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Strahlenschutz bei der Elektromobilität
- Beim Betrieb von konventionellen Verbrennerfahrzeugen, Plug-in-Hybriden und Elektroautos entstehen Magnetfelder im Nieder- und Zwischenfrequenzbereich. Sie treten auch beim Laden von E-Autos auf.
- Wie stark Insass*innen diesen Feldern ausgesetzt sind, hängt von der eingesetzten Technologie, der Position von Bauteilen, aber auch der persönlichen Fahrweise ab.
- Die zum Schutz der Gesundheit empfohlenen Höchstwerte werden in allen untersuchten Szenarien unterschritten. Daher sind nach aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand keine gesundheitsrelevanten Wirkungen zu erwarten.
- In Elektroautos sind Menschen nicht prinzipiell stärkeren Magnetfeldern ausgesetzt als in Fahrzeugen mit konventionellem oder Hybridantrieb.
Wie überall, wo elektrische Ströme fließen, treten auch bei elektrisch betriebenen Fahrzeugen Magnetfelder auf. Wie stark Insass*innen den Magnetfeldern im Auto ausgesetzt sind, kann sich von Fall zu Fall unterscheiden. Dies hängt von der eingesetzten Technologie, der Position von Bauteilen relativ zum Körper, aber auch der persönlichen Fahrweise ab. Bei Elektrofahrzeugen entstehen magnetische Felder vor allem im Betrieb und beim Laden der Fahrzeuge.
In bisherigen Untersuchungen wurden die stärksten Felder vorwiegend im Fußraum vor den Vordersitzen festgestellt. Beim Einschalten mancher Fahrzeuge entstehen ebenfalls kurzfristig starke Felder. In Verbrennerfahrzeugen können Menschen Magnetfeldern ähnlich stark ausgesetzt sein wie in Hybrid- oder Elektrofahrzeugen.
Welche Felder kommen in Fahrzeugen vor?
Bei elektrisch betriebenen Fahrzeugen entstehen statische, niederfrequente und zwischenfrequente elektrische und magnetische Felder. Die Frequenzen dieser Felder liegen zwischen null Hertz (Hz/statische Felder) und bis zu mehreren zehn oder hundert Kilohertz (kHz/niederfrequente Felder und Felder im sogenannten Zwischenfrequenzbereich). Unter Gesichtspunkten des Strahlenschutzes sind bei E-Autos vor allem die Magnetfelder relevant, die unter anderem von folgenden Quellen ausgehen:
- elektrischer Antriebsstrang, Leitungen und dazugehörige Elektronik,
- Fahrzeugbatterie,
- Ladeeinrichtung und Ladekabel.
Unabhängig vom Antriebssystem gibt es in modernen Fahrzeugen weitere Quellen magnetischer Felder. Daher können Insass*innen auch in einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor Magnetfeldern ausgesetzt sein. Relevante Quellen magnetischer Felder sind hier beispielsweise:
- Klimaanlagen,
- Lüfter,
- Sitzheizungen,
- Fensterheber sowie
- Fahrzeugeinschaltung bzw. Anlasser.
Darüber hinaus gibt es Quellen wie Assistenz-, Komfort- und Unterhaltungssysteme, die hochfrequente elektromagnetische Felder für die Erkennung von Objekten (Radar) oder die drahtlose Informationsübertragung per Funk nutzen. Weitere Informationen zu hochfrequenten elektromagnetischen Feldern finden Sie in unserem Übersichtsartikel "Was sind hochfrequente elektromagnetische Felder?".
Wissenschaftlich gesicherte Wirkungen von Magnetfeldern
Niederfrequente und zwischenfrequente Magnetfelder dringen nahezu ungehindert in den Körper ein und können dort elektrische Felder und Ströme hervorrufen. Diese können wiederum zu Reiz- und Stimulationswirkungen in Nerven- und Muskelgewebe führen.
Damit diese wissenschaftlich gesicherten Wirkungen nicht auftreten, wurden von der Internationalen Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung (ICNIRP) Richtlinien entwickelt. Diese Richtlinien beschreiben, wie stark Menschen den Feldern höchstens ausgesetzt sein sollten. Dabei wird neben der Stärke und Verteilung der Magnetfelder auch das Ausmaß der im Körperinnern entstehenden elektrischen Felder berücksichtigt. Wenn die durch die Magnetfelder hervorgerufenen körperinneren Felder die von der ICNIRP vorgeschlagenen Höchstwerte nicht übersteigen, sind keine gesundheitsrelevanten Wirkungen zu erwarten.
Ob neben den wissenschaftlich gesicherten Wirkungen von Magnetfeldern auch andere, bisher unentdeckte Wirkungen auftreten können, ist Gegenstand weiterer Forschung.
