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2.5. Wahrnehmungsschwellen statischer und niederfrequenter elektrischer Felder bei Menschen, die sich als elektrohypersensibel bezeichnen sowie deren klinische Eigenschaften
Forschungs-/ Auftragnehmer: Uniklinik RWTH Aachen, Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin
Projektleitung: Dr. Michael Kursawe
Beginn: 01.07.2024
Ende: 31.12.2026
Finanzierung: maximal 2.109.769,09 Euro
Hintergrund
Hochspannungsleitung
Quelle: Michael Rosskothen/stock.adobe.com
Momentan wird in Deutschland das Stromnetz ausgebaut. Dabei werden auch Freileitungen zur Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ), zur Hochspannungs-Wechselstrom-Übertragung (HWÜ) sowie Hybridleitungen, die beide Übertragungstechniken in einer Trasse vereinen, errichtet (z.B. Ultranet). Diese Leitungsarten erzeugen statische und niederfrequente elektrische Felder. Durch den Ausbau ist mit Veränderungen der Exposition der Bevölkerung, also dem Ausgesetztsein gegenüber diesen Feldern, zu rechnen.
Für zeitlich veränderliche elektrische Felder, wie sie unter anderem von HWÜ-Freileitungen ausgehen, gelten in Deutschland Grenzwerte. Diese sind in der 26. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes (26. BImSchV) festgelegt. Durch ihre Einhaltung wird sichergestellt, dass es zu keinen gesundheitsrelevanten Wirkungen kommt. Diese Grenzwerte gelten für Orte, an denen sich Menschen nicht nur vorübergehend aufhalten.
Für statische elektrische Felder ist dagegen kein Grenzwert festgelegt worden, da es keine Hinweise auf relevante gesundheitsschädliche Wirkungen gibt. Statische und niederfrequente elektrische Felder können allerdings wahrgenommen werden, beispielsweise als Gefühl eines Kribbelns auf der Hautoberfläche. In der 26. BImSchV ist außerdem festgelegt, dass erhebliche Belästigungen durch solche Felder zu vermeiden sind. Daher ist die Kenntnis der Wahrnehmungsschwellen dieser Felder wichtig.
Bisherige Forschungsergebnisse zeigen starke Unterschiede in den Wahrnehmungsschwellen verschiedener Personen (interindividuelle Varianz). Dazu zählt eine Studie der RWTH Aachen, die vom BfS initiiert und durch das Forschungsprogramm Stromnetze finanziert wurde. In dieser Untersuchung zeigte sich, dass einige an den Studien teilnehmende Personen sehr schwache Felder wahrnehmen konnten. Diese Personen identifizierten sich selbst allerdings nicht als Menschen, die von einer sogenannten Elektrohypersensibilität betroffen sind, und sie erlebten keine gesundheitlich relevanten Belastungen durch diese Wahrnehmungen. Die Ursachen für die interindividuelle Varianz ist noch unklar. Es gibt allerdings starke Hinweise auf einen Einfluss der Körperbehaarung.
Wissensstand zu sogenannter Elektrohypersensibilität und den Betroffenen
Die sogenannte Elektrohypersensibilität (EHS) ist von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht als medizinische Diagnose anerkannt. Stattdessen wird sie als „idiopathische Umweltintoleranz gegenüber elektromagnetischen Feldern (IEI-EMF)“ beschrieben. Das meint eine subjektiv empfundene besondere Empfindlichkeit gegenüber niederfrequenten und hochfrequenten elektromagnetischen Feldern.
Beispiele für Anwendungen, bei denen elektromagnetische Felder entstehen.
Die betroffenen Menschen werden auch als EHS-Betroffene bezeichnet. Sie führen verschiedene Befindlichkeitsstörungen wie etwa Kopf- und Gliederschmerzen oder Schlaflosigkeit auf elektromagnetische Felder zurück. Die geschilderten, zumeist unspezifischen Symptome lassen sich aber nicht ursächlich darauf zurückführen, dass die Personen elektromagnetischen Feldern ausgesetzt sind oder waren. Bisher ist auch kein biophysikalischer Wirkmechanismus identifiziert worden, der diese Symptome erklären könnte. Dennoch führen Betroffene ihren erheblichen individuellen Leidensdruck auf die Felder zurück.
Betroffene von Elektrosensibilität geben oft an, elektromagnetische Felder wahrnehmen zu können. Bisher wurde dies nicht für statische und niederfrequente elektrische Felder untersucht. Zudem ist über die klinischen Eigenschaften dieser Gruppe wenig bekannt. Weiterhin wurde zuvor nicht systematisch untersucht, ob die Betroffenen vorwiegend zu bestimmten Begleiterkrankungen neigen oder ob sie sozioökonomische Faktoren gemeinsam haben.
Zielsetzung
Das Forschungsvorhaben soll den Wissensstand zu den menschlichen Wahrnehmungsschwellen von statischen und niederfrequente elektrischen Feldern auf die bisher nicht in die Untersuchungen einbezogene Gruppe der EHS-Betroffenen erweitern. Gleichzeitig sind eine bessere Kenntnis und ein tieferes Verständnis der Eigenschaften von Betroffenen der Elektrosensibilität von wissenschaftlichem Interesse. Mit dem so erlangten verbesserten Verständnis der Betroffenen ist es möglich, sie besser zu identifizieren und wissenschaftlich fundiert anzusprechen.
Durchführung
In diesem Forschungsvorhaben werden die Wahrnehmungsschwellen von statischen, niederfrequenten und hybriden elektrischen Feldern für zwei Gruppen ermittelt und verglichen:
- Menschen, die sich als Betroffene von Elektrohypersensibilität bezeichnen
- Menschen, die sich nicht als Betroffene von Elektrohypersensibilität bezeichnen (Kontrollgruppe)
Gleichzeitig werden mittels einer umfassenden umweltmedizinischen Diagnostik die Krankengeschichte, Begleiterkrankungen und relevante sozioökonomische Daten der Betroffenen erhoben. Die dabei gewonnenen Daten werden hinsichtlich möglicher Zusammenhänge mit den Wahrnehmungsschwellen untersucht.