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Überprüfung und Weiterentwicklung des radiologischen Lagebildes als Grundlage für Information und Kommunikation im Notfallschutz
Forschungs-/ Auftragnehmer: Mesh & Moser Situation Management (Mag. Patrick Meschenmoser), Wien
Projektleitung: P. Meschenmoser
Beginn: 23.01.2020
Ende: 23.07.2021
Finanzierung: 261.741 Euro
Hintergrund
Im Fall eines überregionalen radiologischen Notfalls richtet das Bundesumweltministerium gemäß Strahlenschutzgesetz (StrlSchG, § 106 und § 108) ein radiologisches Lagezentrum des Bundes (RLZ) ein. Das RLZ hat unter anderem die Aufgabe, das radiologische Lagebild (RLB) zu erstellen. Dieses Lagebild bildet für Bundes‐, Landes- und Katastrophenschutzbehörden die Grundlage zur Einschätzung und Bewältigung eines radiologischen Notfalls und wird dabei von Expert*innen und Laien gleichermaßen genutzt.
Zielsetzung
Ziel des Vorhabens war es, das Lagebild auf seine Nutzbarkeit für einen heterogenen Empfängerkreis aus radiologischen Expert*innen und Lai*innen zu überprüfen und zu verbessern. Dabei sollte auch die Nutzbarkeit der Lagebildinformationen für die Krisenkommunikation durch Vertreter*innen der Öffentlichkeitsarbeit betrachtet werden.
Zu Beginn des Vorhabens sollte zunächst der aktuelle Wissensstand bezüglich der Lagedarstellung in radiologischen Notfällen erhoben werden. Daran anknüpfend sollte die Anwendbarkeit des damaligen RLB (RLBalt) empirisch ermittelt und basierend auf den Erkenntnissen und abgeleiteten Empfehlungen ein verbessertes RLB (RLBneu) erstellt werden. Dessen Effektivität geprüft werden.
Methodik
Um den aktuellen Wissensstand zu Beginn des Vorhabens zu erheben, wurde ein Methodenmix für die Recherche angewendet. Die Erkenntnisse wurden durch Interviews mit ausgewählten Expert*innen ergänzt. Um die Effektivität des RLBalt abzufragen, wurden leitfadengestützte Interviews durchgeführt mit Fragen zu
- Verständlichkeit,
- Struktur,
- Darstellung und
- Vollständigkeit.
Die Auswahl der Befragten repräsentierte dabei einen Querschnitt der Nutzergruppen des RLB. Die Anwendungssituation des RLB im Notfall wurde so realistisch wie möglich nachgestellt.
In einer zweiten Interviewreihe wurden ausgewählte Interviewpartner*innen bezüglich des RLBneu erneut befragt, um die Effektivität der vorgenommenen Änderungen zu testen.
Durchführung
Empirische Ermittlung mittels leitfadengestützter Interviews
Für die empirische Ermittlung der Anwendbarkeit des RLBalt wurden leitfadengestützte Interviews durchgeführt. Alle Interviews wurden aufgezeichnet und mit der Transkriptionssoftware f4transkript verschriftlicht. Die Analyse des Interviewmaterials erfolgte mit der Textanalysesoftware ATLAS.ti 8. Sie ermöglichte eine umfangreiche Bearbeitung der Daten nach aktuellem sozialwissenschaftlichem Standard und mittels Codierungen und Auswertungsschemata die anschließende Analyse und die Kategorisierung der Interviewergebnisse. Methodisch kam schließlich die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring zur Anwendung. Allen Interviews lag ein Datenschutzkonzept zu Verarbeitung und Schutz personenbezogener Daten und Interviewinhalten zugrunde.
Umsetzung der Erkenntnisse in neuer Lagebilddarstellung
Im nächsten Schritt wurden die Erkenntnisse und abgeleiteten Empfehlungen aus den vorigen Arbeitspaketen priorisiert und mit Hilfe von Vorlagen und auf Basis der vorgegebenen technologischen Grundlage im RLBneu umgesetzt.
Ein auf Basis des RLBneu erstelltes Testlagebild bildete die Grundlage für die anschließende Überprüfung der Effektivität der vorgeschlagenen Änderungen, Kürzungen und Ergänzungen.
Überprüfung: Lagebilddarstellungsvarianten
Den Befragten wurden nun beide Lagebildversionen (RLBalt und RLBneu) vorgelegt, um einen eingehenden Vergleich zu ermöglichen. Die Änderungen sollten im Hinblick auf Verständlichkeit, Nutzbarkeit und allgemeine Zufriedenheit überprüft und gegebenenfalls weitere wichtige Hinweise zur Verbesserung erhoben werden. Auch in der zweiten Interviewrunde wurde abschließend die Gesamtzufriedenheit mit dem RLBneu erhoben.
