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Hubschraubermessübungen

Nach dem Strahlenschutzvorsorgegesetz ist das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) für die großräumige Ermittlung der Umweltradioaktivität und für das Aufspüren von Strahlenquellen aus der Luft zuständig. Hierfür werden an den Standorten Berlin und München je zwei flugtaugliche gammaspektrometrische Messsysteme einsatzbereit vorgehalten. Um deren Einsatzbereitschaft sicherzustellen, wird jährlich eine gemeinsame Messübung des BfS mit der Bundespolizei (BPOL) durchgeführt, bei der die Messsysteme des BfS in Hubschrauber der Bundespolizei beziehungsweise des Katastrophenschutzes eingerüstet werden.

Hubschrauber auf dem Flughafen in Trollenhagen

Hubschraubergestützte Messungen

Messungen von radioaktiven Stoffen aus einem Hubschrauber heraus (Aero-Gammaspektrometrie) haben in einem Notfall - etwa bei einem Unfall in einem Kernkraftwerk - gegenüber anderen Messmethoden entscheidende Vorteile: Mit ihnen lässt sich die Ablagerung radioaktiver Stoffe am Boden schnell, flexibel und sowohl punktuell als auch großräumig ermitteln. Dabei müssen hochkontaminierte Gebiete nicht betreten werden.

Silhouetten von Menschen

Internationale Zusammenarbeit in der Aero-Gammaspektrometrie

Neben den regelmäßigen nationalen Messübungen hat das Bundesamt für Strahlenschutz gemeinsam mit der Bundespolizei seit Mitte der neunziger Jahre an mehreren internationalen Messkampagnen teilgenommen.

Screenshot aus dem Experteninterview

Wozu werden Hubschrauber im Ernstfall eingesetzt?

Die Hubschraubermessungen werden seit 1989 in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei durchgeführt. Durch den Einsatz der BfS-Messtechnik kann schnell und präzise ein Überblick gewonnen werden, welche radioaktiven Substanzen sich am Boden abgelagert haben und in welcher Konzentration sie vorliegen. Im Video aus dem Jahr 2016 erklärt Dr. Christopher Strobl, wie Hubschrauber im Ernstfall eingesetzt werden.

Hubschrauber landet

Die Messübungen und ihre Ergebnisse im Einzelnen

Seit 2011 werden die großen Messübungen und ihre Ergebnisse im Internet veröffentlicht. Nationale und internationale Übungen fanden unter anderem in Sachsen und Thüringen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen und in Baden-Württemberg statt.

Zwei Personen steigen in einen Bundeswehr-Hubschrauber

Geschichte der Aero-Gammaspektrometrie

Anfang der 1970er Jahre begann das damalige Institut für Strahlenhygiene (ISH) des Bundesgesundheitsamtes (BGA) - seit 1989 im Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) - Messverfahren zur Überwachung der Emissionen und Immissionen aus kerntechnischen Anlagen zu entwickeln und zu erproben.

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