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Strahlenschutz beim Ausbau der Stromnetze

Um den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung zu erhöhen, ist es teilweise notwendig, die bestehenden Stromnetze auszubauen und zu verstärken. Fragen des Strahlenschutzes müssen dabei von Anfang an berücksichtigt werden. Was ist über gesundheitliche Auswirkungen niederfrequenter elektrischer und magnetischer Felder bekannt? Welche Schutzmaßnahmen gibt es? Wie groß sind mögliche Belastungen durch Hochspannungsleitungen?

Antworten auf diese und andere Fragen hat das BfS auf diesen Themenseiten zusammengestellt.

Stromtrasse auf einem Feld

Was sind Hochspannungsleitungen?

Aus der Steckdose zu Hause kommt der Strom mit einer Spannung von 230 Volt. Doch wie ist er dahin gekommen? Und warum haben wir überhaupt Wechselstrom und keinen Gleichstrom?

Wirkung magnetischer Wechselfelder auf den Menschen

Nachgewiesene gesundheitliche Wirkungen

Niederfrequente Felder erzeugen im menschlichen Körper elektrische Felder und Ströme. Als Folge davon können Nerven- und Muskelzellen gereizt werden. Die Grenzwerte, die in der 26. Bundesimmissions-Schutzverordnung (26. BImSchV) festgelegt sind, schützen vor den nachgewiesenen gesundheitsrelevanten Wirkungen niederfrequenter elektrischer und magnetischer Felder. Für von Gleichstromleitungen ausgehende statische elektrische und magnetische Felder, wie sie in üblichen Expositionssituationen auftreten, sind keine gesundheitlichen Gefahren nachgewiesen.

Die Rolle des BfS

Die Energiewende hin zu einer Elektrizitätserzeugung aus erneuerbaren Quellen erfordert einen Um- und Ausbau der Stromnetze. Das Bundesamt für Strahlenschutz setzt sich im Interesse der betroffenen Bürgerinnen und Bürger dafür ein, dass dabei die Fragen des Strahlenschutzes angemessen und frühzeitig berücksichtigt werden.

Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ)

Bisher wird der Transport elektrischer Energie vom Kraftwerk zum Verbraucher fast ausschließlich mittels Hochspannungsleitungen bewerkstelligt, in denen Wechselstrom mit einer Frequenz von 50 Hertz fließt. Für den Ausbau der Stromnetze im Zuge der Energiewende soll jetzt auch Hochspannungs-Gleichstromtechnik eingesetzt werden. Aus technischen und wirtschaftlichen Gründen werden damit bevorzugt weit voneinander entfernte Netzverknüpfungspunkte miteinander verbunden.

Hinweise zum Abstand von Wohngebäuden zu Freileitungen und Erdkabeln

Es gibt in Deutschland kein Gesetz, das einen Mindestabstand von Hochspannungsleitungen zu Wohngebäuden vorschreibt. Es gibt jedoch seit dem Jahr 2013 ein Überspannungsverbot von Gebäuden und Gebäudeteilen, die zum dauerhaften Aufenthalt von Menschen bestimmt sind. Dies betrifft den Neubau von Freileitungstrassen mit Wechselstrom, die eine Frequenz von 50 Hertz und eine Nennspannung von 220 Kilovolt oder mehr aufweisen. Es gibt jedoch Ausnahmen, für die eine Stichtagsregelung gilt.

Vorsorge

Auch wenn die Grenzwerte bereits eingehalten werden, kann eine Belastung durch statische und niederfrequente Felder vorsorglich weiter verringert werden. Dies gilt sowohl für Hochspannungsleitungen als auch für die persönliche Vorsorge im Alltag und im Haushalt.

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