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Intelligente Stromzähler - Smart Meter

  • Smart Meter bestehen aus einem elektronischen Messgerät, das den Verbrauch sekundengenau erfasst, und einem System zur Übertragung der Daten zur Datenzentrale (Server) des jeweiligen Versorgungsunternehmens oder Messstellenbetreibers.
  • Einige Systeme nutzen hochfrequente elektromagnetische Felder zur kabellosen Datenübertragung.
  • Nach aktuellem Wissensstand tragen die Systeme nur wenig zur Exposition von Personen gegenüber elektromagnetischen Feldern (EMF) bei, so dass auf die Einwirkung von EMF zurückführbare Gesundheitswirkungen nicht erwartet werden.

In den kommenden Jahren werden die herkömmlichen analogen Stromzähler durch moderne Messeinrichtungen oder sogenannte Smart Meter ersetzt. Seit Januar 2010 waren intelligente Messeinrichtungen in bestimmten Fällen bereits verbindlich. Ab 2020 sollen nun Smart Meter schrittweise bei Großkunden, die jährlich zwischen 6.000 kWh und 100.000 kWh nutzen, eingebaut werden. Die meisten Privathaushalte nutzen deutlich weniger Elektrizität. Bei ihnen wird lediglich der Einbau einer modernen Messeinrichtung, also eines elektronischen Messgeräts Pflicht.

Gleichmäßigere Auslastung der Stromnetze und Verbrauchssteuerung

Intelligente Messsysteme (Smart Metering Systeme) sollen eine gleichmäßigere Auslastung der Stromnetze und eine Steuerung des Verbrauchs entsprechend der Verfügbarkeit regenerativer Energie (zum Beispiel aus Wind und Sonne) ermöglichen. Dadurch lassen sich Kraftwerke gleichmäßiger, effizienter und umweltschonender betreiben. Zudem sind die Systeme fernauslesbar und machen die jährliche Ablesung vor Ort einfacher oder überflüssig.

Haushalte erhalten mit Smart Metern mehr Informationen über den eigenen Energieverbrauch und die Möglichkeit, die Energiekosten durch bevorzugte Nutzung von Verbrauchszeiten, in denen günstige Tarife gelten, zu senken. Mit intelligenten Messsystemen kann auch der Verbrauch von Fernwärme, Gas oder Wasser erfasst werden.

Smart Meter: elektronisches Messgerät und System zur Datenübertragung

Intelligente Messsysteme bestehen aus der Messeinrichtung, die den Verbrauch sekundengenau erfasst, und einem System (Smart Meter Gateway) zur Übertragung der Daten zur Datenzentrale des jeweiligen Versorgungsunternehmens oder Messstellenbetreibers. Der Kunde kann seine Verbrauchsdaten entweder direkt an der Messeinrichtung ablesen oder vom Gateway beziehungsweise über das Internet vom Datenzentrum des Versorgers abrufen. Aktuelle sowie zurückliegende Energieverbrauchswerte können tages-, monats- oder jahresbezogen angezeigt werden. Um den Datenschutz und die Datensicherheit zu gewährleisten, müssen alle eingesetzten Geräte die dafür gesetzlich festgelegten Anforderungen erfüllen.

Datenübertragung im Haushalt oder Unternehmen

Innerhalb eines Wohnhauses oder eines Geschäftsgebäudes können die Messeinrichtungen über Kabel, die Stromleitung oder per drahtloser Kommunikationstechnik mit dem Gateway oder anderen Messeinrichtungen verbunden sein. Geräte, die drahtlos kommunizieren, können dazu verschiedene Funkstandards und Frequenzbänder nutzen. Möglich ist zum Beispiel die Nutzung der für Funkanwendungen kurzer Reichweite von der Bundesnetzagentur freigegebenen Frequenzbänder im Bereich einiger zehn oder hundert Megahertz. In diesen Frequenzbändern sind maximale Sendeleistungen von 10 bis 500 Milliwatt zulässig.

Datenübertragung zur Datenzentrale des Versorgungsunternehmens

Für die Übermittlung der Daten vom Gateway zur Datenzentrale des Versorgungsunternehmens oder Messstellenbetreibers stehen ebenfalls verschiedene Übertragungsmedien zu Verfügung. Dazu zählen leitungsgebundene Kommunikationsnetze, die Mobilfunknetze sowie das Stromnetz.

Geräte, die die Daten per Mobilfunk übertragen, nutzen dazu ein Übertragungsmodul, das in einem der dafür reservierten Mobilfunkbänder senden kann. Die Sendeleistungen der Module entsprechen denen von Mobiltelefonen in den jeweiligen Frequenzbändern (zum Beispiel maximal 2 Watt im 900-MHz-Band beziehungsweise 1 Watt im 1.800-MHz-Band).

Expositionen durch drahtlos kommunizierende Smart Meter gering

Personen in der Nähe von drahtlos kommunizierenden Smart Metern sind den elektromagnetischen Feldern der Geräte ausgesetzt und absorbieren einen Teil der ausgesendeten Strahlungsleistung. Es ist aber davon auszugehen, dass die resultierenden Expositionen gegenüber elektromagnetischen Feldern gering bleiben: Während die Sendeleistungen ähnlich sind, besteht beim Betrieb drahtloser Smart Meter anders als bei der Nutzung von persönlichen Kommunikationsgeräten wie Handy oder Smartphone üblicherweise ein großer Abstand zwischen dem Sender und den Personen.

Mit dem Abstand zum Sender nehmen die Feldstärken schnell ab. Weder Messgeräte noch Gateways sind üblicherweise in Räumen installiert, die für den längeren Aufenthalt von Personen bestimmt sind. Zudem kommunizieren Smart Meter untereinander oder mit dem Gateway nicht kontinuierlich, sondern in Intervallen mit Pausen. Funkverbindungen werden deshalb in der Regel nur kurzzeitig genutzt. Das gleiche gilt für die Verbindung zur Datenzentrale des Versorgungsunternehmens, wenn hierfür ein Mobilfunknetz genutzt wird.

Es ist daher davon auszugehen, dass an Orten mit typischen Hintergrundfeldstärken die möglichen Expositionen trotz Beiträgen durch Smart Metering Systeme weit unter den zum Schutz der Gesundheit empfohlenen Höchstwerten bleiben. Erste veröffentlichte Messergebnisse bestätigen diese Einschätzung. Unter diesen Voraussetzungen können nach dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand sowohl direkte Gesundheitswirkungen als auch Funktionsbeeinflussungen von aktiven Körperhilfen, wie zum Beispiel Herzschrittmachern, ausgeschlossen werden.

Um dem Grundsatz des Strahlenschutzes zu entsprechen, Belastungen wenn möglich zu vermeiden oder zu minimieren, können bevorzugt solche Smart Meter eingesetzt werden, die ihre Daten kabelgebunden übertragen.

Stand: 15.11.2023

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