta-analysis" von Thill et al. in Reviews on Environmental Health (2023)

Schützen Grenzwerte, die zum Schutz von Menschen entwickelt wurden, auch Insekten vor Wirkungen elektromagnetischer Felder? Der weltweite Rückgang von Insekten ist offensichtlich. Thill et al. beurteilen die weltweite Studienlage und kommen zu einem eindeutigen Ergebnis. Zu beanstanden ist aber, wie sie die Qualität der untersuchten Studien bewertet haben.

Spotlight on "Upper bound for broadband radiofrequency field disruption of magnetic compass orientation in night-migratory songbirds" von Leberecht et al. in PNAS (2023)

Warum verlieren Zugvögel auf ihrer Hunderte von Kilometern langen Reise nicht die Orientierung? Weil ihnen unter anderem ein innerer Magnetsinn hilft. Das Verständnis dieses Sinnes ist für den Strahlenschutz relevant. Seine Existenz zeigt, dass sehr schwache Magnetfelder physiologische Systeme beeinflussen können. In diesem Artikel werden Belege für einen auf Flavin basierenden Radikalpaar-Mechanismus als Erklärung für den Magnetkompass der Vögel vorgestellt.

Spotlight on "WHO assessment of health effects of exposure to radiofrequency electromagnetic fields: systematic reviews", eine Sonderreihe in Environment International

Die WHO aktualisiert derzeit ihre Bewertung von potenziellen Gesundheitsgefahren, die möglicherweise mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern im Zusammenhang stehen. Hierzu hat die WHO eine Reihe von systematischen Reviews in Auftrag gegeben. Aber was ist eigentlich ein systematisches Review? Welchen Anforderungen muss solch ein Review genügen, welche Arbeiten sind nötig und welche Aussagekraft hat es am Ende?

Spotlight zu den neuesten Entwicklungen in der Forschung zum Radikalpaarmechanismus

Der Radikalpaarmechanismus ist der prominenteste nicht-thermische Wechselwirkungsmechanismus von Magnetfeldern mit biologischen Systemen. Dabei ist er auch die plausibelste Theorie zur Erklärung des magnetischen Kompasses mancher Zugvogelarten. Seine Relevanz für die Humanbiologie ist allerdings weiterhin offen. Aktuelle Forschungsaktivitäten zeigen ein besonderes Interesse an dem Einfluss der molekularen Umgebung eines Radikalpaares auf die Erscheinungsform und die Empfindlichkeit des Mechanismus gegenüber schwachen Magnetfeldern. In diesem Spotlight stellen wir sechs Beiträge vor und geben einige Hintergrundinformationen.

Literaturhinweis: "Elektromagnetische Felder in NRW - Feldmessungen im Umfeld von 5G-Mobilfunksendeanlagen: Abschlussbericht" von Thomas Kopacz et al. publiziert von LANUV NRW (2023)

Wie hat sich die Immission durch Einführung von 5G verändert? Dieser Frage gehen die Autoren mit Immissionsmessungen im Umfeld von 5G-fähigen Mobilfunkbasisstationen in Nordrhein-Westfalen (NRW) nach. In allen Fällen wurden die gesetzlich geltenden Grenzwerte weit unterschritten. Im Vergleich lagen die Immissionen der alten Standards über denen von 5G. 5G dominierte jedoch dort die maximal mögliche Immission, wo es im Mobilfunkband 3,6 GHz verfügbar ist. Die Autoren schlussfolgern, dass Immissionen moderner Basisstationen stärker von der aktuellen Netzauslastung abhängig sein werden.

Literaturhinweis: "Elektromagnetische Felder (EMF) in Elektrofahrzeugen" von Eberhard et al. (2023), Bericht der Forschungsstiftung Strom und Mobilkommunikation (Zürich, Schweiz) und der Fields at Work GmbH (Zürich, Schweiz) im Auftrag des eidgenössischen Bundesamts für Energie (Bern, Schweiz)

Beschäftigte der Forschungsstiftung Strom und Mobilkommunikation und der Fields at Work GmbH (beide Zürich, Schweiz) haben die Feldstärken statischer, nieder- und hochfrequenter magnetischer und elektromagnetischer Felder (EMF) in und an fünf Elektroautos sowie in einem Auto mit Dieselmotorantrieb gemessen und hinsichtlich eines nachgewiesenen Gesundheitsrisikos bewertet. Die Autoren berichten, dass die verschiedenen Feldarten durchschnittlich bis zu ca. 10 % der Referenzwerte der internationalen Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung ausschöpfen. Soweit die Resultate der Studie verallgemeinerbar seien, erscheint der batterieelektrische Antrieb den Autoren bezüglich zusätzlicher EMF-Immissionen als unproblematisch. Die Autoren stellen allerdings eine ungenügende EMF-Regulierung für Fahrzeuginnenräume fest und empfehlen, den Trend zu zunehmender Vernetzung und Digitalisierung im Auge zu behalten. Zu diesem Thema läuft derzeit auch beim BfS ein ausgeschriebenes Forschungsvorhaben.

Literaturliste 2024/1 (11.2022 bis 07.2023)

Diese Liste zeigt die zwischen November 2022 und Juli 2023 gesichteten Publikationen, aus denen einzelne Artikel in "Spotlight on EMF Research" besprochen werden. Da diese Liste einen längeren Zeitraum umfasst als die üblichen drei Monate, ist sie besonders lang. Wenn Sie regelmäßig über neu erschienene Literaturlisten informiert werden möchten und auch eine RIS-Datei mit den dazugehörigen Metadaten erhalten möchten schicken Sie uns eine E-Mail an spotlight@bfs.de.

Literaturhinweis: "Oscillating magnetic field does not disrupt orientation in the presence of stellar cues in an avian migrant" von Bojarinova et al. in Journal of Ornithology (2023)

Der magnetische Kompass von Gartengrasmücken wird durch schwache oszillierende Magnetfelder gestört. Das Autorenteam hat Gartengrasmücken unter klarem Himmel in einem natürlichen geomagnetischen Feld und in einem zusätzlichen oszillierenden Magnetfeld getestet. Die Vögel waren unter beiden Bedingungen in der Lage, sich nachts korrekt am Sternenhimmel zu orientieren. Die Autoren schlussfolgern, dass Desorientierung von Zugvögeln durch oszillierende Magnetfelder nur ihren magnetischen Kompass und nicht die nächtliche Orientierung nach Sternen beeinflusst.

Literaturhinweis: "The need for consensus guidelines to address the mixed legacy of genetic damage assessments for radiofrequency fields" von Vijayalaxmi und Foster KR in International Journal of Radiation Biology (2023)

Diese Übersichtsarbeit hinterfragt die derzeitige Praxis zur Bewertung von Ergebnissen von Einzelstudien zu genotoxischen Effekten nach Exposition mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern. Laut den Autoren erfüllte keine der 300 betrachteten Studien aus den letzten 30 Jahren heutige Qualitätsstandards. Jedoch zeigten Studien von höherer Qualität seltener signifikante Effekte. Eine Schlussfolgerung ist, dass die alleinige Auflistung von Signifikanzen irreführend ist. Für die Interpretation der Ergebnisse einer Studie müssen in der jeweiligen Publikation die Studienqualität bewertet und eine Synthese der Evidenz mit verwandten Studien durchgeführt werden.

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Stand: 01.04.2025

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