Auftreten von Magnetfeldern bei der Elektromobilität
Eine neue Studie des BfS von 2025 gibt Aufschluss zu der Frage, in welchem Maße Fahrzeuginsass*innen den Magnetfeldern von Elektroautos ausgesetzt sind. Es ist nach Einschätzung des BfS die bislang detaillierteste Untersuchung zu diesem Thema.
In dieser Studie wurden gemessen an den Zulassungszahlen besonders beliebte E-Auto-Modelle und zusätzlich auch leistungsstarke E-Auto-Modelle verschiedener Automobilhersteller untersucht. Dazu wurden Magnetfeldmessungen an unterschiedlichen Stellen im Inneren der Fahrzeuge durchgeführt. Dies geschah unter realen Bedingungen, aber auch auf Teststrecken und Prüfständen. Auf den Teststrecken und Prüfständen befanden sich die Fahrzeuge beim Beschleunigen, Bremsen oder Fahren mit gleichbleibender Geschwindigkeit in festgelegten Betriebszuständen. Beim Aufladen der E-Autos wurde an Positionen innerhalb und außerhalb der Fahrzeuge gemessen sowie Normal- und Schnellladepunkte berücksichtigt. Fahrzeughersteller waren nicht an der Untersuchung beteiligt.
Zum Auftreten von Magnetfeldern in Elektroautos gibt es vier hauptsächliche Erkenntnisse:
- Die Magnetfelder in E-Autos treten räumlich sehr ungleichmäßig auf. Hohe Werte wurden vor allem im Bereich der Beine festgestellt. Kopf und Oberkörper der Menschen im Fahrzeug sind Magnetfeldern hingegen weniger stark ausgesetzt.
- Die Stärke der Magnetfelder verändert sich abhängig von der Fahrweise. Beim Beschleunigen und Bremsen entstehen höhere Werte als beim Fahren mit gleichmäßiger Geschwindigkeit.
- Die maximale Motorleistung der Elektroautos ist nicht alleine ausschlaggebend dafür, wie stark Menschen den Magnetfeldern im Fahrzeug ausgesetzt sind.
- Sowohl während der Fahrt als auch bei Fahrzeugstillstand können Insass*innen Magnetfeldern ausgesetzt sein, die nicht unmittelbar vom Antriebsstrang, sondern von anderen Quellen oder Funktionen stammen.
Wie stark Menschen Magnetfeldern in elektrisch betriebenen Fahrzeugen ausgesetzt sind, hängt somit weniger von der elektrischen Leistung der Elektromotoren ab. Wichtiger ist der Betriebszustand, das technische Design der Fahrzeuge (Position von Batterie, Kabeln, Leistungselektronik etc.) und die individuelle Fahrweise.
Höchstwerte schützen die Gesundheit
Neben der Frage, wo und in welchen Situationen Magnetfelder in Elektroautos auftreten, stellt sich aus Sicht des Strahlenschutzes eine entscheidende Frage: Sind Insass*innen den Magnetfeldern in elektrisch betriebenen Fahrzeugen so stark ausgesetzt, dass unerwünschte oder gesundheitsrelevante Wirkungen im Menschen hervorgerufen werden können?
Die BfS-Studie von 2025 liefert für die untersuchten Fahrzeuge klare Antworten: Zunächst wurden die in den Fahrzeugen gemessenen Magnetfeldstärken mit Referenzwerten verglichen, die in einer EU-Empfehlung von 1999 (Empfehlung des Rates vom 12. Juli 1999 zur Begrenzung der Exposition der Bevölkerung gegenüber elektromagnetischen Feldern (0 Hz – 300 Gigahertz)) aufgeführt sind. Hierbei zeigten sich in einigen Fällen Überschreitungen dieser Referenzwerte. Eine Überschreitung der Referenzwerte führt allerdings insbesondere bei räumlich sehr begrenzten Magnetfeld-Verteilungen nicht notwendigerweise zu bedenklich starken elektrischen Feldern oder Strömen im Körper.
In detaillierten Computersimulationen wurden daher für die Fälle, die aus Strahlenschutzsicht besonders relevant waren, die durch die Magnetfelder hervorgerufenen elektrischen Ströme oder Felder in Körpernachbildungen bestimmt. Unabhängig von der Antriebsart unterschritten alle untersuchten Fahrzeuge die zum Schutz der Gesundheit empfohlenen Höchstwerte. Diese Höchstwerte begrenzen die elektrischen Ströme und Felder, die von Magnetfeldern im menschlichen Körper verursacht werden können, auf ein unschädliches Maß. Für die Untersuchung wurden die Magnetfelder an den Sitzplätzen von vierzehn verschiedenen Pkw-Modellen der Baujahre 2019 bis 2021 in unterschiedlichen Betriebszuständen gemessen und bewertet.
