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1.3. Internationaler Workshop zum Zusammenhang zwischen neurodegenerativen Erkrankungen und Magnetfeldexposition - Stand des Wissens und Forschungsperspektiven

International Workshop: Relationship between neurodegenerative diseases and magnetic field exposure – State of knowledge and research perspectives

Projektleitung: Bundesamt für Strahlenschutz
Beginn: 12.12.2017
Ende: 14.12.2017

Hintergrund

Studien zur beruflichen Exposition mit hohen magnetischen Wechselfeldern zeigen einen statistischen Zusammenhang mit der Zunahme von einigen neurodegenerativen Erkrankungen auf, vor allem von Alzheimer Demenz (AD) und amyotropher Lateralsklerose (ALS). Da in der Gesellschaft neurodegenerative Erkrankungen im Zusammenhang mit der steigenden Lebenserwartung zunehmen, stellt sich die Frage, ob Magnetfelder auch bei kleinen Feldstärken einen zusätzlichen Einfluss auf die Entstehung dieser Erkrankungen haben können.

Zielsetzung

Um einen Überblick über den neusten Forschungsstand zu erhalten und neue Ansätze zu identifizieren, auf deren Grundlage weitere Forschung initiiert werden kann, wurde ein internationaler Workshop organisiert, der vom 12.-14. Dezember 2017 in München stattfand.

Durchführung

Experten aus der ganzen Welt waren geladen, um zu den unterschiedlichen Aspekten und Problemstellungen zu diskutieren und gemeinsam einen Überblick über die Standpunkte dieser verschiedenen Bereiche zu geben. Zur Gestaltung der Programmpunkte waren 21 internationale Redner eingeladen, um verschiedene Fachrichtungen und Forschungsbereiche darzustellen. Zu den Teilnehmern gehörten Ärzte, Biologen, Epidemiologen, Physiker und Elektrotechniker. Insgesamt nahmen 57 Personen aus 15 verschiedenen Ländern am Workshop teil.

Folgende Schwerpunkte wurden in 8 Sessions diskutiert:

  • Einführung in neurodegenerative Erkrankungen: was wissen wir und was wissen wir nicht
  • Expositionsbestimmung
  • Epidemiologie: Niederfrequente Magnetfelder als potentielle Risikofaktoren für neurodegenerative Erkrankungen
  • Ätiologie von ALS: Neue Einblicke aus Tiermodellen
  • Ätiologie der Alzheimer Demenz
  • Molekulare Grundlagen von ALS
  • Molekulare Grundlagen der Alzheimer Demenz
  • Molekulare Wirkungen niederfrequenter Magnetfelder in Tiermodellen und Zellkulturen

Ergebnisse

Der Workshop lieferte einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zu den molekularen und genetischen Grundlagen neurodegenerativer Erkrankungen sowie zum Zusammenhang mit niederfrequenten Magnetfeldern und zu potentiellen Wirkmechanismen. Insgesamt zeigte sich, dass zunächst die Ergebnisse der aktuellen epidemiologischen Forschung in der Form von Metaanalysen bzw. gepoolten Analysen aktualisiert werden müssen (Forschungsvorhaben 1.1 und 1.2). Sollte ein potentieller Zusammenhang zwischen den genannten Erkrankungen und Magnetfeldern weiterhin bestätigt werden, wird geprüft, ob die beim Workshop vorgestellten molekularen Signaturen der Krankheiten und die neuen Tiermodelle geeignet sind, um damit den Einfluss einer Magnetfeldexposition im Tiermodell oder in Zellen experimentell weiter zu untersuchen (Forschungsvorhaben 1.4 – 1.7).

Im Nachgang zum Workshop wird ein gemeinsamer Bericht mit dem Input der Rednerinnen und Redner erarbeitet und veröffentlicht. Auf dieser Grundlage werden ggf. weitere Forschungsvorhaben initiiert. Der Bericht zu den Ergebnissen des Workshops mit der Tagesordnung und den Abstracts der einzelnen Beiträge ist in DORIS, dem Digitalen Online Repositorium und Informations-System des BfS erschienen.

Weitere Informationen

International Workshop: Relationship between neurodegenerative diseases and magnetic field exposure - State of knowledge and research perspectives – Forschungsvorhaben 3617I02410

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