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BOS-Funk - Grundlagen

  • Mit dem BOS-Funk verfügen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), wie Feuerwehr, Polizeien, Rettungsdienste, THW, über ein eigenes bundesweites digitales Funknetz nach dem Standard TETRA (Terrestrial Trunked Radio).
  • Für den bundesweiten Digitalfunk BOS stehen derzeit die Frequenzen zwischen 380 und 395 Megahertz zur Verfügung.

Mit dem BOS-Funk verfügen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), wie Feuerwehr, Polizeien, Rettungsdienste, THW, über ein eigenes bundesweites digitales Funknetz nach dem Standard TETRA (Terrestrial Trunked Radio). Die zuvor genutzten Analogfunknetze, die Frequenzbereiche zwischen 70 und 450 Megahertz (MHz) verwenden, wurden schrittweise abgelöst. Der Aufbau des BOS-Funk-Netzes ist mittlerweile abgeschlossen.

TETRA wurde von dem Europäischen Institut für Telekommunikationsnormen (ETSI) als professioneller Mobilfunkstandard standardisiert. Es ist ein digitales, zellulares Bündelfunksystem für Sprach- und Datenübertragung und dient dem abhörsicheren Austausch von Informationen in geschlossenen Nutzergruppen. Bündelfunknetze weisen eine ähnliche Struktur und ähnliche technische Daten auf wie die GSM-Netze.

Aufbau und Betrieb des Netzes sowie die Sicherstellung der Funktionsfähigkeit sind Aufgaben der Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS). Die Inbetriebnahme erfolgte räumlich und zeitlich gestaffelt und ist inzwischen abgeschlossen. Um das Netz aktuellen Anforderungen anzupassen, kann der Aufbau einzelner Basisstationen aber weiterhin erforderlich sein.

Vorschriften für die ortsfesten Sendeanlagen für das Funknetz der BOS

In Deutschland sind die Grenzwerte für Immissionen ortsfester Hochfrequenzanlagen an Standorten mit einer installierten Strahlungsleistung von zehn Watt EIRP oder mehr in der 26. Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz (26. BImSchV) geregelt. Unter die Vorschriften der 26. BImSchV fallen auch die ortsfesten Anlagen für das Funknetz der BOS.

Entsprechend der Verordnung über das Nachweisverfahren zur Begrenzung elektromagnetischer Felder (BEMFV) vom 14. August 2013 ist zudem eine Standortbescheinigung der Bundesnetzagentur für die einzelnen Sendeanlagen erforderlich.

Frequenzen und Sendeleistungen

Für den Digitalfunk BOS stehen derzeit die Frequenzen zwischen 380 und 395 Megahertz zur Verfügung. Da bei TETRA - ähnlich wie beim GSM-Mobilfunkstandard - ein Zeitschlitzverfahren angewandt wird, ist das Signal der mobilen Endgeräte gepulst (Pulsfrequenz 17,65 Hertz). Für die ortsfesten Basisstationen und für die mobilen Endgeräte sind im TETRA-Standard Leistungsklassen definiert. Demnach weisen die Basisstationen eine Sendeleistung von maximal 40 Watt (W) pro Kanal auf und die mobilen Basisstationen eine Sendeleistung von maximal 30 Watt. Die Sendeleistung der Endgeräte ist in der Regel mit der von kommerziellen Mobilfunk-Endgeräten vergleichbar.

Digitale Funknetze für die BOS in anderen europäischen Ländern

Neben Deutschland verfügen bereits fünfzehn weitere europäische Staaten – darunter Belgien, Dänemark, Finnland und Großbritannien – über ein landesweites TETRA-Netz. Weitere europäische Staaten wie Österreich, Italien und Kroatien bauen ihre TETRA-Netze derzeit auf. (Quelle: BDBOS; Stand Mai 2019).

Stand: 30.06.2021

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