Im Detail zeigen die Ergebnisse der BfS-Studie von 2025:
- Alle untersuchten Elektroautos haben die Empfehlungen zum Schutz vor gesundheitlichen Auswirkungen von Magnetfeldern eingehalten.
- In reinen Elektroautos ist man nicht prinzipiell stärkeren Magnetfeldern ausgesetzt als in Fahrzeugen mit konventionellem oder hybridem Antrieb.
- Bei einer moderaten Fahrweise werden die Referenzwerte meist im niedrigen zweistelligen Prozentbereich ausgeschöpft.
- Eine sportliche Fahrweise führte in mehreren Elektrofahrzeugen sowie in einem zu Vergleichszwecken untersuchten Fahrzeug mit Verbrennungsmotor zu Überschreitungen der von der EU empfohlenen Referenzwerte. Trotz der kurzfristigen Überschreitungen der Referenzwerte wurden keine Überschreitungen der empfohlenen Höchstwerte für im Körper hervorgerufene elektrische Felder festgestellt.
- Mit einer Ausnahme wurden die Referenzwerte in allen Fahrzeugen im Moment des Einschaltens jeweils kurzfristig überschritten – auch in dem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor.
Empfehlungen des BfS
In den kommenden Jahren ist mit einer weiter steigenden Anzahl von Elektrofahrzeugen zu rechnen. Daher sind auch bei der Elektromobilität Strahlenschutzaspekte angemessen zu berücksichtigen.
Aus grundsätzlichen Strahlenschutzerwägungen sollten Verbraucher*innen den Feldern von Produkten, zu denen auch Fahrzeuge gehören, möglichst gering ausgesetzt sein. Auch wenn in der Untersuchung des BfS von 2025 keine Überschreitungen der zum Schutz der Gesundheit empfohlenen Höchstwerte festgestellt worden sind, so zeigte sich zwischen den untersuchten Fahrzeugen eine erhebliche Spannbreite. Mit einem intelligenten Fahrzeugdesign haben es die Hersteller in der Hand, lokale Spitzenwerte zu senken und Durchschnittswerte niedrig zu halten, damit auch eine kombinierte Einwirkung aus mehreren Quellen nicht zu einer Überschreitung empfohlener Höchstwerte führt. Hierfür sollte schon bei der Konzeption die Position der relevanten Bauteile elektrisch betriebener Fahrzeuge mitgedacht werden. Das Forschungsvorhaben des BfS "Bestimmung von Expositionen gegenüber elektromagnetischen Feldern der Elektromobilität" zeigt, dass dies bei Kraftfahrzeugen technisch möglich ist. Es zeigen sich erhebliche Unterschiede allein aufgrund der Positionierung relevanter Bauteile.
Darüber hinaus sieht das BfS Bedarf, die Normen und Regulierungen weiterzuentwickeln. Aktuelle Bewertungsverfahren decken nicht alle relevanten oder ungünstigen Fälle ab. Personen mit aktiven Körperhilfsmitteln (Herzschrittmacher, Neurostimulatoren etc.) sollten zudem ihren behandelnden Arzt oder ihre behandelnde Ärztin fragen, ob die Funktion des bei ihnen verwendeten Medizinprodukts durch Magnetfelder beeinflusst werden kann.
Forschung des BfS zur Elektromobilität
Forschungsvorhaben (teilweise abgeschlossen): Bestimmung von Expositionen gegenüber elektromagnetischen Feldern der Elektromobilität (2025)Einklappen / Ausklappen
Das BfS hat Messungen an neueren Kfz-Modellen sowie elektrisch betriebenen Rollern und Motorrädern initiiert, um aktuelle Daten zu weiteren Fahrzeugen und dazu zu gewinnen, wie Menschen den Feldern auch während des Ladevorgangs ausgesetzt sind.
In dem zweiteiligen Forschungsvorhaben wurde die Exposition von Personen gegenüber elektromagnetischen Feldern der Elektromobilität bestimmt. Einbezogen wurden
- Expositionen durch den Fahrzeugfahrbetrieb und
- durch Batterieladevorgänge bei Fahrzeugstillstand.
Die Studie liefert Erkenntnisse für Elektroautos und Elektro-Zweiräder (d.h. ein- und zweispurige Personenkraftfahrzeuge).
Eine ausführliche Darstellung zu Hintergrund, Zielsetzung, Durchführung und Ergebnissen des Forschungsvorhabens finden Sie unter folgendem Link: "Bestimmung von Expositionen gegenüber elektromagnetischen Feldern der Elektromobilität".
Forschungsvorhaben (laufend): Einfluss elektromagnetischer Felder beim Aufladen von E-Autos auf Labornager (2025)Einklappen / Ausklappen
Die Energiespeicher von batterieelektrischen und Plug-in-Hybridelektrofahrzeugen werden üblicherweise über Kabel geladen. Wie überall, wo elektrischer Strom fließt, baut sich um den Leiter ein Magnetfeld auf. Die Kabel können aber so hergestellt werden, dass die Feldstärken außerhalb des Kabels niedrig sind.
