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Radon im Trinkwasser

  • Radon ist leicht in Wasser löslich und kann über Wasserleitungen auch in Gebäude gelangen:

    • Radon wird aus dem Trinkwasser zum Beispiel beim Kochen und Duschen freigesetzt und erhöht so in geringem Maße die Konzentration von Radon in der Raumluft.
    • Radon wird auch beim Trinken aufgenommen und trägt so zur inneren Strahlenbelastung des Menschen bei.
  • Das BfS hat die Ergebnisse seiner umfangreichen Messungen von Radon im Trinkwasser Deutschlands veröffentlicht.
  • Die Strahlenschutzkommission empfiehlt, dass die Radon-Konzentration im Trinkwasser nicht mehr als 100 Becquerel pro Liter betragen sollte.

Wasser läuft aus einem Wasserhahn in ein Wasserglas TrinkwasserRadon im Trinkwasser

Weil Radon in Wasser leicht löslich ist, kann es auch über Wasserleitungen aus dem Erduntergrund in Gebäude gelangen. Wird das Wasser im Haushalt genutzt, kann Radon freigesetzt werden und im Haus in seine radioaktiven Folgeprodukte zerfallen.

Gelangt Radon über Wasserleitungen ins Gebäude, kann es auf zwei Wegen zu einer inneren Strahlenbelastung führen:

  • Beim Trinken von radonhaltigem Trinkwasser und
  • beim Einatmen von Radon, das aus heißem Koch- oder Duschwasser freigesetzt wird.

Radioaktivitätsgehalt von Trinkwässern

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat in einem deutschlandweiten Untersuchungsprogramm den Radioaktivitätsgehalt von Trinkwässern untersucht und auch Radon gemessen.

Die Studie ergab, dass die Belastung durch natürliche Radionuklide im Trinkwasser in Deutschland insgesamt als gering eingestuft werden kann. Allerdings kann das Trinkwasser je nach Beschaffenheit des Untergrunds einen erhöhten Gehalt an natürlichen Radionukliden aufweisen.

Radon-Konzentration im Trinkwasser begrenzen

Radon kann im Trinkwasser durch organisatorische oder technische Maßnahmen in den Wasserwerken begrenzt werden – zum Beispiel, indem radonhaltiges Wasser mit weniger radonhaltigem Wasser aus anderen Quellen vermischt wird.

Auch das "Belüften" des Wassers mit Sauerstoff ist möglich: Diese Methode wird üblicherweise im Wasserwerk eingesetzt, um Eisen und Mangan aus dem Wasser zu entfernen. Dabei wird viel Luft bzw. Sauerstoff von unten in die Wasserbecken geblasen, so dass Eisen und Mangan durch eine chemische Reaktion wasserunlöslich werden, aber auch das Radon beim Sprudeln aus dem Wasser ausgetrieben werden.

Empfehlungen

Die deutsche Strahlenschutzkommission hat empfohlen, die Radonkonzentration im Trinkwasser auf maximal 100 Becquerel pro Liter zu begrenzen. Auch in der EU-Trinkwasser-Richtlinie und der daraus abgeleiteten deutschen Trinkwasserverordnung existiert eine Empfehlung zur Begrenzung der Radon-Konzentration im Trinkwasser.

Diesen Empfehlungen schließt sich das BfS in seinem "Leitfaden zur Untersuchung und Bewertung von radioaktiven Stoffen im Trinkwasser bei der Umsetzung der Trinkwasserverordnung" an. Der BfS-Leitfaden bietet einheitliche Grundlagen, um die Wasserqualität im Hinblick auf radioaktivitätsbezogene Parameter umfassend zu überprüfen.

Laut Trinkwasserverordnung sind große Wasserversorgungsunternehmen seit Ende 2019 verpflichtet, bis Ende 2019 die Konzentration von Radionukliden im Trinkwasser zu untersuchen. In Regionen mit einem hohen natürlichen Radongehalt sollen durch den Wasserversorger Maßnahmen eingeleitet werden, um das Radon im Trinkwasser zu verringern, und weitere Kontrollmessungen vorgenommen werden.

Aktuelle Studie

Studie: Radionuklidgehalte im Trinkwasser

Die Belastung durch natürliche Radionuklide im Trinkwasser ist in Deutschland insgesamt gering, auch wenn Trinkwasser je nach Geologie des Untergrunds einen erhöhten Gehalt an natürlichen radioaktiven Stoffen aufweisen kann. Ein Forschungsvorhaben des BfS ist der Frage nachgegangen, in welchen unterschiedlichen Gehalten radioaktive Stoffe natürlichen Ursprungs regions- und jahreszeitabhängig im Trinkwasser in Deutschland vorkommen.

Stand: 30.08.2023

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