Alle Interviews wurden unter Nutzung derselben Methoden und Hilfsmittel wie bei der Ermittlung der Anwendbarkeit des RLBalt aufgezeichnet, transkribiert, codiert und ausgewertet.
Nach einer weiteren Überarbeitung des RLBneu wurde dieses in einem eintägigen Plangespräch unter Teilnahme von Vertretern von Bund und Ländern erneut getestet. Schließlich wurden die Ergebnisse analysiert und diskutiert und letzte Änderungspunkte für das finale RLBneu abgeleitet.
Ergebnisse
Stand von Wissenschaft und Technik
Die Literaturrecherche ergab, dass bislang keine systematische, wissenschaftliche Erforschung der Effektivität eines so spezifischen Arbeitsmittels, wie es ein radiologisches Lagebild darstellt, stattgefunden hat. Wertvolle Erkenntnisse konnten dagegen aus der in unterschiedlicher Ausprägung vorhandenen Literatur zu operativ‐taktischen Lagebildern und den relevanten Teilaspekten wie etwa der effektiven Darstellung von Text‐ und Bildinformationen, Kartendarstellungen, Farbwahrnehmung sowie zu Risiko‐ und Krisenkommunikation gewonnen werden.
Umso hilfreicher waren daher auch Richtlinien und graue Literatur von Institutionen und Organisationen, die sich explizit mit der Bewältigung radiologischer Notfälle befassen. Hier sei insbesondere die Strahlenschutzkommission, die Internationale Atomenergieorganisation (IAEA) oder die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) genannt.
Als besonders aufschlussreich erwiesen sich die Interviews mit Expert*innen, auf Grund deren Erfahrungen im Umgang mit Informationen in Stresssituationen, mit Lagebildern im allgemeinen, aber auch mit radiologischen Lagebildern.
Insgesamt ergab die Recherche, dass durchaus Ansatzpunkte für eine mögliche Optimierung des RLBalt vorhanden sind, die für die erste Erstellung des RLBneu genutzt werden konnten.
Empirische Untersuchungen
Die erste Interviewreihe ergab bereits eine sehr hohe Gesamtzufriedenheit mit dem RLBalt. Insbesondere radiologische Experten, die bereits seit längerer Zeit Erfahrung im Umgang mit dem Lagebild gesammelt hatten, zeigten sich gerade mit der Gliederung des Lagebildes durchaus zufrieden. Dennoch konnte erhebliches Verbesserungspotenzial identifiziert werden. Radiologische Laien, und hier insbesondere Vertreter aus dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit, kritisierten stark die mangelnde Verständlichkeit der im RLBalt dargestellten Informationen. Als Gründe dafür wurden neben der Verwendung von technischem Fachvokabular, Abkürzungen und Einheiten auch das Fehlen eines Gesamtüberblicks genannt, der auch Anwendern ohne tiefergehende radiologische Kenntnisse schnell einen Eindruck von der Lage vermitteln könnte.
Radiologisches Lagebild: Bewährtes bewahren, Neues implementieren
Aus der Diskrepanz von hoher Zufriedenheit auf der einen und deutlichen Verbesserungsbedarfs auf der anderen Seite, leitete das Projektteam für die weiteren Arbeiten den Grundsatz ab, im RLBneu Bewährtes zu bewahren und Neues zu implementieren. In der zweiten Interviewrunde zeigte sich der Erfolg dieses Ansatzes, da die Befragten eine hohe Zufriedenheit mit den vorgenommenen Optimierungen und dem RLBneu äußerten.
Durch die Beibehaltung bewährter Elemente aus dem RLBalt, konnte eine Akzeptanz von Neuerungen auch bei denjenigen Nutzern erzielt werden, die zunächst keine größeren Veränderungen für nötig erachtet hatten. Hierzu trug auch das Verständnis praktisch aller Befragten dafür bei, dass das RLB die Anforderungen eines sehr heterogenen Nutzerkreises zu erfüllen hat.
Das abschließende Plangespräch ergab nur noch einzelne Verbesserungsmöglichkeiten. Diese wurden zuletzt in den finalen Gestaltungsvorschlag eingearbeitet. Dieser zeigte anhand eines Beispielszenarios das Verbesserungspotenzial des RLBalt hinsichtlich Struktur, Inhalt, Darstellung und Verständlichkeit auf und stellte eine Vorlage für ein RLBneu dar.
Stand: 02.04.2025