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Strahlenepidemiologie

Wissenschaftliche Kooperationen des BfS mit nationalen und internationalen Hochschulen und Instituten zum Thema "Strahlenepidemiologie"

Internationales Pooling von UranbergarbeiterstudienEinklappen / Ausklappen

Kooperationspartner

Zielsetzung

Unter der Leitung von Prof. Richardson von der University of North Carolina, USA, wird zurzeit eine gemeinsame Auswertung aller Uranbergarbeiter-Kohortenstudien weltweit durchgeführt. In diese gemeinsame Auswertung gehen neben den Daten der deutschen Wismut-Kohorte Daten aus den USA, Kanada, Frankreich und Tschechien ein. Die gepoolte Kohorte umfasst ca. 125.000 Uranbergarbeiter mit ca. 8.000 Personen, die an Lungenkrebs verstorben sind (Rage et al., 2020, Richardson et al. 2021).

Von dieser Zusammenarbeit werden unter anderem wichtige Erkenntnisse zum Lungenkrebs-Risiko bei niedrigen über einen langen Zeitraum einwirkenden Strahlenbelastungen erwartet. Auch der Zusammenhang zwischen Radonbelastung und anderen Krebsarten als Lungenkrebs oder anderen Erkrankungen, wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, soll in der gepoolten Kohorte untersucht werden.

Internationales Pooling von Uranaufbereiter-StudienEinklappen / Ausklappen

Kooperationspartner

Zielsetzung

Unter der Leitung von Prof. Zablotska von der University of California, USA, wird zurzeit eine weltweite gemeinsame Auswertung von Uranaufbereiter-Kohortenstudien vorbereitet. In diese gemeinsame Auswertung gehen die Daten von insgesamt 16 Einzelstudien aus sieben Ländern ein, neben der deutschen Wismut-Kohorte Daten aus den USA, aus Kanada, Russland, Kasachstan, Frankreich und Großbritannien. Die gepoolte Kohorte wird ca. 100.000 Beschäftigte aus der Uranaufbereitung umfassen.

Von dieser Zusammenarbeit werden wichtige Erkenntnisse zu gesundheitlichen Risiken durch Strahlenexposition in der Uranaufbereitung erwartet. Diese sind bisher noch nicht ausreichend untersucht.

Diese Arbeiten basieren auf einer ersten gemeinsamen Auswertung von Daten der Wismut-Uranaufbereiter und Daten kanadischer Uranaufbereiter, die in einem gemeinsamen Artikel veröffentlicht wurden (Zablotska et al. 2018). Diese Zusammenarbeit wird derzeit im weltweiten Pooling von Uranaufbereiter-Studien fortgeführt.

Zusammenhang von Lungenkrebs, Quarzfeinstaub und RadonEinklappen / Ausklappen

Kooperationspartner

Zielsetzung

Die Dosis-Wirkungs-Beziehung für den Zusammenhang zwischen dem Lungenkrebsrisiko und Quarzfeinstaub im Niedrigdosisbereich wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Die Wismut-Kohortenstudie bietet aufgrund ihrer Größe, der hohen Anzahl von Lungenkrebsfällen und der Informationen zu Quarzfeinstaub und Radon hervorragende Möglichkeiten, diesen Zusammenhang sowie kombinierte Effekte von Radon und Quarzfeinstaub zu untersuchen. In einer ersten Auswertung wurde gezeigt, dass eine statistisch signifikante Expositions-Wirkungs-Beziehung zwischen Lungenkrebs und Quarzfeinstaub vorliegt. Mit einer Verlängerung des Follow-up-Zeitraums um 15 Jahre von Ende 2003 auf Ende 2018 werden weitere Erkenntnisse erwartet. Die Auswertungen erfolgen in Zusammenarbeit mit dem IPA-Institut der DGUV.

Zusammenhang zwischen ionisierender Strahlung und LeukämieEinklappen / Ausklappen

Kooperationspartner

Zielsetzung

Gemeinsam mit der BAuA wurde eine eingebettete Fall-Kontroll-Studie zum Zusammenhang zwischen ionisierender Strahlung und Leukämie bei Wismut-Beschäftigten durchgeführt. Die BAuA ist Inhaberin des Gesundheitsdatenarchivs der Wismut, welches eine Dokumentation der regelmäßigen arbeitsmedizinischen Untersuchungen der Wismut-Beschäftigten enthält. Aus diesen Unterlagen wurden die Daten zur medizinischen Strahlenbelastung für die Studie erhoben. Die zugehörigen Daten zur beruflichen Strahlenbelastung sind im BfS vorhanden. Ziel der Fall-Kontroll-Studie ist es, den Zusammenhang zwischen beruflicher Strahlenbelastung und der Leukämiesterblichkeit unter Berücksichtigung der medizinischen Strahlenbelastung zu untersuchen.

Zeitlicher Zusammenhang zwischen Radonexposition und gesundheitlicher WirkungEinklappen / Ausklappen

Kooperationspartner

Zielsetzung

Die Exposition gegenüber Radon wirkt sich erst nach einer zeitlichen Verzögerung auf die Gesundheit aus. Das Forschungsvorhaben untersucht die Zeitdifferenz zwischen beruflicher Radonexposition und Lungenkrebssterblichkeit anhand der Wismut-Kohorte eingehend. Dabei wurde eine neue statistische Methode (DLNM, distributed lag non-linear models) eingesetzt und weiterentwickelt. Die Ergebnisse wurden 2019 veröffentlicht (Aßenmacher et al. 2019). Die Auswertung liefert Hinweise darauf, dass das Risiko für die Sterblichkeit an Lungenkrebs möglicherweise bereits zwei Jahre nach dem Beginn der Exposition durch Radon ansteigt. Außerdem zeigte sich, dass ein möglicher Tod durch Lungenkrebs durchschnittlich etwa 15 Jahre nach dem Beginn einer strahleninduzierten Entzündung des Lungengewebes eintritt.

Stand: 11.10.2021

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