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Wirkung von Infrarot-Strahlung

Die Wirkung von Infrarot-Strahlung (IR) beruht darauf, dass ihre Energie vom Körper aufgenommen wird. Moleküle werden in Schwingung versetzt, das Ergebnis kennen wir von der natürlichen Infrarotstrahlung der Sonne: Wärme.

Die kurzwellige IR-A-Strahlung erreicht die Unterhaut, beziehungsweise im Auge die Netzhaut. IR-B und IR-C Strahlung werden weitestgehend schon in der Oberhaut (Epidermis) absorbiert. Die direkte Wirkung von Infrarot-Strahlung betrifft also vorwiegend die Körperoberfläche. Durch Wärmeleitung erreicht die Temperaturerhöhung jedoch auch tiefer gelegene Körperregionen.

Auf der positiven Wärmewirkung beruht die Verwendung von Infrarotstrahlung in der Medizin und im Wellnessbereich, zum Beispiel in Infrarot-Kabinen.

Zu hohe Temperatur schadet

Hohe Wärmebelastungen durch intensive Infrarot-Bestrahlung können genauso wie direkte Hitzeeinwirkung zu Störungen im Wärmehaushalt des Gesamtorganismus führen. Negative Wirkungen treten vor allem dann auf, wenn die Erhöhung der Körpertemperatur sowie die Einwirkdauer kritische Grenzen überschreiten. Dann können Hitzeschäden wie Hitzekrampf, Hitzekollaps, Hitzeerschöpfung oder Hitzschlag die Folge sein.

Hitzekrampf, Hitzekollaps, Hitzschlag

Die mildeste Form einer thermischen Überbeanspruchung ist der Hitzekrampf, eine Muskelverkrampfung, die durch einen Verlust von Körpersalzen infolge verstärkten Schwitzens zustande kommt. Durch rechtzeitiges Trinken salzhaltiger Getränke kann ein Hitzekrampf vermieden werden. Steigt die Temperatur im Körperinneren (Kerntemperatur) auf circa 40 Grad Celsius (°C), kommt es durch die Erweiterung oberflächennaher Blutgefäße zu einem Blutdruckabfall mit Mangeldurchblutung des Gehirns, der sogar Bewusstlosigkeit zur Folge haben kann (Hitzekollaps). Steigt die Körperkerntemperatur auf über 41 °C, kann es zu einem Kreislaufkollaps und thermischer Schädigung von Organen kommen (Hitzschlag).

Sonnenstich

Der so genannte Sonnenstich entsteht, wenn besonders Kopf und Nacken längere Zeit ungeschützt der Infrarotstrahlung ausgesetzt werden. Häufigste Ursache im Alltag ist eine zu lange und intensive Sonnenbestrahlung. Beim Sonnenstich werden die Hirnhäute gereizt und können sich sogar entzünden. Besonders anfällig sind Kinder und auf dem Kopf wenig behaarte Menschen. Bei längerem Aufenthalt in der Sonne sollte in jedem Fall leichte, luftige Kleidung, die eine gute Luftzirkulation ermöglicht, und eine Kopfbedeckung getragen werden. Das Risiko für eine Hirnhautentzündung ist bei Kleinkindern größer als bei Erwachsenen. Auf den Schutz von Kindern muss also auch aus diesem Grund besonders geachtet werden.

Hitzemelanose

Eine seltene, für Einzelfälle bei regelmäßigem, langzeitigem Gebrauch verschiedener Wärmequellen (zum Beispiel Heizdecken und -kissen, beheizte Autositze, Laptops, Infrarotlampen) berichtete Erscheinung ist die Hitzemelanose ("Erythema ab Igne"). Dabei handelt es sich um eine rötlich-bräunliche netzartige Verfärbung der Haut, die eher ein kosmetisches Problem darstellt Allerdings macht sie die Haut möglicherweise anfälliger für die Entstehung von Hautkrebs und sollte daher vermieden werden.

Wirkungen auf das Auge

Besondere Aufmerksamkeit beim Auge verdient der kurzwellige Infrarot-Anteil (IR-A). Für diesen Bereich ist der vordere Teil des Auges durchlässig, so dass die Netzhaut erreicht wird und Netzhautschädigungen möglich sind. Bei chronischer Bestrahlung mit starken Infrarot-Quellen kann langfristig die Linse getrübt werden (zum Beispiel entsteht so der so genannte Glasbläserstar).

Sonstige Wirkungen

Mehrere Untersuchungen schreiben der Infrarotstrahlung eine Beteiligung am Kollagenabbau und an der beschleunigten Hautalterung zu. Ergebnisse aus Untersuchungen zu möglichen Wechselwirkungen von Infrarot mit UV-Strahlung zum Beispiel auf die Schädigung der Erbsubstanz (DNA) und auf Reparaturprozesse ergeben bisher kein klares Bild.

Stand: 07.10.2022

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