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Glossar

Deutschsprachiges Glossar

BarriereintegritätEinklappen / Ausklappen

Unverletzter Zustand der Barrieren, bei dem diese ihre Funktion erfüllen.

BarrierenEinklappen / Ausklappen

Hindernisse zwischen den Quellen ionisierender Strahlung und der Biosphäre.

Barrieren, geologischeEinklappen / Ausklappen

geologische Gegebenheiten zur Verhinderung unzulässiger Freisetzungen von radioaktiven Stoffen (zum Beispiel Endlagerformation, Nebengestein oder Deckgebirge).

Barrieren, radiologische Einklappen / Ausklappen

Der sichere Einschluss des radioaktiven lnventars einer kerntechnischen Anlage erfolgt nach dem Mehrfachbarrierenprinzip, d. h. zur Freisetzung radioaktiver Stoffe müssen diese mehrere verschiedene, hintereinander geschaltete Barrieren passieren. Die radiologischen Barrieren eines Kernreaktors bestehen aus: 1. der Rückhaltung der Spaltprodukte im Kernbrennstoff selbst, 2. dem Einschluss des Kernbrennstoffs in Hüllrohren, 3. dem Einschluss der Brennelemente im Reaktordruckbehälter und 4. dem gasdichten Sicherheitsbehälter um den Reaktordruckbehälter.

Barrieren, technischeEinklappen / Ausklappen

technische Maßnahmen zur Verhinderung unzulässiger Freisetzungen von radioaktiven Stoffen (zum Beispiel Abfallprodukt, Verpackung, Versatz oder Schachtverschluss).

BecquerelEinklappen / Ausklappen

Das Becquerel (Kurzzeichen: Bq) ist die Maßeinheit der "Aktivität" eines radioaktiven Stoffes und gibt an, wie viele Kernzerfälle pro Sekunde stattfinden.

BeobachtungsstudieEinklappen / Ausklappen

Die Beobachtungsstudie untersucht eine Bevölkerungsgruppe unter realen Umweltbedingungen, das heißt ohne die Untersuchungsbedingungen zu kontrollieren. Bei epidemiologischen Studien handelt es sich immer um Beobachtungsstudien.

beruflich strahlenexponierte PersonenEinklappen / Ausklappen

Personen gelten nach der Strahlenschutzverordnung als beruflich strahlenexponiert, wenn sie bei ihrer Berufsausübung oder -ausbildung Strahlenexpositionen ausgesetzt sind und dabei in der StrlSchV festgelegte Dosisgrenzwerte überschritten werden. Es wird zwischen zwei Gruppen beruflich strahlenexponierter Personen unterschieden:

  • Personen der Kategorie A, wenn die Strahlenexposition im Kalenderjahr zu einer Körperdosis von mehr als 30 % der Dosisgrenzwerte gemäß StrlSchV führen kann.
  • Personen der Kategorie B, wenn die Strahlenexposition im Kalenderjahr zu einer Körperdosis zwischen 5 % bis 10 % und 30 % der Dosisgrenzwerte gemäß StrlSchV führen kann.

Für beruflich strahlenexponierte Personen unter 18 Jahren und das ungeborene Kind, das aufgrund der Beschäftigung der Mutter einer Strahlenexposition ausgesetzt ist, gelten niedrigere Dosisgrenzwerte.

Bestimmungsgemäßer BetriebEinklappen / Ausklappen

Betriebsvorgänge, für die die Anlage bei funktionsfähigem Zustand der Systeme (ungestörter Zustand) bestimmt und geeignet ist (Normalbetrieb); auch Betriebsvorgänge, die bei Fehlfunktionen von Anlagenteilen oder Systemen (gestörter Zustand) ablaufen, soweit hierbei einer Fortführung des Betriebs sicherheitstechnische Gründe nicht entgegenstehen (anormaler Betrieb); Instandhaltungsvorgänge (Inspektion, Wartung, Instandsetzung).

BetastrahlerEinklappen / Ausklappen

durch radioaktiven Zerfall entstehende Teilchen, die aus Elektronen bzw. Positronen bestehen.

