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Fachliche Stellungnahme des Bundesamtes für Strahlenschutz zu den Ergebnissen und Schlussfolgerungen der INTERPHONE-Studie
- Die INTERPHONE-Studie ist eine bevölkerungsbasierte Fall-Kontroll-Studie, die in 13 Ländern durchgeführt wurde. Die Studie untersuchte mögliche Zusammenhänge zwischen dem Auftreten von vier verschiedenen Tumorarten im Kopfbereich und der Nutzung von Mobiltelefonen.
- Insgesamt wurde kein signifikant erhöhtes Risiko für Gliome, Meningeome oder Akustikusneurinome beobachtet, das auf die Nutzung von Mobiltelefonen zurückgeführt werden kann.
- Es zeigten sich Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Gliome und Akustikusneurinome bei der Personengruppe mit der längsten Gesamtgesprächsdauer. Eine kausale Interpretation dieses Zusammenhangs ist wegen einer möglichen Verzerrung der Ergebnisse jedoch nicht möglich.
- Eine Aussage über das Risiko der Mobiltelefonnutzung bei Kindern und Jugendlichen lässt sich aus der Studie nicht ableiten.
Die schnelle Zunahme der Mobilfunknutzung führte in der Bevölkerung zu wachsender Besorgnis hinsichtlich möglicher Gesundheitsgefahren, die von den dabei entstehenden hochfrequenten elektromagnetischen Feldern ausgehen könnten. Daher initiierte die International Agency for Research on Cancer (IARC) im Jahr 2000 die internationale INTERPHONE-Studie. Diese Studie untersucht, ob der Gebrauch von Mobiltelefonen das Tumorrisiko erhöht. Da die Absorption der hochfrequenten Felder beim Telefonieren mit Mobiltelefonen größtenteils im Kopf erfolgt, wurden insbesondere folgende Tumoren betrachtet: Hirntumoren (Gliome und Meningeome), Tumoren des Hörnervs (Akustikusneurinome) und Tumoren der Ohrspeicheldrüse.
Die INTERPHONE-Studie
Die INTERPHONE-Studie umfasst epidemiologische Daten und detaillierte Informationen zum Gebrauch von Mobiltelefonen aus 13 Ländern (Australien, Kanada, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Israel, Italien, Japan, Neuseeland, Norwegen, Schweden und Großbritannien).
Ziel der Studie war es, zu ermitteln, ob der Gebrauch von Mobiltelefonen das Risiko für die Entstehung folgender Tumorarten erhöht:
- Gliome, der häufigste und aggressivste Typ von Hirntumoren, der vom Stützgewebe des Zentralnervensystems ausgeht,
- Meningeome, der zweithäufigste Typ von Hirntumoren, der von der Hirnhaut ausgeht,
- Akustikusneurinome, das sind Tumoren des Hörnervs, und
- Tumoren der Ohrspeicheldrüse.
Es wurden Patienten eingeschlossen, bei denen zwischen 2000 und 2004 ein solcher Tumor diagnostiziert wurde. Die Dauer der Untersuchungszeiträume in den verschiedenen Ländern variierte zwischen zwei und vier Jahren. Auf eine Auswertung der Daten zu Tumoren der Ohrspeicheldrüse wurde verzichtet, da die zusammengefasste Fallzahl der teilnehmenden Länder zu gering war.
Die Ergebnisse wurden in internationalen wissenschaftlichen Fachzeitschriften publiziert (The INTERPHONE Study Group 2010; The INTERPHONE Study Group 2011; Swerdlow et al. 2011; Grell et al. 2016; Turner et al. 2016). Sie werden hier vorgestellt und bewertet.
Der deutsche Beitrag zu der Studie wurde im Rahmen des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms (DMF) durchgeführt. Einzelheiten dazu finden sich auf der Internetseite des DMF.
