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Insekten allgemein
Ein deutschsprachiger Übersichtsartikel zu Wirkungen von elektromagnetischen Feldern auf Insekten [1] schlussfolgert aus der Tatsache, dass die Mehrzahl der gesichteten Studien einen Effekt zeigt, dass elektromagnetische Felder einen ernstzunehmenden Einfluss auf die Vitalität der Insektenpopulationen haben könnten. Es werden eine Vielzahl von angeblich schädigenden Effekten genannt. Viele davon sind biologische Wirkungen, die im Bereich des Verhaltens nicht zwingend schädlich sein müssen. Andere treten nur in Frequenzbereichen auf, die nicht dem Mobilfunk zuzuordnen sind. Für einen Nachweis eines tatsächlich ursächlichen Zusammenhangs müssten mehrere Studien von hoher Qualität übereinstimmend diesen Zusammenhang zwischen EMF und den genannten schädigenden Wirkungen gezeigt haben. Der Autor gibt selbst zu, dass eine Replikation der Studien meist nicht stattfand. Unklar ist auch wie in dem Review die Qualität der Einzelstudien bewertet wurde. Der Autor trennt zwar Studien anhand von Qualitätskriterien, nennt diese aber nicht. Verblindung und die Verwendung einer gut definierten Expositionsanlage waren offensichtlich keine relevanten Kriterien, da überwiegend Studien eingeschlossen wurden, die herkömmliche Geräte zur Exposition verwendeten. Solche Studien sind dann in ihrer Aussagekraft beschränkt und können wenig zur Bewertung eines ursächlichen Zusammenhangs beitragen. Der Autor unterscheidet auch nicht durchgehend zwischen Wirkungen und Wirkmechanismen, die bei statischen und niederfrequenten Feldern dokumentiert sind (Wahrnehmung, Verhalten, Orientierung nach dem Erdmagnetfeld) und Wirkungen hochfrequenter Felder.
Eine weitere Übersichtsarbeit [2] fokussiert auf die mögliche Beteiligung hochfrequenter elektromagnetischer Felder des Mobilfunks am Insektensterben und warnt vor der Einführung von 5G. Der Autor fasst die vorliegende Fachliteratur zu Wirkungen elektrischer, magnetischer und elektromagnetischer Felder auf Insekten umfassend zusammen. Auf die Qualität einzelner Publikationen geht er nicht ein und nimmt keine Qualitätsbewertung vor. Er zitiert die einzelnen Arbeiten selektiv, tendenziös und ungenau. Aus Arbeiten, die ausschließlich an Ameisen durchgeführt wurden, schlussfolgert er auf Bienensterben. Es wird eine ganze Reihe von Untersuchungen an Bienen und Ameisen mit Endgeräten wie DECT, WLAN und Handys als Argument für die Schädlichkeit von Basisstationen im Freiland aufgeführt. Hinweise aus dem Bereich niederfrequenter und hochfrequenter Felder unterhalb und oberhalb der Grenzwerte werden gemischt dargestellt. Aus bekannten Wirkungen und Wirkmechanismen niederfrequenter Felder, schlussfolgert der Autor, dass es bei Hochfrequenz ebenfalls nicht-thermische Wirkungen gibt und diese schädlich sind. Daraus werden schließlich Argumente gegen 5G abgeleitet. Diese Art von Argumentation entspricht nicht den wissenschaftlichen Standards und ist irreführend.
Die beiden genannten Arbeiten über Insekten stehen im Widerspruch zu einer anderen Übersichtsarbeit speziell über Auswirkungen anthropogener Felder aller Frequenzbereiche auf bestäubende Insekten [3]. Es wurde gezeigt, dass es sehr wenige Studien mit guter Qualität gibt. Diese zeigen, dass vor allem nächtliche Beleuchtung negative Wirkungen auf die Insektenpopulationen hat. Weiterhin ergab sich aus Laborstudien, dass niederfrequente Magnetfelder, wie zum Beispiel von Stromleitungen, die Orientierung und das Lernvermögen von Bienen beeinträchtigen könnten. Studien zu hochfrequenten Feldern erbrachten ambivalente Ergebnisse, je nach Lokalität und Art wurden positive und negative Effekte beobachtet.
Das aktuell viel diskutierte Insektensterben [4] hat bereits Anfang der 90er Jahre, vor dem flächendeckenden Ausbau des Mobilfunks, begonnen. Deswegen kommt Mobilfunk als eine wesentliche Ursache nicht in Frage.
Es gibt bisher nur eine experimentelle Freilandstudie zum Einfluss elektromagnetischer Felder einer Mobilfunk-Basisstation auf verschiedene Arten von Insekten [5] (Springschwänze, räuberische Wanzen, parasitische Wespen, Fruchtfliegen). Die Tiere wurden in unterschiedlichen Entfernungen vom Sender exponiert, Kontrolltiere in Metallbehältern abgeschirmt. Die Leistungsflussdichte erreichte maximal ein Tausendstel des Grenzwertes. Die Reproduktionsfähigkeit der Insekten war unter diesen Versuchsbedingungen nicht beeinflusst.
Die geringe Körpergröße von Insekten führt auch dazu, dass bei den für den Mobilfunk genutzten Frequenzen relativ wenig Energie aufgenommen wird. Erst oberhalb von 6 GHz, und vor allem bei 12 – 24 GHz, steigt die Energieabsorption [6]. Dies ist vor allem im Zusammenhang mit den höheren zukünftig für 5G geplanten Frequenzen relevant.
Starke hochfrequente elektromagnetische Felder (weit oberhalb der Grenzwerte) können genutzt werden, um Holzschädlinge abzutöten [7]. Damit kann auf giftige Chemikalien verzichtet und die Umwelt geschont werden.
Literatur
[1] Thill, A (2020). Review - Biologische Wirkungen elektromagnetischer Felder auf Insekten. Umwelt Medizin Gesellschaft 3 (Sonderbeilage): 28.
[2] Balmori, A (2021). Electromagnetic radiation as an emerging driver factor for the decline of insects. Science of The Total Environment 767: 144913.
[3] Vanbergen AJ, Potts SG, Vian A, Malkemper EP, Young J, Tscheulin T (2019). Risk to pollinators from anthropogenic electro-magnetic radiation (EMR): Evidence and knowledge gaps. Sci Total Environ 695: 133833.
[4] Hallmann CA, Sorg M, Jongejans E, Siepel H, Hofland N, Schwan H, Stenmans W, Muller A, Sumser H, Horren T, Goulson D, de Kroon H (2017). More than 75 percent decline over 27 years in total flying insect biomass in protected areas. PLoS One 12(10): e0185809.
[5] Vijver MG, Bolte JF, Evans TR, Tamis WL, Peijnenburg WJ, Musters CJ, de Snoo GR. (2014) Investigating short-term exposure to electromagnetic fields on reproductive capacity of invertebrates in the field situation. Electromagn Biol Med. 33(1): 21 - 28
[6] Thielens A, Bell D, Mortimore DB, Greco MK, Martens L, Joseph W (2018). Exposure of Insects to Radio-Frequency Electromagnetic Fields from 2 to 120 GHz. Sci Rep 8(1): 3924
[7] Kraus, M, Holzer, F, Hoyer, C, Trommler, U, Kopinke, F-D, Roland, U (2018). Chemical-free pest control by means of dielectric heating with radio waves: Selective heating. Chemical Engineering & Technology 41(1): 116-123.