Betastrahlung Einklappen / Ausklappen

Teilchenstrahlung, die aus beim radioaktiven Zerfall von Atomkernen ausgesandten Elektronen besteht. Die Energieverteilung der Betateilchen ist kontinuierlich (Betaspektrum) und besitzt eine scharfe obere Grenze (sogenannte Endenergie).

Betasubmersion Einklappen / Ausklappen

Strahlenexposition durch Betastrahlung von radioaktiven Stoffen in der Atmosphäre.

BetateilchenEinklappen / Ausklappen

Teilchenstrahlung in Form von Elektronen (Betateilchen). Elektron mit positiver oder negativer Ladung, das von einem Atomkern oder Elementarteilchen beim Betazerfall ausgesandt wird. Das Durchdringungsvermögen von Betateilchen beträgt in Luft einige Zentimeter bis Meter, in Weichteilgewebe oder Kunststoff wenige Millimeter bis Zentimeter. Im Allgemeinen ist der Betazerfall von der Abgabe von Gammastrahlung begleitet (siehe "Alphastrahlung", "Gammastrahlung").

BetreiberEinklappen / Ausklappen

Der Inhaber einer Genehmigung zum Betrieb einer kerntechnischen Anlage oder Einrichtung nach § 7 bzw. § 9 Atomgesetz.

Betrieb, anomalerEinklappen / Ausklappen

Betriebsvorgänge, die bei Fehlfunktion von Anlagenteilen oder Systemen (gestörter Zustand) ablaufen, soweit hierbei der Fortführung des Betriebes sicherheitstechnische Gründe nicht entgegenstehen.

Betrieb, bestimmungsgemäßerEinklappen / Ausklappen

Er umfasst

  1. Betriebsvorgänge, für die die Anlage bei funktionsfähigem Zustand der Systeme (ungestörter Zustand) bestimmt und geeignet ist (Normalbetrieb);
  2. Betriebsvorgänge, die bei Fehlfunktion von Anlagenteilen oder Systemen (gestörter Zustand) ablaufen, soweit hierbei einer Fortführung des Betriebs sicherheitstechnische Gründe nicht entgegenstehen (anomaler Betrieb);
  3. Instandhaltungsvorgänge (Inspektion, Wartung, Instandsetzung).

Bewetterung Einklappen / Ausklappen

Unter Bewetterung (Wetter) versteht man die planmäßige Versorgung eines Grubengebäudes mit frischer Luft.

BiasEinklappen / Ausklappen

Bias (auch: Verzerrung) bezeichnet einen systematischen Fehler in Studienergebnissen. Man unterscheidet dabei verschiedene Arten von Bias. Beispiele in der Epidemiologie sind der Selektions-Bias, Informations-Bias oder der Recall-Bias. Eine spezielle Art der Verzerrung in Kohortenstudien mit bestimmten Berufsgruppen ist der Healthy-Worker-Effekt.

BilanzierungEinklappen / Ausklappen

Identifizierung und Aktivitätsbestimmung von Radionukliden oder Radionuklidgruppen und deren Vergleich mit den zugehörigen Genehmigungswerten.

Bioelectromagnetic Society (BEMS)Einklappen / Ausklappen

Die BEMS wurde 1978 als Organisation von Wissenschaftlern aus Biologie, Physik, Medizin und Ingenieurwissenschaften gegründet, die an den Wechselwirkungen elektromagnetischer Felder mit biologischen Systemen interessiert sind. Die BEMS ist eine internationale Organisation, der zurzeit etwa 626 Einzelpersonen aus ca. 38 verschiedenen Ländern angehören und ist Herausgeberin der wissenschaftlichen Fachzeitschrift "Bioelectromagnetics".

Biologische Effekte Einklappen / Ausklappen

Einflüsse auf lebendes Material (Organismen, Gewebe, Zellen)

Biosphäre Einklappen / Ausklappen

Gesamtheit des von Leben erfüllten Teils der Erde

BismutEinklappen / Ausklappen

Auch Wismut: Chemisches Element mit dem Elementsymbol Bi und der Ordnungszahl 83; vor der Entdeckung der Radioaktivität des einzigen vermeintlich stabilen Bismut-Isotops 209Bi im Jahr 2003 galt Bismut, das zu 100 % aus diesem Isotop besteht, als das schwerste stabile chemische Element. Wegen der sehr langen Halbwertszeit von 209Bi - etwa 19 Trillionen Jahre - ist dessen spezifische Aktivität extrem gering und mit normalen Messgeräten nicht nachweisbar. Es zerfällt unter Aussendung von Alpha-Strahlung in das stabile Thallium-Isotop 205Tl. Die Bismut-Isotope 210Bi, 211Bi, 212Bi und 214Bi sind Glieder der drei natürlichen Zerfallsreihen (sog. radiogene Radionuklide) und kommen daher in der Umwelt stets in Spuren vor.