Methoden
Bei der INTERPHONE-Studie handelt es sich um eine bevölkerungsbasierte Fall-Kontroll-Studie. In einem standardisierten Interview wurden 2.708 Patienten mit Gliomen, 2.409 Patienten mit Meningeomen, 1.105 Patienten mit Akustikusneurinomen sowie die mit ihnen gematchten Vergleichspersonen (Kontrollen) persönlich befragt.
Die Studie wurde nach einem gemeinsamen Protokoll von 14 Studienzentren in 13 Ländern durchgeführt: ein Zentrum pro Land, mit Ausnahme Großbritanniens, das mit einem Studienzentrum im Süden und einem im Norden teilnahm. Nach einem örtlich angepassten Stichprobenplan wurden die nach Alter, Geschlecht und Gebiet gematchten Kontrollen aus der Bevölkerung ausgewählt. Für Hirntumoren wurden in Deutschland jedem Fall zwei Kontrollen zugeordnet, in den anderen Ländern jeweils eine Kontrolle. Für Fälle von Akustikusneurinomen wurden in allen Ländern jeweils zwei Kontrollen pro Fall rekrutiert.
Die Auswertung erfolgte mittels bedingter logistischer Regression. Als Risikomaß wurde das Odds Ratio (OR) berechnet. Das OR gibt an, um welchen Faktor sich das Erkrankungsrisiko von Exponierten im Vergleich zu Nicht-Exponierten unterscheidet.
Die Expositionsvariablen waren unter anderem:
- jemals regelmäßiger Mobiltelefonnutzer gewesen zu sein (durchschnittlich mindestens ein Telefonat pro Woche über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten)
- Zeit seit der ersten regelmäßigen Nutzung (in Jahren)
- kumulierte Anzahl an Telefonaten (in Dezilen)
- kumulierte Dauer der Telefonate (in Dezilen)
Als Referenzkategorie (Nicht-Exponierte) diente die Gruppe der Studienteilnehmer, die angegeben hatten, nie regelmäßig ein Mobiltelefon benutzt zu haben.
Es wurden verschiedene Analysen durchgeführt, die die Lage des Tumors berücksichtigten. Unter anderem wurde die Tumorlokalisation in Bezug auf die anatomischen Hirnregionen (bei Gliomen und Meningeomen) sowie auf die beim Telefonieren bevorzugte Kopfseite erfasst.
Zusätzlich zur Hauptanalyse wurden umfangreiche Nebenanalysen durchgeführt. Dabei wurde untersucht, ob verschiedene Studiencharakteristika (zum Beispiel Studienzentrum, Methode zur Berechnung der Gesprächsdauer oder Art der Analyse) zu Verzerrungen bei den Ergebnissen führten.
Ergebnisse
Allgemein
Im Gegensatz zu Personen, die angaben, nie regelmäßig ein Mobiltelefon benutzt zu haben, wurde bei Personen, die angaben, regelmäßige Nutzer zu sein, sowohl für Gliome als auch für Meningeome ein signifikant niedrigeres Risiko beobachtet (Gliome: OR = 0,81; 95 Prozent Konfidenzintervall (95-%-KI) = 0,70–0,94; Meningeome: OR = 0,79; 95-%-KI = 0,68–0,91).
Bei der Analyse der Akustikusneurinome wurden 2 Untergruppen gebildet, in denen diese Tendenz auch beobachtet werden konnte:
- Teilnehmer, die angaben, ihr Mobiltelefon seit mindestens einem Jahr regelmäßig zu nutzen (OR=0,85; 95-%-KI = 0,69–1,04) und
- Teilnehmer, die angaben, ihr Mobiltelefon seit mindestens fünf Jahren regelmäßig zu nutzen (OR=0,95; 95-%-KI = 0,77–1,17).
Die Schlussfolgerung der Autoren war, dass ein protektiver Effekt der Handynutzung eher nicht plausibel sei und dass die Ergebnisse eine Auswahlverzerrung oder methodische Probleme widerspiegeln.