Eine andere, bisher weniger verbreitete Möglichkeit ist das kontaktlose Laden (Wireless Charging). Dafür ausgerüstete Fahrzeuge werden zum Laden über einer am oder im Boden befindlichen Spule abgestellt, also etwa in der Garage oder auf dem Stellplatz. Das entstehende Magnetfeld erzeugt einen Stromfluss in der Fahrzeugspule, der die Batterie lädt. An der Bodenspule entstehen starke Magnetfelder, die deutlich über den von der EU empfohlenen Referenzwerten liegen. Mit zunehmendem Abstand werden die Magnetfelder deutlich schwächer. Messungen an einer Pilotanlage und anschließende Computersimulationen im Forschungsvorhaben „Bestimmung von Expositionen gegenüber elektromagnetischen Feldern der Elektromobilität“ haben für Personen im und neben dem Fahrzeug nur geringe Ausschöpfungen der empfohlenen Expositionshöchstwerte ergeben.
Die Zahl an Studien zu Wirkungen des Zwischenfrequenzbereiches, der sowohl beim induktiven Laden als auch beim Betrieb von Elektrofahrzeugen relevant ist, ist im Vergleich zu nieder- und hochfrequenten Feldern gering. Es ist daher geplant, im Rahmen des BMUV-Ressortforschungsplans weitere Vorhaben zu initiieren, um in Tierversuchen zu überprüfen, welchen Einfluss zwischenfrequente Magnetfelder beim induktiven Laden haben könnten.
Auf unserer Seite finden Sie weitere Informationen zu Hintergrund, Zielsetzung und Durchführung eines dieser Forschungsvorhaben: "Einfluss der zwischenfrequenten Magnetfelder der induktiven Leistungsübertragung beim Aufladen von Elektrofahrzeugen auf das Verhalten von Labornagern".
Forschungsvorhaben (abgeschlossen): Bestimmung der Exposition durch Magnetfelder alternativer Antriebskonzepte (2009)Einklappen / Ausklappen
Bereits im Jahr 2009 hat das BfS ein Forschungsvorhaben in Auftrag gegeben, um Magnetfelder zu messen, die von den Antriebssträngen in Elektrokraftfahrzeugen und Hybridelektrofahrzeugen ausgehen. Gemessen wurde sowohl in Fahrzeugen auf Rollenprüfständen und im Straßenverkehr unter realen Verkehrsbedingungen. Berücksichtigt wurden zudem unterschiedliche konstante Fahrgeschwindigkeiten sowie die Auswirkungen von Beschleunigungs- und Bremsmanövern.
Bei den Untersuchungen zeigte sich, dass die Magnetfelder in den untersuchten Elektrofahrzeugen sehr ungleichmäßig verteilt waren. Die höchsten Werte traten häufig im Fußraum vor den Vordersitzen auf. An anderen Stellen, zum Beispiel im Kopf- oder Rumpfbereich von Insass*innen, waren sie deutlich niedriger. Dies eröffnet Minimierungspotenzial, das Hersteller bei der Fahrzeugentwicklung nutzen können. In einem Folgevorhaben wurden aktuelle Elektrofahrzeugmodelle wie auch elektrisch angetriebene Roller und Motorräder vermessen. Zudem wurden Messungen an Ladesystemen vorgenommen, um die Feldverteilung bei Ladevorgängen zu ermitteln.
Hohe Feldstärken auch in konventionellen Fahrzeugen
In manchen Fällen wurden im Fond die höchsten Werte gemessen. Dies war insbesondere der Fall bei ungünstiger Positionierung der Batterie beziehungsweise der Verkabelung unmittelbar unter oder hinter der Rücksitzbank. Hinweise darauf, dass in den untersuchten Fahrzeugen die empfohlenen Expositionshöchstwerte überschritten wurden, gab es jedoch nicht. Auch in einer neueren Studie einer internationalen Gruppe von Wissenschaftler*innen wurden keine Überschreitungen beobachtet. Über weitere Messergebnisse wird im EMF-Portal berichtet.
Bei Vergleichsmessungen in zwei Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmotoren wurden im Fußraum der Vordersitze ähnlich hohe Feldstärken ermittelt wie in den Elektrokraftfahrzeugen. Ursächlich hierfür waren der Motor eines Lüftungsgebläses und dessen Verkabelung. Bei höchster Leistungsstufe lagen die Messwerte in einem Fall über den empfohlenen Referenzwerten.
Den Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben "Bestimmung der Exposition durch Magnetfelder alternativer Antriebskonzepte" finden Sie in DORIS.
Stand: 08.04.2025