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Wismut-Studie: erhöhtes Lungenkrebs-Risiko durch Radon auch im Niedrigdosisbereich
Alter, Zeit seit Exposition und Rauchen beeinflussen das Lungenkrebsrisiko durch Radon
Das BfS führt mit der deutschen Uranbergarbeiterstudie (Wismut-Studie) eine der weltweit größten Studien zum Strahlenrisiko durch. In "Radiation Research" sind nun die Ergebnisse neuer Auswertungen speziell zum Niedrigdosisbereich erschienen:
- Das radonbedingte Lungenkrebsrisiko der Uranbergarbeiter ist auch im Niedrigdosisbereich erhöht.
- Auch im Niedrigdosisbereich hängt das radonbedingte Lungenkrebsrisiko ab von der Zeit seit der Exposition, dem Alter bei Exposition und dem Rauchverhalten.
- Diese Erkenntnisse sind relevant für die Berechnung von Lebenszeitrisiken und Verursachungswahrscheinlichkeiten. Letztere spielen in Verfahren zur Anerkennung von Berufskrankheiten eine wichtige Rolle.
In der wissenschaftlichen Zeitschrift "Radiation Research" wurden im Dezember 2017 aktuelle Auswertungen der deutschen Uranbergarbeiterstudie (Wismut-Studie) zum Lungenkrebsrisiko durch Radon veröffentlicht. Fokus der aktuellen Untersuchung war das Lungenkrebsrisiko im Niedrigdosisbereich, zum Beispiel bei einer kumulativen Radonbelastung von weniger als 50 oder 100 Working Level Months (WLM), oder bei Beschäftigten, die erst bei der Wismut angefangen haben, nachdem die Radonkonzentrationen durch verschiedene Maßnahmen deutlich reduziert worden waren.
Die wichtigsten Ergebnisse sind:
- Etwa 40 Prozent der 3.942 Lungenkrebstodesfälle in der Wismut-Kohorte sind rein rechnerisch der beruflichen Radonexposition zuzuschreiben. Bei den meisten dieser Todesfälle handelt es sich um Personen, die in den Anfangsjahren der Bergbautätigkeit sehr hohen Radonexpositionen ausgesetzt waren. Die individuellen Radonexpositionen einzelner Beschäftigter in der Kohorte summierten sich im Laufe ihrer Wismut-Beschäftigung im Maximalfall auf Werte von über 3.000 WLM.
- Auch bei relativ niedrigen Radonexpositionen unter 50 WLM wurde eine signifikante Expositions-Wirkungs-Beziehung gefunden. Das Risiko steigt dabei proportional zur Gesamt-Radonexposition. Zum Vergleich: Wenn man von den Standardannahmen der internationalen Strahlenschutzorganisation (ICRP) zu Aufenthaltsdauer und Gleichgewichtsfaktor ausgeht, ergibt sich eine Gesamt-Radonexposition von etwa 50 WLM auch bei einem Aufenthalt von 40 Jahren in einer Wohnung mit 300 Bq/m³.
- Das radonbedingte Lungenkrebsrisiko sinkt deutlich, je länger die Exposition zurückliegt, und zwar um etwa 60 Prozent alle zehn Jahre. Auch das Alter bei Exposition spielt eine Rolle: Bei jüngeren Beschäftigten erhöht die Radonexposition das Lungenkrebsrisiko stärker als bei älteren Beschäftigten.
- Die Lungenkrebsrisiken von Rauchen und Radon addieren sich nicht nur, sondern multiplizieren sich annähernd. Das heißt, das gemeinsame Vorliegen der beiden Risikofaktoren erhöht das Lungenkrebsrisiko besonders stark.
Welche Relevanz haben diese Ergebnisse?
Dass Radon und seine Folgeprodukte Lungenkrebs verursachen, haben Studien zu Radon in Wohnungen und bei ehemaligen Beschäftigten des Uranerzbergbaus bereits gezeigt. Weniger klar ist, ob und in welchem Ausmaß weitere Faktoren das radonbedingte Lungenkrebsrisiko beeinflussen, vor allem im heute relevanten Niedrigdosisbereich. Hierzu liefert die Wismut-Studie wichtige Erkenntnisse. Dieses Wissen ist notwendig zur Berechnung von Lebenszeitrisiken und von Verursachungswahrscheinlichkeiten. Letztere spielen eine wichtige Rolle bei Verfahren zur Anerkennung von Berufskrankheiten. Zurzeit wird im Auftrag des BfS mit ProZES ein Programm zur Berechnung dieser Verursachungswahrscheinlichkeiten entwickelt.
Vergleich mit anderen Bergarbeiterstudien
Die in der deutschen Uranbergarbeiterstudie (Wismut-Studie) beobachteten radonbedingten Lungenkrebsrisiken liegen etwa um einen Faktor 2 niedriger als die Ergebnisse anderer – von Umfang und Beobachtungsdauer her kleineren – Bergarbeiterstudien, die von der Internationalen Strahlenschutzkommission (ICRP) zur Umrechnung von Radonexposition in WLM in eine effektive Dosis in Sievert benutzt wurden. In Anbetracht der komplexen statistischen Modelle mit ihren Unsicherheiten sind die Ergebnisse jedoch statistisch kompatibel.
Hintergrund
Das BfS führt die deutsche Uranbergarbeiterstudie seit den 1990er Jahren durch. Im Rahmen der Studie wird für fast 60.000 ehemalige Beschäftigte des Uranbergbaubetriebs Wismut alle fünf Jahre festgestellt, ob sie verstorben sind und wenn ja, an welcher Todesursache. Im Beobachtungszeitraum 1946 bis 2013 starben insgesamt 3.942 Personen aus der Kohorte an Lungenkrebs.
Die in Thüringen und Sachsen ansässige Wismut zählte nach dem zweiten Weltkrieg zu den größten Uranbergbaubetrieben der Welt. Insgesamt waren mehrere hunderttausend Mitarbeiter bei ihr beschäftigt. Gerade in den Anfangsjahren waren die Bergarbeiter unter Tage sehr hohen Radonkonzentrationen ausgesetzt. Ab etwa 1960 wurden die Konzentrationen durch verschiedene Maßnahmen deutlich reduziert. Daher können in der Studie auch Risiken im Niedrigdosisbereich untersucht werden.
Stand: 16.01.2018