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Luftüberwachung an der Messstation Schauinsland
- Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) misst im Rahmen der Luftüberwachung und der Spurenanalyse die Aktivitätskonzentrationen radioaktiver Stoffe in der Luft.
- Bei der Luftüberwachung werden kontinuierlich die natürlichen und künstlichen Radionuklide aus der Atmosphäre gemessen, die Ergebnisse liegen innerhalb weniger Stunden vor.
- In der Spurenanalyse werden geringste Mengen radioaktiver Stoffe in der Luft nachgewiesen. Dazu wird unter anderem der Luftstaub auf Großflächenfiltern über sieben Tage gesammelt, gemessen und anschließend ausgewertet.
Zur Messung der Aktivitätskonzentrationen von Radionukliden in der Luft setzt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zwei Verfahren ein: die Luftüberwachung und die Spurenanalyse.
Bei der Luftüberwachung werden mit Messsystemen kontinuierlich die natürlichen und künstlichen Radionuklide aus der Atmosphäre gemessen. Die Messergebnisse liegen bei diesen Methoden innerhalb von nur wenigen Stunden vor. Um auch geringste Spuren radioaktiver Stoffe in der Luft nachzuweisen, wird bei der Spurenanalyse der Luftstaub auf Großflächenfiltern über sieben Tage gesammelt, gemessen und anschließend ausgewertet. In der Regel liegen die Messergebnisse liegen einige Tage nach Ende des Sammelzeitraumes vor.
Im Vergleich zur Spurenanalyse ist die Empfindlichkeit der Luftüberwachung zwar deutlich geringer, jedoch wird eine wesentlich höhere zeitliche Auflösung erreicht.
Aktivitätskonzentration des natürlich vorkommenden Radons und errechneter Anteil durch künstliche Radionuklide
Messergebnisse der Messstation Schauinsland zeigen die Aktivitätskonzentrationen des natürlich vorkommenden Radon-222 (im Folgenden: Radon) und des errechneten Anteils durch künstliche Radionuklide.
Aktuelle Messergebnisse
Aktuelle Messergebnisse der Luftüberwachung
Die natürliche Radioaktivität in der Luft entsteht im Wesentlichen durch das radioaktive Gas Radon und dessen Zerfallsprodukte. Radon diffundiert aus dem Boden in die Luft. Die Aktivitätskonzentration kann - je nach Wetterlage - sehr stark schwanken.
Die zur Luftüberwachung verwendeten Messsysteme können diese natürliche Radioaktivität von eventuell vorhandener zusätzlicher künstlicher Radioaktivität unterscheiden (siehe erste Abbildung). Eine radioaktive Wolke mit künstlichen radioaktiven Stoffen - wie nach Tschornobyl (russ.: Tschernobyl) - wäre an einem signifikanten Anstieg der rosafarbenen Kurve erkennbar.
Die ständigen kleinen Schwankungen der rosafarbenen Kurve ergeben sich aus dem Berechnungsverfahren und sind in der zweiten Abbildung noch einmal vergrößert dargestellt. Diese Schwankungen liegen in der Natur der Messmethode und zeigen, dass das System korrekt arbeitet. Negative Werte entstehen bei der Berechnung der Werte durch statistische Schwankungen. Sie stellen keinen Messfehler dar.
Bei halbautomatischen Systemen, sogenannten Festfiltersystemen, muss der Filter regelmäßig ausgetauscht werden, um nicht zu verstopfen. Durch diese Filterwechsel resultieren die in den Diagrammen ersichtlichen turnusmäßigen Datenlücken.
Bei vollautomatischen Systemen, sogenannten Schrittfiltersystemen, wird ein Filterband in einem bestimmten Zeittakt automatisch weiter transportiert.
Ergebnisse zum Ereignis in Fukushima 2011
Ergebnisse der Luftüberwachung zum Ereignis in Fukushima
Die Abbildungen zeigen Ergebnisse der Luftüberwachung an der Messstation Schauinsland im Zeitraum vom 21. März bis 12. Mai 2011.
Von März bis Mai 2011 wurden mit Hilfe der Spurenanalyse sehr geringe Mengen künstlicher Radionuklide aus Fukushima auf dem Schauinsland gemessen. Diese Aktivitätskonzentrationen sind mit den Methoden der Luftüberwachung nicht nachweisbar. Sie sind extrem gering im Vergleich zur natürlich vorkommenden Radioaktivität in der Luft, die in Deutschland im Freien kontinuierlich bei einigen Becquerel je Kubikmeter Luft liegt.
Stand: 26.06.2023