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Radioökologielabor

Leitstelle für Arzneimittel und deren Ausgangsstoffe sowie Bedarfsgegenstände

  • Im Radioökologielabor des BfS wird die radioaktive Kontamination in Lebensmitteln und Umweltmedien gemessen.
  • Die Beschäftigten führen Felduntersuchungen und Laborexperimente durch und entwickeln radiochemische Methoden zur schnellen Bestimmung von Alpha- und Betastrahlern in Lebensmitteln und Umweltmedien.
  • Das Radioökologielabor ist

    • Leitstelle für Arzneimittel und deren Ausgangsstoffe sowie Bedarfsgegenstände
    • Mitglied des internationalen Labornetzwerks ALMERA (Analytical Laboratories for the Measurement of Environmental Radioactivity).

Leitstelle für Arzneimittel und deren Ausgangsstoffe sowie Bedarfsgegenstände

Aufgaben

Untersuchungen zum Verhalten radioaktiver Stoffe in

  • Arzneimitteln und deren Ausgangsstoffen (zum Beispiel Tees, Kräuter und Gewürze)
  • Bedarfsgegenständen (zum Beispiel Keramik für Zahnersatz, Holz, Stahl, Kleidung, Spielzeug, kosmetische Produkten)

Organisation von Ringversuchen und Leistungsprüfungen

Fachliche Unterstützung des Bundesumweltministeriums bei der Erstellung der besonderen Notfallpläne nach § 99 Strahlenschutzgesetz

Das Radioökologielabor des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) misst die radioaktive Kontamination in Lebensmitteln und Umweltmedien, führt Felduntersuchungen und Laborexperimente durch und entwickelt radiochemische Methoden insbesondere zur schnellen Bestimmung von Alpha- und Betastrahlern in Lebensmitteln und Umweltmedien.

Die wissenschaftlichen Untersuchungen und Messungen sind die Grundlage, um die für den Transport und die Anreicherung radioaktiver Stoffe in der Umwelt maßgeblichen Prozesse zu verstehen und durch radioökologische Modelle zu beschreiben. Sie tragen ferner dazu bei, Empfehlungen zum Schutz der Bevölkerung auszusprechen, wenn große Mengen radioaktiver Stoffe in die Umwelt freigesetzt werden.

Ziel von Felduntersuchungen, Laborexperimenten und der Methodenentwicklung ist

  • die radioaktive Kontamination von Umweltmedien sowie Lebensmitteln zu erfassen,
  • die für den Transport und die Anreicherung radioaktiver Stoffe in der Umwelt verantwortlichen Prozesse zu verstehen und durch radioökologische Modelle zu beschreiben,
  • die Entwicklung oder Optimierung radiochemischer Verfahren zur Bestimmung von Alpha- und Betastrahlern in Lebensmitteln und Umweltmedien,
  • die Entwicklung von Schnellmethoden zum Einsatz im Notfallschutz oder in Fällen der Nuklearspezifischen Gefahrenabwehr,
  • die Festschreibung der Verfahren in Analysevorschriften und Messanleitungen.

Messungen: Grundlage für Empfehlungen zum Schutz der Bevölkerung

Werden, etwa nach einem Kernkraftwerksunfall, große Mengen radioaktiver Stoffe in die Umwelt freigesetzt, liegt die Hauptverantwortung für die Radioaktivitätsmessungen bei den entsprechenden Landesbehörden der betroffenen Länder.

Ergänzend wird die radioaktive Kontamination von Umweltproben und Lebensmittelproben auch im Radioökologielabor des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) gemessen. Ziel ist es, die radiologische Situation möglichst schnell zu erfassen.

Auf Grundlage der von den Ländern gemeldeten Daten und eigenen Messergebnissen können die Expertinnen und Experten des BfS politischen Entscheidungsträgern zeitnah wirksame Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung empfehlen.

Das Radioökologielabor ist zudem Leitstelle für Arzneimittel und deren Ausgangsstoffe sowie Bedarfsgegenstände. Im Rahmen der Leitstellentätigkeit werden beispielsweise Tees, Kräuter und Gewürze stichprobenartig untersucht.

Überwachung der radioaktiven Kontamination nach dem Reaktorunfall von Tschornobyl

Auch mehr als dreieinhalb Jahrzehnte nach dem Reaktorunfall von Tschornobyl (russ.: Tschernobyl) überwacht das Radioökologielabor die Entwicklung der radioaktiven Kontamination durch Messungen von Umwelt- und Lebensmittelproben.

Im Blickpunkt stehen vor allem Lebensmittel aus dem Wald, wie etwa Pilze und Waldbeeren, die auch heute noch erhöhte Gehalte des Radionuklids Cäsium-137 aufweisen können.

Entwicklung radiochemischer Verfahren

Kalibrierung Pipette mit Analysewaage Radioökologielabor Kalibrierung PipetteIn der Analysewaage wird die Kalibrierung einer Pipette überprüft.

Ein weiterer Schwerpunkt des Radioökologielabors ist die Entwicklung oder Weiterentwicklung radiochemischer Verfahren zur Bestimmung von Alpha- und Betastrahlern in Lebensmitteln und Umweltmedien. Von besonderem Interesse sind hierbei Schnellmethoden, die im Rahmen des Notfallschutzes oder in Fällen der Nuklearspezifischen Gefahrenabwehr eingesetzt werden.

Darüber hinaus unterstützt das Radioökologielabor Studierende an Hochschulen bei der Erstellung ihrer Abschlussarbeit (Bachelor, Master, PhD).

Ausstattung

Zur Vorbereitung und radiochemischen Aufbereitung der Proben stehen unter anderem

  • Mühlen,
  • Trockenschränke,
  • Veraschungsöfen,
  • Geräte zum Mikrowellenaufschluss,
  • Kühlzentrifugen sowie
  • Chemieabzüge

zur Verfügung. Zur apparativen Ausstattung des Radioökologielabors gehören ferner Reinstgermanium-Detektoren zur Messung von Gammastrahlern sowie mehrere Messsysteme zur Bestimmung von Alpha- und Betastrahlern.

Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement

Wie in allen Laboren des Bundesamtes für Strahlenschutz haben Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung einen hohen Stellenwert.

Das Radioökologielabor nimmt regelmäßig an Vergleichsmessungen (Ringversuchen und Leistungsprüfungen) teil. Zudem soll durch die angestrebte Akkreditierung nach DIN EN ISO/IEC 17025 (DAkkS) die hohe fachliche und technische Kompetenz des Radioökologielabors nachgewiesen werden.

Das Radioökologielabor organisiert selbst Ringversuche nach § 161 StrlSchG (Strahlenschutzgesetz).

Internationale Vernetzung

Das Radioökologielabor ist Mitglied des internationalen Labornetzwerks ALMERA (Analytical Laboratories for the Measurement of Environmental Radioactivity) der IAEA und nimmt regelmäßig an ALMERA Leistungsprüfungen teil.

Stand: 24.10.2023

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