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Andere Anwendungen

  • Außer den weit verbreiteten Quellen elektrischer und magnetischer Felder wie Haushaltsgeräte, Elektroinstallationen und Anlagen der Stromversorgung gibt es noch einige spezielle Anwendungen, die ebenfalls statische oder niederfrequente Felder in ihrer Umgebung hervorrufen.
  • Zu diesen speziellen Anwendungen gehören z. B. elektrisch angetriebene Kraftfahrzeuge, Warensicherungsanlagen oder auch Magnet-Resonanz-Tomographen.

Elektrisch angetriebene Kraftfahrzeuge

Eine vergleichsweise neue Technologie mit stark zunehmender Verbreitung sind zum Beispiel elektrisch angetriebene Kraftfahrzeuge. Die Feldstärken niederfrequenter Magnetfelder in mehreren rein elektrisch angetriebenen oder mit einem Elektro-Hybridantrieb ausgestatteten Fahrzeugen wurden in einem vom BfS beauftragten Forschungsvorhaben ermittelt und bewertet. Der Abschlussbericht aus dem Jahr 2009 des Forschungsvorhabens ist in DORIS, der Online-Bibliothek des BfS, veröffentlicht. Eine Aktualisierung der Untersuchungen mit einer Auswahl von den derzeit auf dem Markt befindlichen Fahrzeugen wird voraussichtlich im Jahr 2024 verfügbar sein.

Warensicherungsanlagen

Warensicherungsanlagen in Geschäften sollen den versuchten Diebstahl von Waren anzeigen. Zurzeit sind viele verschiedene Techniken im Einsatz, die entweder niederfrequente Magnetfelder oder hochfrequente elektromagnetische Felder verwenden (siehe Artikel "Warensicherungsanlagen").

Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT)

Die Magnet-Resonanz-Tomographie ist ein bildgebendes diagnostisches Verfahren, das auf der Anwendung von statischen Magnetfeldern, magnetischen Gradientenfeldern und hochfrequenten elektromagnetischen Feldern beruht.

Elektro- und Magnetfeldtherapie

In der Elektrotherapie wird niederfrequenter Wechselstrom vor allem zur Schmerzlinderung, zur Stimulation von Muskeln und zur Durchblutungsförderung genutzt. Der Strom wird in der Regel über auf die Haut geklebte Elektroden appliziert.

Bei der Magnetfeldtherapie werden die Ströme nicht durch Elektroden appliziert, sondern durch ein magnetisches Wechselfeld im Körper induziert. Die Magnetfeldtherapie wird zur Schmerzlinderung, Durchblutungsförderung, Verbesserung der Wund- und Knochenheilung und positiven Beeinflussung der Nervenregeneration angewandt. Sie zeigt aber nicht bei allen Patienten und Patientinnen eine Wirkung. Der mögliche Wirkmechanismus ist unbekannt und ein ursächlicher Wirkungszusammenhang mit den magnetischen Feldern umstritten.

Auf dem Markt gibt es frei verkäufliche Geräte zur Magnetfeldtherapie, deren Nutzen allerdings fraglich ist. Grundsätzlich sind medizinisch erforderliche Therapiemaßnahmen nur unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen.

Magnetdecken, Magnetpflaster, Magnetkissen und sonstige "Magnetheilmittel"

Statischen Magnetfeldern werden unterschiedliche therapeutische Wirkungen zugeschrieben. Nach Angaben der Hersteller sollen Magnetpflaster, -kissen, -decken, -bänder oder -gürtel gegen die unterschiedlichsten Beschwerden wirken. Diese Erzeugnisse haben eines gemeinsam: Sie benutzen statische Magnetfelder mit Flussdichten zwischen 0,03 bis 0,3 Tesla, welche aber in dieser Intensität nur unmittelbar an der Oberfläche der Produkte auftreten. In drei bis vier Millimetern Entfernung betragen die Feldstärkewerte nur noch ein Vielfaches davon. Im Abstand von wenigen Zentimetern ist das Feld bereits geringer als das natürliche Erdmagnetfeld.

Die bekannten biologischen Wirkungsschwellen für statische Magnetfelder liegen um Größenordnungen über diesen Werten. Deshalb muss die Wirksamkeit dieser "Magnetheilmittel" aus wissenschaftlicher Sicht angezweifelt werden. Die bisher bekannten Wirkungsmechanismen magnetischer Felder liefern für die behaupteten positiven Effekte jedenfalls keine Erklärung.

Allerdings sind Störbeeinflussungen für Träger bestimmter Herzschrittmachertypen nicht vollständig auszuschließen. Im Einzelnen muss vom behandelnden Arzt die Gefahr einer Störbeeinflussung abgeschätzt werden.

Namensschild mit Dauermagnet Namensschild mit DauermagnetNamensschild mit Dauermagnet

Dauermagnete

Das Tragen von kleinen Dauermagneten am Körper, wie zum Beispiel in Form von magnetischen Ansteckern für Namensschilder, ist in der Regel gesundheitlich unbedenklich. Diese Anwendungen führen nur zu einer örtlich eng begrenzten Exposition mit schwachen statischen Magnetfeldern. Bei normaler Anwendung derartiger Magnetclips werden die wissenschaftlich nachgewiesenen biologischen Wirkungsschwellen bei Weitem nicht erreicht.

Störbeeinflussungen bestimmter Herzschrittmachertypen durch kleine Dauermagneten sind jedoch nicht auszuschließen. Ab circa 1 Millitesla (mT) magnetischer Flussdichte ist auch eine Beeinflussung unter anderem von Magnetkarten, Kreditkarten, Uhren denkbar. Es ist daher ratsam, solche Namensschilder nicht unmittelbar über dem implantierten Herzschrittmacher zu benutzen und in den Jackentaschen keine empfindlichen Magnetkarten aufzubewahren.

Stand: 08.10.2023

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