Blut-Hirn-Schranke Einklappen / Ausklappen

Die Blut-Hirn-Schranke ist eine selektiv durchlässige Barriere zwischen Blut und Hirnsubstanz. Durch sie wird der Stoffaustausch zwischen Blut und Zentralnervensystem aktiv kontrolliert. Sie hält schädliche Stoffe von den Nervenzellen fern. Die Blut-Hirn-Schranke wird von der inneren Zellschicht der kleinen Blutgefäße im Gehirn (Kapillar-Endothelzellen) und den umgebenden Hilfszellen, den Astrozyten, gebildet.

BrachytherapieEinklappen / Ausklappen

Behandlung von Erkrankungen durch in den Körper eingeführte bzw. auf den Körper aufgelegte Strahlenquellen.

BrandlastEinklappen / Ausklappen

Masse aller brennbaren Stoffe in einem definierten Raum.

Brennelement Einklappen / Ausklappen

Anordnung, in der eine Vielzahl von Brennstäben zu einer Baueinheit zusammengefasst sind und mit der der Kernbrennstoff in den Kernreaktor eingesetzt wird.

Alternativ

Brennstab Einklappen / Ausklappen

Geometrische Form, in der Kernbrennstoff, ummantelt mit Hüllmaterial, in einem Reaktor eingesetzt wird. Meistens werden mehrere Brennstäbe zu einem Brennelement (BE) zusammengefasst. Beim Kernkraftwerk Krümmel mit einem Siedewasserreaktor bilden 72 Brennstäbe ein Brennelement, beim Druckwasserreaktor des Kernkraftwerks Emsland sind 300 Brennstäbe zu einem Brennelement zusammengefasst.

BrennstoffkreislaufEinklappen / Ausklappen

Verfahrensstufe, bei der Versorgung und Entsorgung von Kernreaktoren mit Kern -brennstoff, bestehend aus Uran-Bergbau, Brennstoffanreicherung, Fabrikation der Brennelemente, Wiederaufarbeitung, Brennelementlagerung und Endlagerung radioaktiver Abfälle vollzogen wird.

Bronchialkarzinom Einklappen / Ausklappen

Krebserkrankung der Bronchien - Lungenkrebs.

BrucitEinklappen / Ausklappen

Magnesiumhaltiges Mineral, das im Magnesium-Depot enthalten ist, Mg(OH)2.

BundesnetzagenturEinklappen / Ausklappen

Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen. Im Juli 2005 wurde die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) umbenannt in "Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen". Gleichzeitig wurde ihr Aufgabenbereich erweitert.

Zu den Aufgaben im Bereich Telekommunikation gehört zum Beispiel die Erteilung von Standortbescheinigungen für Mobilfunksendeanlagen auf der Grundlage der Verordnung über das Nachweisverfahren zur Begrenzung elektromagnetischer Felder (BEMFV). Von der Bundesnetzagentur werden Messreihen zur Überprüfung der Einhaltung der Grenzwerte sowie anlassbezogene Überprüfungen von ortsfesten Amateurfunkanlagen durchgeführt.

In der EMF-Datenbank können Daten aus den Standortbescheinigungen von Mobilfunk-Sendeanlagen abgefragt werden. (englisch: Federal Network Agency)

Bundesweisung Einklappen / Ausklappen

Die Länder führen Bundesgesetze im Auftrag des Bundes aus (Bundesauftragsverwaltung). Bei unterschiedlicher Sachbeurteilung und Sachentscheidung kann der Bund das Land mit einer Bundesweisung zu einer Entscheidung anweisen. Die Verantwortung für die nach Weisung getroffene Sachentscheidung liegt dann beim Bund.

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