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Stromleitungen und Strahlenschutz

Textfassung des Videos "Stromleitungen und Strahlenschutz"

Neue Stromtrassen werden errichtet, als Freileitung über oder in Kabeln unter der Erde.

Übertragen wird in der Regel Drehstrom mit einer Frequenz von 50 Hertz. Dafür werden pro System drei Einzelleiter benötigt. In den Übertragungsnetzen sind Freileitungen mit bis zu 380.000 Volt Spannung üblich.

Die Spannung zwischen den Leitern und dem Erdboden ruft ein elektrisches Feld hervor. Fließt ein Strom, entsteht um die Leiter zusätzlich ein magnetisches Feld. Beide Felder sind direkt unter den Leitern am größten.

Der Transport elektrischer Energie über weite Strecken in Erdkabeln ist technisch aufwendiger. Direkt über einer Kabeltrasse ist das Magnetfeld ähnlich hoch wie unter Freileitungen. Mit seitlichem Abstand zur Kabeltrasse nimmt es aber schneller ab, weil Erdkabel dichter beieinander verlegt werden können. Die elektrischen Felder von Erdkabeln werden durch das Erdreich vollständig abgeschirmt.

Auch elektrische Felder von Freileitungen können zum Beispiel durch eine Gebäudewand fast vollständig abgeschirmt werden. Magnetische Felder von Freileitungen und Erdkabeln allerdings kaum.

Auch beim Betrieb von elektrischen Geräten und in der Umgebung von hausinternen Stromleitungen entstehen Magnetfelder. In unmittelbarer Nähe der Geräte sind die Magnetfelder häufig höher als unter Freileitungen. Mit zunehmendem Abstand nehmen sie aber schnell und deutlich ab.

Gesundheitliche Wirkungen elektrischer und magnetischer Felder

Elektrische und magnetische Felder können die natürlichen elektrischen Ströme im menschlichen Körper beeinflussen. Sie erzeugen dann Ströme im Körper, die zur Erregung von Muskel- und Nervenzellen und bei hohen Stromdichten schließlich zu Gesundheitsschäden führen können.

Diese Wirkungen bilden die Grundlage für die gültigen Grenzwerte. Diese schützen vor allen nachgewiesenen Gesundheitsgefahren.

Es gibt aber epidemiologische Studien, die einen statistischen Zusammenhang zwischen schwachen Magnetfeldern unterhalb der Grenzwerte und einem etwas erhöhten Risiko für Leukämie im Kindesalter finden. Die Ursachen für die Entstehung dieser Erkrankung sind noch nicht ausreichend geklärt. Ein ursächlicher Zusammenhang mit Magnetfeldern ist nicht nachgewiesen.

Auch bei bestimmten Berufsgruppen, die regelmäßig relativ starken Magnetfeldern ausgesetzt sind, gibt es Hinweise aus Studien, dass diese bei Erkrankungen des Nervensystems wie Alzheimer eine Rolle spielen könnten. Hier ist bisher ebenfalls kein Wirkungsmechanismus gefunden worden.

Empfehlungen und Schutzmaßnahmen

Welche Schutzmöglichkeiten gibt es? Die Grenzwerte schützen vor nachgewiesenen gesundheitlichen Auswirkungen. Sie beruhen auf dem Stand von Wissenschaft und Technik.

Auch unterhalb der Grenzwerte sind unvermeidbare Wirkungen auf Mensch und Umwelt aus Gründen der Vorsorge nach dem Stand der Technik auf ein Mindestmaß zu beschränken. Entsprechende Vorsorgemaßnahmen können gewährleisten, dass neue Leitungen die vorhandene Hintergrundbelastung nicht wesentlich erhöhen.

Das kann zum Beispiel durch geeignete Abstände erreicht werden. Eine andere technische Maßnahme besteht darin, die Einzelleiter von Freileitungen so anzuordnen, dass sich die Magnetfelder großteils kompensieren und so die Belastung in der Umgebung reduziert wird.

Stand: 05.06.2014

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