Es zeigte sich kein Zusammenhang zwischen der Zeit seit Beginn einer regelmäßigen Nutzung von Mobiltelefonen und einem erhöhten Tumorrisiko. Auch zehn Jahre nach der ersten Mobiltelefonnutzung war das OR für keine der drei Tumorarten signifikant erhöht (Gliome: OR = 0,98; 95-%-KI = 0,76–1,26; Meningeome: OR = 0,83; 95-%-KI = 0,61–1,14; Akustikusneurinome: OR = 0,76; 95-%-KI = 0,52–1,11 bei mindestens 1-jähriger regelmäßigen Nutzung; OR = 0,83; 95-%-KI = 0,58–1,19 bei mindestens 5-jähriger regelmäßiger Nutzung).
Gesamtanzahl der Telefonate
Bezüglich der Gesamtanzahl an Telefonaten pro Person konnte kein Dosis-Wirkungs-Trend hinsichtlich eines erhöhten Risikos für alle drei Arten von Tumoren beobachtet werden. Auch in der Personengruppe mit der höchsten Anzahl an Telefonaten (mehr als 27.000 Telefonate), waren die Risikoschätzer im Vergleich mit nicht-exponierten Personen nicht signifikant erhöht (Gliome: OR = 0,80; 95-%-KI = 0,55–1,17; Meningeome: OR = 0,96; 95-%-KI = 0,71–1,31; Akustikusneurinome: OR = 0,39; 95-%-KI = 0,61–1,41 bei mindestens 1-jähriger regelmäßiger Nutzung; OR = 1,55; 95-%-KI = 0,84–2,86 bei mindestens 5-jähriger regelmäßiger Nutzung).
Gesamtgesprächsdauer der Telefonate
Betrachtet man die kumulierte Gesprächsdauer der Telefonate, so konnte in der Personengruppe mit der längsten Gesamtgesprächsdauer (mindestens 1.640 Stunden) ein signifikant erhöhtes Risiko für Gliome und Akustikusneurinome beobachtet werden (Gliome: OR = 1,40, 95-%-KI = 1,03–1,89; Akustikusneurinome: OR = 2,79; 95-%-KI = 1,51–5,16 bei mindestens 5-jähriger regelmäßiger Nutzung). Werden diese Risikoschätzer genauer untersucht, beobachtet man, dass der Effekt bei Gliomen hauptsächlich durch die Kurzzeitnutzer (Beginn der regelmäßigen Nutzung ein bis vier Jahre vor dem Diagnosedatum) und bei Akustikusneurinomen durch die Langzeitnutzer (Beginn der Nutzung zehn Jahre vor dem Diagnosedatum) bestimmt wird (Gliome: OR = 3,77; 95-%-KI = 1,25–11,4; Akustikusneurinome: OR = 1,93; 95-%-KI = 1,10–3,38).
In der Gruppe von Personen mit der längsten Gesamtgesprächsdauer gaben 60 Personen an, mehr als fünf Stunden pro Tag mobil telefoniert zu haben. Diese Angabe erscheint wenig plausibel. Schließt man diese Teilnehmer aus der Auswertung aus, so verringern sich die Risikoschätzer und sind nicht mehr signifikant. Lediglich bei Teilnehmern, die angaben, ihr Mobiltelefon seit mindestens 5 Jahren zu nutzen, blieb der Schätzer für Akustikusneurinome signifikant erhöht (OR = 2,86; 95-%-KI = 1,39-5,92).
Tumorlokalisation
Tendenziell waren die Risikoschätzer (OR) für Gliome im Schläfenlappen höher als in anderen Bereichen des Gehirns. Die Konfidenzintervalle dieser Schätzer waren jedoch sehr groß.
Bei Personen, die angaben, das Mobiltelefon an der Kopfseite der Tumorlokalisation benutzt zu haben, waren die ORs für Gliome und Akustikusneurinome erhöht, allerdings nur bei der Gruppe mit der längsten Gesamtgesprächsdauer (Gliome: OR = 1,96; 95-%-KI = 1,22–3,16; Akustikusneurinome: OR = 2,33; 95-%-KI = 1,23–4,40 bei mindestens 1-jähriger regelmäßigen Nutzung; OR = 3,53; 95-%-KI = 1,59–7,82 bei mindestens 5-jähriger regelmäßiger Nutzung).
