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Studie zur Verbesserung der individuellen Datenlage des strahlenschutzüberwachten medizinischen Personals

  • Über 420.000 Beschäftigte in Deutschland werden aufgrund ihrer Arbeit mit ionisierender, sehr energiereicher Strahlung oder radioaktiven Stoffen strahlenschutzüberwacht. Mit über 70 % stellt der medizinische Bereich den mit Abstand größten Anteil der strahlenschutzüberwachten Personen.
  • Die Einwirkung ionisierender Strahlung auf Beschäftigte hängt von deren Tätigkeit ab. Die Tätigkeiten werden in Tätigkeitskategorien zusammengefasst.
  • Mit Inkrafttreten des Strahlenschutzgesetzes (veröffentlicht im Jahr 2017) wurden die Tätigkeitskategorien überarbeitet.
  • Ziel der Studie ist es, eine verbesserte individuelle Datenlage des strahlenschutzüberwachten medizinischen Personals zu erreichen, um die zeitliche Entwicklung der Exposition (Ausgesetztsein) potenziell stark exponierter Personengruppen besser auswerten zu können.

Patient wird in einem CT-Gerät untersucht CT-GerätQuelle: Tyler Olson/Stock.adobe.com

Hintergrund

Für strahlenschutzüberwachte Personen hängt die Exposition, also wie sie der Strahlung ausgesetzt sind, typischerweise von der durchgeführten Tätigkeit ab. Im Rahmen der beruflichen Strahlenschutzüberwachung werden ähnliche Tätigkeiten für eine allgemeine Betrachtung und zu Auswertungszwecken in Tätigkeitskategorien zusammengefasst und mit Expositionsdaten für die strahlenschutzüberwachten Personen an das Strahlenschutzregister gemeldet. Mit Inkrafttreten des Strahlenschutzgesetzes wurden die Tätigkeitskategorien überarbeitet.

Die Auswertung der Dosisverteilung der beruflichen Exposition im Rahmen des Berichts des Strahlenschutzregisters über "Die berufliche Strahlenexposition in Deutschland 2020" hinsichtlich der bis zum Jahr 2019 gültigen Tätigkeitskategorien zeigt, dass das medizinische Personal, abhängig von der tatsächlichen Tätigkeit, unterschiedlich stark exponiert ist.

Nach den bis zum Jahr 2019 gültigen Tätigkeitskategorien wurde insbesondere das medizinische Personal oft sehr unpräzise einzelnen Tätigkeitskategorien zugeordnet und an das Strahlenschutzregister gemeldet. Eine Auswertung der zeitlichen Entwicklung der Exposition potenziell stark exponierter Personengruppen hinsichtlich der neuen medizinischen Tätigkeitskategorien aus dem aktuellen Datenbestand des Strahlenschutzregisters ist infolge dessen nur bedingt möglich.

Zielsetzung

Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens wird daher eine Studie zur Verbesserung der individuellen Datenlage des strahlenschutzüberwachten medizinischen Personals durchgeführt. Ziel ist, die Exposition des medizinischen Personals in Tätigkeitskategorien, in denen erfahrungsgemäß die höchsten Expositionswerte des medizinischen Personals auftreten, zu untersuchen und zu bewerten.

Hierfür werden die an das Strahlenschutzregister gemeldeten Dosismeldungen hinsichtlich der übermittelten Tätigkeitskategorien untersucht. Es soll eine Zuordnung der Dosismeldungen zu den neuen Tätigkeitskategorien ermöglicht werden, auch um eine Betrachtung der individuellen Expositionssituation für die neuen Tätigkeitskategorien über einen längeren Zeitraum durchzuführen. Die Zuordnung der Tätigkeitskategorien wird dafür retrospektiv durch die Entwicklung eines geeigneten Algorithmus ermittelt.

Eckdaten

Forschungsnehmer: Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS)
Fachliche Begleitung: M. Dommert, Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
Beginn: 13. Oktober 2023
Ende: 30. April 2026
Finanzierung: 345513,70 Euro

Stand: 07.04.2025

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