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Wissenschaftlich diskutierte Wirkungen niederfrequenter Felder
Oberhalb der geltenden Grenzwerte können starke elektrische und magnetische Felder zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Ob es außer diesen nachgewiesenen Effekten weitere Auswirkungen niederfrequenter Felder auf die Gesundheit geben könnte – eventuell auch unterhalb der Grenzwerte – wird derzeit wissenschaftlich untersucht.
Erkrankungen des Nervensystems
In einigen epidemiologischen Studien zeigte sich ein erhöhtes Risiko für bestimmte Erkrankungen des Nervensystems wie beispielsweise die Alzheimer-Erkrankung. Dies betraf vor allem Personen, die beruflich mit starken niederfrequenten elektrischen und magnetischen Feldern belastet waren. Allerdings zeigen nicht alle epidemiologischen Studien diesen Zusammenhang.
Epidemiologische Studien untersuchen die Verteilung von Krankheiten in einer Bevölkerung und beschäftigen sich mit den Faktoren, die diese Verteilung beeinflussen. Sie zeigen statistische Zusammenhänge, die aber nicht notwendigerweise einen ursächlichen Zusammenhang bedeuten müssen. Deshalb ist es wichtig, Ergebnisse epidemiologischer Studien durch experimentelle Studien, also Untersuchungen an menschlichen Probanden, Tieren oder Zellkulturen, zu ergänzen.
Im Falle der Erkrankungen des Nervensystems lassen sich die Ergebnisse der epidemiologischen Studien bisher nicht durch Laboruntersuchungen bestätigen. Auch ist bislang kein biologischer Wirkmechanismus bekannt, der die Studienergebnisse erklären beziehungsweise wissenschaftlich untermauern könnte. Mögliche Zusammenhänge zwischen niederfrequenten Feldern und Erkrankungen des Nervensystems werden jedoch weiter wissenschaftlich untersucht. Das BfS fördert entsprechende Studien.
Leukämien: altersspezifische Erkrankungsraten bei Männern in Deutschland für die Jahre 1980, 1990 und 2006
Quelle: Krebs in Deutschland 2005/2006. Häufigkeiten und Trends. 7. Ausgabe. Robert Koch-Institut (Hrsg) und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V. (Hrsg). Berlin, 2010
Krebserkrankungen bei Erwachsenen
Seit dem Ende der 1970er Jahre wird untersucht, ob niederfrequente Felder Krebserkrankungen auslösen können. Bei Erwachsenen zeigte sich selbst bei einer lang andauernden Feldbelastung kein Zusammenhang zwischen niederfrequenten Feldern und dem Risiko, an Krebs zu erkranken.
Leukämie im Kindesalter
Bei Kindern fanden dagegen mehrere epidemiologische Studien ein erhöhtes Risiko, an Leukämie zu erkranken, wenn die Kinder dauerhaft überdurchschnittlich hohen, aber unter den Grenzwerten liegenden Magnetfeldern ausgesetzt waren. Die meisten dieser Studien untersuchten die häuslichen Gesamt-Magnetfeldbelastungen. Hochspannungsleitungen in Wohnungsnähe können dazu einen Teil beitragen. In den meisten Wohnungen in Deutschland ist der von Hochspannungsleitungen verursachte Anteil allerdings vergleichsweise gering. Den größeren Beitrag leisten üblicherweise Hausinstallationen und Elektrogeräte.
Die Magnetfeldbelastung, ab der ein erhöhtes Leukämie-Risiko beobachtet wurde, liegt über den Tag gemittelt bei etwa 0,3 bis 0,4 Mikrotesla (µT). Solche Werte kommen in deutschen Haushalten selten vor. Im Mittel liegen die Werte in ländlichen Regionen bei weniger als 0,1 Mikrotesla, in städtischen Regionen bei etwa 0,12 Mikrotesla.
Leukämien: altersspezifische Erkrankungsraten bei Frauen in Deutschland für die Jahre 1980, 1990 und 2006
Quelle: Krebs in Deutschland 2005/2006. Häufigkeiten und Trends. 7. Ausgabe. Robert Koch-Institut (Hrsg) und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V. (Hrsg). Berlin, 2010
Leukämie im Kindesalter ist eine seltene Erkrankung
Weil nur wenige Kinder einer Magnetfeldbelastung über 0,3 Mikrotesla ausgesetzt sind und Leukämie bei Kindern eine vergleichsweise seltene Erkrankung ist (etwa 54 Fälle auf 1.000.000 Kinder unter 15 Jahren, das heißt 600 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland), beruhen die epidemiologischen Studien auf relativ geringen Fallzahlen. Umso wichtiger ist es, die Ergebnisse der epidemiologischen Studien durch experimentelle Laborstudien zu ergänzen. Bisher bestätigen Laborstudien die Ergebnisse jedoch nicht.
Die Frage, ob Magnetfelder tatsächlich an der Entstehung von Leukämien im Kindesalter beteiligt sind, ist auch weiterhin Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Das Bundesamt für Strahlenschutz setzt sich für weitere Forschung ein und gibt Empfehlungen zur Vorsorge. Allerdings könnte selbst dann, wenn sich ein ursächlicher Zusammenhang bestätigen ließe, nur ein geringer Anteil der Leukämiefälle bei Kindern durch die Magnetfeldbelastung erklärt werden. Generell weiß man noch zu wenig über die Ursachen dieser Erkrankung. Auch hier ist weitere Forschung notwendig.
Elektrosensibilität
Studien des BfS haben gezeigt, dass sich knapp zwei Prozent der deutschen Bevölkerung als elektrosensibel bezeichnen. Sie führen unterschiedliche Beschwerden, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen, auf das Vorhandensein elektrischer und magnetischer Felder in ihrer Umwelt zurück.
Die Wissenschaft versucht seit langem, dem Phänomen "Elektrosensibilität" auf die Spur zu kommen. Fazit der zahlreichen bisher durchgeführten Studien ist, dass ein ursächlicher Zusammenhang zwischen elektrischen und magnetischen Feldern und den Beschwerden elektrosensibler Personen mit hoher Wahrscheinlichkeit auszuschließen ist. Diese Einschätzung wird unter anderem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geteilt.
Stand: 23.02.2018