Eine weitere Analyse von 792 regelmäßigen Nutzern mit Gliom-Diagnose zeigte einen positiven Zusammenhang zwischen Tumorlokalisation und der bevorzugten Kopfseite. Der Zusammenhang war aber von der Gesamtanzahl und Gesprächsdauer der Telefonate unabhängig und wurde auch in der Gruppe der Nutzer beobachtet, die relativ wenig mit dem Handy telefoniert haben (weniger als 200 Stunden insgesamt). Außerdem war der Abstand zwischen dem Tumor und dem nächstgelegenen Ohr bei regelmäßigen Nutzern und Nicht-Nutzern ähnlich. Da die Fälle oft wussten, wo sich der Tumor befand, ist es möglich, dass sie nachträglich die Häufigkeit der Handynutzung auf der Tumorseite überschätzten (Recall Bias).
Untersuchung möglicher Ursachen für die Verzerrung der Ergebnisse
Die Kontrollen wurden in der INTERPHONE-Studie zu einem späteren Zeitpunkt als die Fälle untersucht. Mit der schnellen Verbreitung der Mobiltelefone könnte dieser Zeitunterschied eine höhere Nutzung in der Kontrollgruppe im Vergleich zu der Gruppe der Fälle zur Folge haben. Der Einfluss dieser möglichen Verzerrung wurde mit Datenbanken aus teilnehmenden Ländern untersucht. Fälle und Kontrolle wurden neu zugeordnet, sodass die jeweiligen Untersuchungszeitpunkte zeitlich nah zusammen lagen. Die Ergebnisse waren der Hauptanalyse sehr ähnlich, jedoch waren die protektiven Effekte weniger stark ausgeprägt und die geschätzten Odds Ratios bei Langzeitnutzern und bei Nutzern in der Personengruppe mit höchster Gesamtanzahl und -gesprächsdauer der Telefonate waren höher.
Fazit
Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um die größte bisher durchgeführte Studie zum Risiko von Hirntumoren im Zusammenhang mit der Nutzung von Mobiltelefonen. Sie umfasst eine erhebliche Anzahl an Teilnehmern, die seit mindestens zehn Jahren ein Mobiltelefon genutzt haben. Insgesamt wurde kein signifikant erhöhtes Risiko für Gliome, Meningeome oder Akustikusneurinome beobachtet, das auf die Nutzung von Mobiltelefonen zurückgeführt werden kann. Es zeigten sich Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Gliome und Akustikusneurinome bei der Personengruppe mit der längsten Gesamtgesprächsdauer. Aufgrund von möglichen Verzerrungen und Fehlern ist eine kausale Interpretation dieses Zusammenhangs jedoch nicht möglich.
Die Studienteilnehmer der INTERPHONE-Studie waren zwischen 30 und 59 Jahre alt, so dass sich aus der Studie keine Aussage über das Risiko der Mobiltelefonnutzung bei Kindern und Jugendlichen ableiten lässt.
Die Nutzung von Mobiltelefonen hat stark zugenommen. Nach heutigen Maßstäben waren die Mehrheit der Studienteilnehmer keine intensiven Mobiltelefonnutzer. Für Jugendliche und junge Erwachsene ist die Benutzung eines Mobiltelefons für eine Stunde am Tag oder mehr nicht ungewöhnlich. Es ist daher dringend notwendig, die möglichen Auswirkungen von langjährigem intensivem Gebrauch genauer zu untersuchen. Insbesondere bei Personen, die bereits in jungem Alter angefangen haben, häufig Mobiltelefone zu benutzen, besteht weiterhin Forschungsbedarf.
Literatur
Stand: 07.12.2022